Das Konjunkturprogramm des Senats – oder: Wenn der Politik die Weitsicht fehlt…

Finanzkrise und HSH-Nordbank: Der Senat beklagt sich über Probleme – für deren Entstehen er in Teilen mitverantwortlich ist
In der Bürgerschaftsdebatte über das Konjunkturpaket des Hamburger Senats hat SPD-Fraktionschef Michael Neumann der Regierung von Beust eine „viel zu lange Finanz- und Wirtschaftspolitik mit wenig Weitsicht“ vorgeworfen. Die SPD begrüße zwar viele Punkte des Hamburger Konjunkturprogramms. Gleichzeitig dürfe aber über fehlerhafte Einschätzungen und falsche Aussagen nicht geschwiegen werden.

„Der Senat hat nicht über den Tellerrand hinausgeschaut. Er hat die Rekordsteuereinnahmen der guten Jahre nicht zur Konsolidierung genutzt. Stattdessen hat er die Ausgaben explodieren lassen. Wenn der Hamburger Senat in den letzen zwei Jahren mit Weitsicht gehandelt hätten, könnte Hamburg heute mehr für die Konjunktur und die Sicherung von Arbeitsplätzen tun“, sagte Neumann. Er forderte den Senat gleichzeitig auf, in der Krise um die HSH Nordbank endlich für Klarheit zu sorgen. Es sei bemerkenswert, dass der Bürgermeister vor einem Jahr Fragen nach Problemen der Bank ausgewichen sei und der Finanzsenator noch im Oktober vergangenen Jahres von einer „im Kern gesunden Bank“ gesprochen habe.

Neumann untermauerte seine kritische Einschätzung der Haushaltslage mit Zahlen. So habe das Defizit im Jahr 2006 bei 210 Millionen Euro gelegen, im Folgejahr bei 244 Millionen. Im vergangenen Jahr sei die Finanzlücke über eine halbe Milliarde Euro breit gewesen, „und für das Jahr 2009 haben wir schon jetzt über eine Milliarde Defizit. – Das ist das Gegenteil von Weitsicht“, sagte Neumann.

Notwendige Weitsicht fehle dem Senat nach wie vor: „Die Weitsicht, dass Aufschwünge nicht ewig dauern. Die Weitsicht, dass man in guten Jahren Rücklagen für schlechte Jahre bildet. Die Weitsicht, dass man in guten Jahren nicht stattdessen die Rücklagen plündert. Und die Weitsicht, dass man von einer expansiven Ausgabenpolitik vor der Wahl nach der Wahl nicht so schnell wieder runterkommt“, so Neumann. Er betonte, es müsse auch nach den Ursachen der Krise gefragt werden. „Und es müssen Konsequenzen gezogen werden, wenn man die Ursachen der Krise definiert hat. Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, mit staatlichen Konjunkturprogrammen Wirtschaft und Banken zu stützen. Wir brauchen ebenso ernsthafte internationale Verhandlungen und verbindliche Vereinbarungen, die verhindern, dass dies alles erneut geschehen kann.“

Neumann zeigte sich erfreut, dass der Senat habe bei der Erstellung des Konjunkturprogramms auf Vorschläge der SPD zurückgegriffen habe. Bei einzelnen Punkten des Hamburger Konjunkturprogramms gebe es allerdings Fragen: So sehe das Programm zwar 30 Millionen Euro für Schulbaumaßnahmen vor. Im Haushaltsplan-Entwurf stünde aber noch immer eine 40-Millionen-Absenkung für den Schulbau. „Das macht unter dem Strich 10 Millionen Euro weniger – das ist weder Konjunktur fördernd noch bildungspolitisch klug“, sagte Neumann. 35 Millionen Euro sehe der Senat für ein „Betreuungsprogramm Schule und Kita“ vor, in dem es um Horte an Primarschulen gehen. „Die Entscheidung ist richtig. Aber sie wissen ja noch nicht einmal, wo die Standorte im Jahr 2011 sein werden. Und deshalb werden sie nicht im laufenden Jahr anfangen können, wie es das Konjunkturprogramm eigentlich will – Weitsicht sieht anders aus“, so der SPD-Fraktionschef. Das gleiche gelte für den Plan, rund 22 Millionen Euro für Fachräume für Naturwissenschaften auszugeben. „Sie wollen etwas für den naturwissenschaftlichen Unterricht tun. Sie wissen aber noch gar nicht, wo 2011 naturwissenschaftliche Fächer unterrichtet werden sollen. Wie soll im laufenden Jahr 2009 die Konjunktur davon profitieren?“

