Juso-Tagesseminar Februar 2010

Juso Harburg Tagesseminar Februar 2010 100x100Wie laufen Entscheidungsprozesse in Gremien ab? Das ist eine Frage, die nicht unbedingt allen jungen Menschen auf den N�geln brennt. Wohl aber denen, die sich politisch engagieren und die ihre Vorstellungen in die politische Willensbildung einbringen wollen. Das trifft zweifellos auf die Harburger Jusos zu, die sich am vergangenen Sonnabend, dem 6. Februar 2010, im Herbert-Wehner-Haus zu ihrem diesj�hrigen Tagesseminar trafen.

Die Moderation des Seminars hatten die Stellvertretende Vors�tzende der SPD-Bezirksfraktion Harburg, Dr. Melanie Leonhard, sowie der Harburger B�rgerschaftsabgeordnete S�ren Schumacher �bernommen.
Nach einem gemeinsamen Fr�hst�ck und dem R�ckblick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres ging es in einem Planspiel, in dem eine Vorstandssitzung nachgestellt wurde, um das Verstehen und die Analyse von Entscheidungsfindungen und Entscheidungswegen.

Als Gast hatten die Jusos den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg, J�rgen Heimath eingeladen. Er berichtete �ber seinen politischen Werdegang und stand den jungen Leute Rede und Antwort.
Mit neuem Wissen, neuen Erkenntnissen und tollen Ideen f�r die politische Arbeit k�nnen die Jusos jetzt ins neue Jahr starten.

S�ren Schumacher freute sich �ber das Engagement der Jusos und �ber deren Bereitschaft, ihre politische Arbeit nicht nur aus dem Bauch heraus zu machen, sondern sie durch das Erlernen von Arbeitstechniken auch zu professionalisieren. �Ich bin bei solchen Seminaren immer gerne dabei und gebe weiter, was ich wei� und in meiner politischen Arbeit gelernt habe.�

Politischer Abend: Fernost

Berichte aus Fernost 250x100Am Dienstag, dem 26. Januar 2010, berichteten Sören Schumacher und Thomas Völsch im Rahmen eines Politischen Abends im Herbert-Wehner-Haus der SPD Harburg von ihren Reisen nach Taiwan beziehungsweise Shanghai. Sören Schuhmacher hatte auf Einladung des dortigen Außenministeriums im letzten Jahr zwei Wochen lang Taiwan besucht und Thomas Völsch war mit einer offiziellen Delegation der Bürgerschaft für acht Tage in Shanghai.

Thomas Völsch zeigte sich in seinem Bericht besonders beeindruckt vom rasanten Tempo der Entwicklung, die Hamburgs Partnerstadt derzeit durchläuft. Riesige Bauprojekt, wie beispielsweise der Tiefwasserhafen werden in nur wenigen Jahren geplant und gebaut. „Es ist vor allem der Zukunftsoptimismus und die enorme Dynamik der Entwicklung in der chinesischen Metropole, die beeindrucken“, so der Bürgerschaftsabgeordnete aus Neugraben. Für ihn ist klar: „Auf der anderen Seite der Erde wächst mit rasantem Tempo eine neue Wirtschaftsmacht heran, die uns in Deutschland sowohl hinsichtlich der Wirtschaftskraft als auch der Exportzahlen bald überholen wird.“

Für Sören Schumacher waren die Kontakte zu jungen Menschen aus Taiwan besonders aufschlussreich. „Die Gastfreundschaft in Taiwan hat mich sehr beeindruckt. Und mir scheint, dass die jungen Taiwanesen weit mehr über den Tellerrand ihrer eigenen Kultur sehen als viele junge Leute bei uns. Sie sind sehr an Europa interessiert und wollten möglichst viel von uns erfahren.“ Hinsichtlich ihrer nationalen Identität habe es für seine jungen Gesprächspartner keinerlei Zweifel gegeben. Schumacher: “Sie fühlen sich als Taiwanesen. Und dazu gehört auch, dass sie in Frieden, Freiheit und Demokratie leben wollen.“

Herbert Wehner: Leben und Werk

Herbert Wehner Leben und Werk 100x100Mehr als 60 Besucher füllten am Dienstagabend, den 19. Januar 2010 den Sitzungsraum des SPD-Kreisbüros im Herbert-Wehner-Haus. Sie waren der Einladung der Harburger SPD zu einer Veranstaltung aus Anlass des 20. Todestages des langjährigen Harburger Bundestagsabgeordneten Herbert Wehner gefolgt.

