Gelebte Städtepartnerschaft Hamburg – Prag

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In diesem Jahr begehen Hamburg und Prag das 25-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Aus diesem Anlass hatte der Europaausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft am Donnerstag, dem 10. September 2015, zu einer Anhörung geladen, die einen Einblick in die Realität und Praxis dieser Städtepartnerschaft vermitteln sollte. Als Auskunftspersonen, die aufgrund beruflicher Tätigkeit oder persönlicher Erfahrung Fragen zum Thema kompetent beantworten könnten, waren der Vorstand der Hafen Hamburg Marketing e.V., Ingo Egloff, der Referent für Wissenschaftsaustausch der Universität Hamburg, Gerhard Müller, sowie zwei Schülerinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums, erschienen. Der ebenfalls eingeladene Honorarkonsul der Tschechischen Republik musste aus familiären Gründen leider kurzfristig absagen.

Ingo Egloff ging im Wesentlichen auf die Bedeutung des Hamburger Hafens für die tschechische Wirtschaft ein. Immerhin werden etwa 60 Prozent deren gesamten containerisierten Überseehandels über Hamburg abgewickelt. „Man kann ohne Übertreibung sagen“, so der Europapolitische Sprecher der SPD-Fraktion Sören Schumacher, „dass Hamburg auch für Tschechien das Tor zur Welt ist.“ Und das – darin waren sich alle Anwesenden einig – soll auch so bleiben.

Gerhard Müller berichtete über den gut funktionierenden Wissenschaftsaustausch zwischen der Universität Hamburg und der Karls-Universität Prag. Die Prager Universität gehört zu den Partnerhochschulen der Universität Hamburg. Der Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden findet sowohl über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als auch über der ERASMUS Programm der EU statt, das jungen Menschen Studien- und Praktikumsaufenthalte in Europa ermöglicht.

Ein bedeutsames Bild einer gelebten Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Prag gaben die beiden Schülerinnen. Sie hatten an einem Schüleraustauschprojekt teilgenommen, das das Harburger Immanuel-Kant-Gymnasium seit vielen Jahren mit seiner Partnerschule, dem Thomas-Mann-Gymnasium in Prag, durchführt. Im Rahmen des Projekts machen die Schülerinnen und Schüler immer auch Sozialpraktika in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Die beiden Schülerinnen berichteten begeistert davon, wie freundlich sie in ihren Prager Gastfamilien, der Schule und den sozialen Einrichtungen aufgenommen wurden. Auch waren sich beide darin einig, dass die Erfahrungen, die sie in Prag gemacht haben, und die Erlebnisse, die sie dort machen durften, von großer Bedeutung für ihr Leben seien und bleiben werden.

Sören Schumacher war von den Berichten der Schülerinnen beeindruckt. „Es war schön zu erleben, dass die Schülerinnen immer noch ganz beseelt von ihren Eindrücken und Erlebnissen sind. Solche Berichte verdeutlichen, dass Städtepartnerschaften ganz konkret gelebt werden müssen. Gleiches gilt meiner Überzeugung nach auch für Europa und die EU. Europa gehört zusammen und muss als Erfolgsmodell von seinen Menschen mit Leben erfüllt werden.“