Mit Blick auf die Krise der HSH Nordbank übte Neumann insbesondere Kritik an Finanzsenator Freytag: In den Zeitungen werde über Entlassungen von 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen. Der Finanzsenator kommentiere das mit den Worten zitieren: „Alles wird gut.“ – „Ich weiß nicht, wie solche Floskeln bei den Menschen ankommen, die Angst um ihre Arbeit haben. Aber ich kann es mir vorstellen“, sagte Neumann. Der Senat habe von einem „gesunden Geschäftsmodell“ und einer „im Kern gesunden Bank“ gesprochen, als die Anzeichen der Krise schon nicht mehr zu übersehen waren. „Jeden Zweifel an der HSH Nordbank hat Herr Freytag als persönliche Beleidigung empfunden. Ändern Sie endlich ihre Strategie des Leugnens, des Schönredens und Täuschens“, forderte der SPD-Fraktionschef.

Die Banken müssten gestützt werden, weil man sich eine weitere Bankpleite nicht leisten könne. „Wir sind gespannt, welche Modelle der Senat für die Zukunft der HSH Nordbank vorstellen wird. Ich will dazu aber drei Anforderungen formulieren. Erstens: Es muss die wirtschaftlichste Lösung sein – auf Deutsch: Es darf kein Fass ohne Boden werden. Zweitens: Der Standort Hamburg muss weiter gestärkt werden – Stichwort Mittelstand, Schiffs- und Luftfahrtfinanzierung. Und drittens: Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank muss anständig umgegangen werden.“

Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Loki Schmidt

Am Donnerstag, dem 12.Februar 2009 – wenige Tage vor ihrem neunzigsten Geburtstag – wurde Hannelore ‚Loki‘ Schmidt auf einem Festakt im Hamburger Rathaus die höchste Auszeichnung verliehen, die die Freie und Hansestadt Hamburg zu vergeben hat: Sie wurde zur Ehrenbürgerin Hamburgs ernannt. Am Tag zuvor hatte die Hamburgische Bürgerschaft dies auf Antrag des Senats einstimmig beschlossen.

Sören Schumacher ließ es sich nicht nehmen, am Festakt teilnehmen:“Loki Schmidt ist weit mehr als ’nur‘ die Gattin von Helmut Schmidt. Sie genießt in der Fachwelt und im ganzen Land als bekannteste Naturschützerin Deutschlands sehr hohes Ansehen. Ich freue mich sehr darüber, dass ihr jahrzehntelange Engagement für den Umweltschutz in dieser Weise gewürdigt wird.“

„Mehr Indianer – weniger Häuptlinge“

Personalverstärkung ging in die Schreibtischetagen, nicht in die Polizeikommissariate vor Ort: SPD fordert Kurskorrektur in Personalpolitik der Polizei

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat den Senat aufgefordert, noch in den Haushaltsberatungen einen Kurswechsel bei der Personalentwicklung bei der Hamburger Polizei zu vollziehen. SPD-Innenexperte Andreas Dressel verwies am Dienstag auf die jüngste Kritik des Rechnungshofs. Dieser hatte eine „systematische Verteuerung der Polizei“ kritisiert und bemängelt, Personalverstärkungen kämen den Führungs- und Intendanzbereichen zugute, nicht aber den Polizeikommissariaten vor Ort.