Wer war der „Jahrhundertpolitiker“ Herbert Wehner? Wie war der Mensch Wehner hinter dem Politiker Wehner? Diese und viele weitere Fragen beantworteten die als Zeitzeugen und Wegbegleiter Wehners eingeladenen Paul Neumann, der selbst von 1965 bis 1983 für die SPD im Bundestag saß, und Rolf Selzer, der frühere Landesgeschäftsführer der SPD Schleswig-Holstein, der als Volontär von Herbert Wehner selbst ausgebildet worden war. Die Moderation der Veranstaltung hatte des Leiters des Herbert-Wehner-Bildungswerks in Dresden, Dr. Christoph Meyer,
Die Wegbegleiter Herbert Wehners zeichneten ein Bild von ihm, das in vielen Details nicht mit den gängigen Vorstellungen Wehners als raubeinigem und in der politischen Auseinandersetzung häufig grob wirkendem Fraktionsvorsitzenden übereinstimmt. Insbesondere Neumann erinnerte daran, dass das Wohl von Menschen ihm sehr am Herzen lag und er vielen, insbesondere bei der Ermöglichung der Ausreise aus der damaligen DDR, aber auch in seinem Wahlkreis, sehr konkret geholfen hatte, ohne dass dies zu seinen Lebzeiten öffentlich bekannt geworden wäre. Auch Selzer hob hervor, dass Wehner bei aller Härte im politischen Alltag ein humorvoller und sensibler Mensch gewesen ist. Einer, der aus der Ferne unnahbar und verschlossen wirkte, aber eine große menschliche Wärme ausstrahlte, wenn man ihm näher kam.
Doch auch der Politiker Wehner und sein politisches Wirken kamen in der Runde nicht zu kurz. Meyer, der eine Biographie über Herbert Wehner verfasst hat, wies darauf hin, dass auch Wehner ein Kind seiner Zeit war. Prägend war die frühe Zeit seiner politischen Arbeit, die in der Weimarer Republik begann, deren Ende von heftigen, teils gewalttätigen Auseinandersetzungen geprägt war. Aus dieser Zeit stammte die recht rüde Art des Umgangs in der parlamentarischen Debatte, die Wehner zeit seines politischen Lebens nicht ablegte. Die bitteren Erfahrungen dieser frühen Jahre führten bei Wehner allerdings in schwedischer Gefangenschaft in den vierziger Jahren auch zum Umdenken. Aus der Erkenntnis der politischen Fehler jener Zeit wurde er Sozialdemokrat und einer der vehementesten Verfechter der parlamentarischen Demokratie. Den Blick für das Wohl des Ganzen verlor er bei aller Parteilichkeit nie. Auch aus diesem Grund war Wehner einer der Architekten der großen Koalition 1966. Seine Enttäuschung darüber, dass andere nicht ebenfalls über ihren parteilichen Schatten zu springen vermochten, trug dann allerdings auch zu den politischen Verwerfungen zwischen SPD und CDU in den siebziger Jahren und zur politischen Härte Wehners in dieser Zeit bei.
Für viele Besucher an diesem Abend ist die Zeit Wehners als Harburger Bundestagsabgeordneter ein Stück ihres eigenen Lebens und in einigen Anekdoten und Geschichten aus dem Publikum wurde auch dieser Harburger Teil des politischen Lebens Herbert Wehners wieder lebendig.
Wehner war ein „Jahrhundertpolitiker“, der von 1923 bis 1983 politisch aktiv war und in seiner Person die Widersprüchlichkeit der deutschen Geschichte in diesen Jahren widerspiegelte. Sein Weg vom Kommunisten zum überzeugten Kämpfer für Freiheit und Demokratie ist der Weg Deutschlands im 20. Jahrhundert hin zu einer stabilen demokratischen Gesellschaft. Hieran nach 1949 entscheidend mitgewirkt zu haben, ist die historische Leistung Herbert Wehners.

Oh, du fröhliche … in Marmstorf

Zwei Tage vor Nikolaus, am Freitag, dem 4. Dezember 2009, begingen die Marmstorfer Sozialdemokraten ihre diesjährige Weihnachtsfeier. Wie immer, so feierte der Distrikt, dem Sören Schumacher angehört, auch dieses Mal im Schützenhof Marmstorf.
Für die SPD gehört es zur Tradition, auf den Weihnachtsfeiern immer auch langjährige Mitglieder der Partei zu ehren. Seit einigen Jahren beginnt die ‚Langjährigkeit‘ bei zehn Jahren – eine Änderung, die Sören Schumacher begrüßt: “Früher wurden Mitglieder erst geehrt, wenn sie der SPD 25 Jahre lang angehörten. Das war nicht mehr zeitgemäß. Gerade für junge Menschen sind schon zehn Jahre Zugehörigkeit eine sehr lange Zeit, die Anerkennung verdient.“ Zu den geehrten Mitgliedern gehörte dann auch Melanie Leonhard; die stellvertretende Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg ist seit 10 Jahren Sozialdemokratin.
Ein besondere Note erhielt die Weihnachtsfeier durch die Liederfreunde Marmstorf, die erstmals bei dieser Feier auftraten und dafür sorgten, dass sich trotz frühlingshafter Temperaturen weihnachtliche Stimmung einstellte.

Dank an die Helferinnen und Helfer

Am Sonnabend, dem 26.November 2009, fand im Herbert-Wehner-Haus in der Julius-Ludowieg-Straße 9 das ‚Helferessen“ statt – ein gemeinsames Abendessen in großer Runde, zu dem alle geladen waren, die die SPD im zu Ende gehenden Jahr tatkräftig unterstützt haben. Das bezog sich natürlich ganz besonders auf die Helferinnen und Helfer beim traditionsreichen SPD-Flohmarkt im September und auf die Wahlhelfer für Hans-Ulrich Klose. Klar, dass der auch dabei war, um sich persönlich für die Unterstützung zu bedanken.
„Ich finde es wichtig“, so Sören Schumacher, „dass man auch mal Danke sagt. Denn so engagierte – und ja immer ehrenamtliche! – Unterstützung sollte nicht als selbstverständlich hingenommen werden. Außerdem ist eine Veranstaltung wie dieses gemeinsame Essen auch gut geeignet, um gemeinsam Kraft für neue Aufgaben zu tanken.“

„Leben im Stadtteil“ – Vorbereitung auf Parteitag der SPD Hamburg

Ende Januar oder Anfang Februar wird eine Landesparteitag der Hamburger SPD sich mit dem Thema „Starker Staat“ befassen. Schon jetzt beginnt in den Gliederungen der Partei die inhaltliche Vorbereitung.
Die Harburger Sozialdemokraten möchten die Vorbereitung als einen sogenannten ‚offenen Werkstattprozess‘ gestalten, an dem jeder teilnehmen kann. Ein Treffen im Herbert-Wehner-Haus hat es dazu bereits gegeben. „Wir haben uns auf ein Themengebiet verständigt“, so Sören Schumacher, „auf dem wir in Harburg hohe Kompetenz haben und werden uns darum kümmern, welche Aufgaben der Staat im Stadtteil wahrzunehmen hat. Denn dort findet das Leben des einzelnen statt und als Sozialdemokraten müssen wir – um es in Sigmar Gabriels Worten zu sagen – raus ins Leben, da wo es laut ist, da wo es brodelt.“