„Wir haben es jetzt mit Prüfsiegel des Rechnungshofs: Die Innensenatoren Schill, Nockemann, Nagel und Ahlhaus haben die Hamburger an der Nase herumgeführt. Sie haben die Polizeipräsenz nicht auf der Straße erhöht, sondern hinter den Schreibtischen und in den Führungsetagen“, sagte Dressel. Der Senat müsse jetzt Personalmittel umschichten – „aus den Stabs- und Verwaltungsbereichen heraus und in die Kommissariate vor Ort hinein“, sagte Dressel. Er verwies darauf, dass eine Entscheidung über die 151 Vollzugsstellen, die der Senat streichen wolle, erst zum Jahresende erfolge. „Der Senat hat versprochen, er werde nur bei den Häuptlingen und nicht bei den Indianern sparen. Wir werden sehen, ob er sein Wort hält.“

Schon vor dem Rechnungshof hatte die SPD-Fraktion in zahlreichen Senatsanfragen nachgewiesen, dass der Personalzuwachs bei den Polizeistellen bei der Polizei vor Ort weitestgehend vorbeigegangen ist. Auch die Bereitschaftspolizei und die Wasserschutzpolizei sind leer ausgegangen. Hinzu kommt ein schleichender Personalabbau: Nicht nur durch die Schließung der vier Polizeikommissariate, sondern auch im Übrigen in der Fläche: Nach der aktuellen Schließung in Harburg gibt es in etwa 120 besetzte Stellen an Polizeikommissariaten weniger als im Oktober 2005.

Den Personalzuwachs in der Führung erklärt der Senat im Rechnungshofbericht so: Die Behörde könne „nur mit einer angemessenen Kapazität für Intendanz- und Stabsaufgaben auch den vielfältigen verwaltungsinternen, medialen und parlamentarischen Berichtspflichten und –anforderungen gerecht werden.“ Dressel: „Den Personalzuwachs haben sich die Chefs unter den Nagel gerissen.“

Hamburger Rathaus hinter den Kulissen

Erfahren Sie mehr über das Hamburger Rathaus. Sören Schumacher gibt in seinem neuen Videobeitrag Einblicke in den Alltag der Politiker. Gerne führt Sören Schumacher auch persönlich durch die Räumlichkeiten, in denen die Hamburger Politik gestaltet wird. Melden Sie sich oder eine Gruppe in seinem Abgeordnetenbüro unter Tel.: 68 98 43 39 an.

Reinigung der Gedenktafel für Herbert Wehner

Seit November 2000 gibt es in Harburg einen Herbert-Wehner-Platz und dort eine Gedenktafel, die an den bekannten Sozialdemokraten, der seinen Wahlkreis Harburg von 1949 bis 1983 in Bonn vertreten hat, erinnert.

Leider wurde die Gedenktafel in der letzten Zeit immer wieder mit Aufklebern verunstaltet, und war zudem stark verschmutzt. Darauf wurden das ehemalige Mitglied der Harburger Bezirksversammlung Horst Krämer und der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher von etlichen Bürgern angesprochen. Die beiden zögerten nicht lange und legten selbst Hand an: Am Mittwoch, dem 3.Februar, entfernten sie die Aufkleber und reinigten die Tafel gründlich. „Als Sozialdemokraten“, so Sören Schumacher, „sind wir auch heute noch stolz auf Herbert Wehner und es freut uns, dass auch vielen Harburgern die Erinnerung an ihn offensichtlich wichtig ist.“

Runder Tisch Marmstorf

Mehrmals jährlich lädt der Pastor der Auferstehungskirche Marmstorf, Thomas v.d. Weppen, Vereine, Schulen und sonstige Einrichtungen des Stadtteils zum Runden Tisch Marmstorf ein, um sich über Geschehnisse im Stadtteil und geplante Aktivitäten auszutauschen. Das erste diesjährige Treffen fand am Mittwoch, dem 4.Februar, in der Schule Sinstrof statt. Als Mitglied des Vorstandes der SPD Marmstorf und als Wahlkreisabgeordneter nahm Sören Schumacher selbstverständlich an der Sitzung teil.

Einweihung der AWO Erziehungsberatung in Harburg

Am Freitag, dem 23. Januar 2009, nahm Sören Schumacher an der Einweihung der AWO Erziehungsberatung Harburg in der Julius-Ludowieg-Straße 9 befindet.

Ratsuchenden wird hier von Sozialpädagogen dabei geholfen, Lösungen für Probleme, Konflikte und Schwierigkeiten bei der Erziehung zu finden, und so das Leben in der Familienleben in Balance zu halten.
„Ich bin sehr froh“ , so sagt Sören Schumacher, „dass wir hier in Harburg jetzt eine derartige Beratungsstelle der AWO haben. Und ich kann alle, die Hilfe in diesen Fragen brauchen, nur ermutigen, sich an die Beratungsstelle zu wenden. Sich Hilfe zu holen, wenn man sie braucht, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.“
Die Kosten der Beratung werden nach Rücksprache mit den Allgemeinen Sozialen Diensten vom Jugendamt übernommen. Termin könne ab sofort vereinbart werden (T. 734 436 711) vereinbart werden.