Parteitag der SPD: Aufbruch in Dresden

Vom 13. bis zum 15.November 2009 fand in Dresden der ordentliche Parteitag der SPD statt. Nach dem desaströsen Ergebnis der Partei bei den Bundestagswahlen von September war klar, dass es auf diesem Parteitag nicht nur darum gehen konnte, einen neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Die Delegierten von Ort und alle Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten erwarteten vor allem ein Signal des Aufbruchs, wenn nicht gar des Neuanfangs.
Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen bei Sören Schumacher und den acht Harburger Jusos – unter ihnen die Kreisvorsitzende der Jusos, Ronja Schmager – , die sich eigens auf den Weg nach Dresden gemacht hatten, um den erhofften Aufbruch ihrer Partei mitzuerleben.
Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Rede des designierten neuen Vorsitzenden Sigmar Gabriel begeisterte die Gäste und die Delegierten und überzeugten sie davon, dass Gabriel der Richtige ist. Er stellte einmal mehr unter Beweis, dass er ein hervorragender Redner ist, der alle Tonlagen beherrscht, und es gelang ihm, seiner in den letzten Jahren arg gebeutelten Partei neuen Mut zu geben. „Die SPD“, so Gabriel, „hat in ihrer Geschichte schlimmere Krisen durchlebt als jetzt.“ Die Partei müsse sich selbst wieder vertrauen. Er stellte den Delegierten in Aussicht, dass die SPD darum kämpfen werde, die Deutungshoheit in der deutschen Politik zurückzubekommen und dass es ohne Veränderungen nicht gehen werde: “Wer ein derartiges Wahlergebnis bekommt, der hat mehr als nur ein Kommunikationsproblem. Unsere Politik wirkt manchmal aseptisch, klinisch rein, durchgestylt, synthetisch. Auch das müssen wir ändern. Wir müssen raus ins Leben, da wo es laut ist, da wo es brodelt, da wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist…“ Wie sehr Gabriel die Delegierten überzeugen konnte, zeigte sich nicht zuletzt an seinem Wahlergebnis: von 501 gültigen Stimmen erhielt er 472 Ja-Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 94,2 Prozent.
Auch die Harburger Gäste des Parteitags waren von ihrem neuen Vorsitzenden beeindruckt. Sören Schumacher: „Ich freue mich sehr, dass es Sigmar Gabriel und dem gesamten Parteitag gelungen ist, ein Aufbruchsignal zu setzen. Besonders die Positionsbestimmung, also die Definition dessen, was heute ’sozialdemokratisch‘ heißt, erscheint mir wichtig. Und ich bin sehr zufrieden damit, dass endlich auch daran gegangen werden soll, die Parteistruktur zu reformieren.“ Außerdem sei er froh, so der Harburger Wahlkreisabgeordnete, dass es in Dresden nicht zum dem befürchteten Scherbengericht gekommen sei.
Nach der Wahl des neuen Vorsitzenden gab es am Freitagabend eine gemeinsame Veranstaltung, zu der nicht nur die Delegierten, sondern auch die Gäste geladen waren. Auch Sören Schumacher und die acht Harburger Jusos ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, Sozialdemokraten aus ganz Deutschland zu treffen und mit ihnen zu diskutieren.
Höhepunkt des Parteitages am Sonntag war zweifellos die Rede von Erhard Eppler. Der 82-Jährige sprach zum 50. Jahrestag der Verabschiedung des Godesberger Programms. Er wandte sich gegen die herrschende Marktradikalität. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass „nicht die Märkte die Staaten gerettet haben, sondern die Staaten haben die Märkte retten müssen“. Die Thesen der Marktradikalen seien zwar widerlegt worden, die Ideologie lebe trotzdem weiter. Doch Eppler ist sich sicher: „Die Sehnsucht nach einer Alternative wächst.“ Da müsse die SPD ansetzen, denn viele „Menschen glauben gar nicht mehr, dass es jemanden gibt, der dieses Land gerechter machen kann“. Der ‚große alte Mann‘ der SPD, stellte den Grundgedanken seiner Partei, die Solidarität, in den Zusammenhang von 3000 Jahren europäischer Geistesgeschichte und zitierte Paulus, der es so formuliert habe: „Einer trage des anderen Last.“ Nirgendwo, so Eppler, stehe geschrieben „Einer stelle dem anderen ein Bein.“ Das Fazit des Mannes, der im Kabinett von Willy Brandt und Helmut Schmidt sowie in der Grundwertekommission der SPD mitgearbeitet hat und dessen Name selten ohne das Attribut ‚Vordenker‘ genannt wird: „Noch nie hat dieses Land in 60 Jahren die Sozialdemokratie dringender gebraucht als heute.“
Nach dem Ende des Parteitages nutzten Sören Schumacher und die mitgereisten Jusos die Gelegenheit, sich Hamburgs Partnerstadt Dresden anzusehen. „Eine wirklich schöne Stadt, deren Barockbauten und -ensembles beeindrucken“, so Sören Schumacher, „Glücklicherweise steht die Waldschlösschenbrücke – ein wirkliches Ärgernis – noch nicht, sodass wir den freien Blick über die Elbe auf diese tolle Stadt genießen konnten.“

Neuanfang – Landesparteitag der SPD Hamburg

Am Freitag, dem 6.November 2009, fand im Hotel Lindtner in Harburg ein Landesparteitag der SPD Hamburg statt. Er war notwendig geworden, weil der bisherige Landesvorsitzende Ingo Egloff nach dem schlechten Ergebnis der SPD in Hamburg zurückgetreten war.

Zum ihrem neuen Landesvorsitzenden wählten die Hamburger Sozialdemokraten den früheren Bundesarbeitsminister Olaf Scholz, der mit 251 von 267 abgegebenen Stimmen bei 12 Neinstimmen und 4 Enthaltungen, also mit 94% der Stimmen, gewählt wurde. Der 51jährige Bundestagsabgeordnete aus Altona, der bereits von 2000 bis 2004 Vorsitzender der SPD Hamburg war, freute sich über die breite Unterstützung seiner Partei: “Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir gemeinsam daran arbeiten, die Sozialdemokratie in unserer Stadt wieder stark zu machen.” Zunächst müsse es für die SPD darum gehen, verloren gegangenes Vertrauen bei den Hamburgerinnen und Hamburgern wieder zu gewinnen. Die Analyse der Wahlniederlage müsse als gemeinsame Aufgabe der Partei begriffen werden und nicht als eine Angelegenheit einiger Personen an der Parteispitze.

Für Sören Schumacher, der als Gast auf dem Parteitag zugegen war, geht es jetzt vor allem um einen Neuanfang der Hamburger SPD: „Wir müssen jetzt unsere Position genau bestimmen. Das heißt vor allem, dass wir verdeutlichen müssen, was die SPD unter sozialer Gerechtigkeit und Solidarität versteht. Erst dann wissen die Bürger wieder, was sie an der SPD haben.“

Diskussion im AWO Seniorentreff Neugraben

Am Freitag, dem 9.Oktober 2009, war Sören Schumacher im AWO Seniorentreff in Neugraben zu Gast. Thema des Nachmittags war das Ergebnis der Bundestagswahl und dabei insbesondere das enttäuschende Ergebnis für die SPD.

Sören Schumacher war sehr angetan von der engagierten und fundierten Diskussion: „Leider wird in solchen Diskussionen recht häufig nur lamentiert und man weint den vergangenen Zeiten. Ich fand es toll, das hier der Blick in die Zukunft gerichtet war. Das wünsche ich mir von so einigen Jüngeren.“

Die Seniorennachmittage der AWO Neugraben werden seit langem von Thea Goos veranstaltet. Sören Schumacher: “Thea Goos hat hier wirklich eine tolle Truppe. Diese Senioren sind geistig auf der Höhe!“

Der Rote Sessel: Tulpencrash und Doofis

Am Mittwoch, dem 30.September 2009, nahm besuchte Sören Schumacher eine Veranstaltung, die ihm ihren Namen verdankt: Der Rote Sessel. In der Veranstaltungsreihe der SPD Harburg können die Zuschauer sich im Consortium in Harburg an jedem letzten Mittwoch im Monat von Prominenten oder auch weniger Prominenten aus deren Lieblingsbüchern vorlesen lassen. Die Veranstaltungsreihe hat sich in den mehr als fünf Jahren ihres Bestehens zu einem festen Bestandteil der kulturellen Szene in Harburg entwickelt.

Dieses Mal lasen Dr. Melanie Leonhard, Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung, sowie der Harburger Rechtsanwalt Fritz Gärmer. Gärmer hatte sich ein ganz altes – und doch brandaktuelles – Thema ausgesucht: einen Text über die Große Tulpenmanie im Holland des 17.Jahrhunderts. Damals hatten Tausende hatten ihr Vermögen in Tulpenzwiebeln investiert. Der Preis für die in jener Zeit seltenen, asiatischen Importpflanzen war in den drei Jahren zuvor auf das Fünfzigfache geschnellt – für drei Tulpenzwiebeln wechselte schon mal ein Haus den Besitzer. Am 7. Februar 1637 platzte die Blase, der Niederländische Markt für Tulpenzwiebeln brach zusammen, die Preise fielen um um 95 Prozent fielen und mancher verlor sein ganzes Vermögen. Der erste Crash, die erste Finanzkrise der Geschichte. Für viele Anwesende eine überraschende Geschichte und für manch einen wohl auch Anlass darüber zu phlilosophieren, warum Menschen ganz offensichtlich aus der Geschichte nichts lernen.

Diejenigen, um die es im Buch ‚Generation Doof‘ geht, aus dem Melanie Leonhard vorlas, machen sich um diese Fragen sicherlich keine Gedanken. Denn nach Meinung der Autoren verblödet die Generation der heute Zwanzig- bis Dreißigjährigen geradezu. Da gebe es, so die Autoren, junge Leute die den Dreisatz für eine olympische Disziplin und und den Bundestag für einen Feiertag hielten. Und dies seien keine Ausnahmen, sondern fast die Regel. Inwieweit diese der Generation gerecht wird, sei dahin gestellt – amüsant beschrieben ist sie auf jeden Fall.

Der nächste ‚Rote Sessel‘ findet am Mittwoch, dem 28.Oktober – wie immer im Consortium in der Neuen Straße 55, statt. Wer was liest, steht noch nicht fest. Was schon fest steht: Es wird sich wieder lohnen, dabei zu sein!