Zukunft der Harburger Schulen: Alles schon hinter den Kulissen entschieden?

Wilfried Buss und Sören Schumacher kritisieren Geheimnistuerei der Schulbehörde

Während die Regionale Schulkonferenz (RSK) demnächst wieder zusammen kommt, um mit Eltern, Lehrern und Schülern über die Zukunft der Harburger Schulen nach der Schulreform zu beraten, verdichten sich im Stadtteil Gerüchte, nach denen in Wirklichkeit alles schon hinter den Kulissen festgezurrt wird. Auf eine entsprechende Anfrage des SPD-Schulpolitikers Wilfried Buss nach konkreten Überlegungen hat die Schulbehörde ausweichend reagiert, aber nicht dementiert. Deshalb fordern Buss und der Harburger Wahlkreisabgeordnete Sören Schumacher die Schulsenatorin jetzt auf, die Pläne auf den Tisch zu legen und die Geheimnistuerei zu beenden.
In Harburg machen Gerüchte die Runde, nach denen das Lessing-Gymnasium in die bisherige Schule Bunatwiete/Maretstraße umziehen soll, die Schule Kerschensteinerstraße dafür in das bisherige Lessing-Gymnasium verlegt wird, und die Räume in der Kerschensteinerstraße der Gesamtschule Harburg zugeschlagen werden sollen. Auf entsprechende konkrete Nachfragen an den Senat hat dieser lediglich ganz allgemein erklärt, es gäbe in der Schulbehörde zurzeit „eine Vielzahl von Überlegungen bezüglich einzelner Schulstandorte“.
Doch damit wollen sich Buss und Schumacher nicht zufrieden geben: „Die Schulsenatorin muss ganz klar sagen, was denn nun gilt: Der Wille der Betroffenen, die in der Schulentwicklungskonferenz ernsthaft und engagiert über die besten Lösungen im Sinne der Kinder diskutieren, oder doch wieder die Planungen an den grünen Tischen der Behörde. Beteiligung ist gut, aber sie muss dann auch ernst gemeint sein, sonst fühlen sich die betroffenen Eltern und Schüler zu Recht verschaukelt“, sagt Wilfried Buss.
Sören Schumacher ergänzt: „Die Harburgerinnen und Harburger erwarten mit Recht, dass der Senat mit offenen Karten spielt und nicht im Geheimen Fakten schafft. Alle Pläne müssen auf den Tisch.“ Außerdem fordert Schumacher, dass auch die Schulen in den Dialog einbezogen werden, die von den Reformen indirekt betroffen sind: „Das Wirtschafts-Gymnasium Harburg macht sich natürlich Gedanken über seine Zukunft. Was wird aus dieser Schulform nach der Reform? Welches Schicksal erwartet die Schule konkret?“

Schriftliche Kleine Anfrage:
Raumplanungen fuer Harburger Schulen – Greift die Schulbehorde der RSK vor 19/1988

Sportausschuss beim Hamburger Sportbund

Auf Einladung des Hamburger Sportbundes (HSB) tagte der Sportausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft am 27. Januar 2009 im Haus des Sports. Themen waren unter anderem der Hamburger Sportentwicklungsplan und die aktuellen Verhandlungen über den Sportfördervertrag: „Und vor allem ging es bei der Sitzung darum, den so wichtigen Kontakt zwischen der Bürgerschaft und dem HSB als der Vertretung der Hamburger Sportvereine und -verbände zu pflegen und zu vertiefen“, sagt Sören Schumacher, der als Mitglied des Sportausschusses an der Sitzung teilnahm. Ähnlich äußerte sich auch der 1. HSB-Präsident Günter Ploß, der seiner Hoffnung Ausdruck gab, dass die Sitzung den Auftakt für einen regelmäßigen Dialog des HSB mit dem Sportausschuss bilden möge.