Krise der HSH Nordbank: „Fakten auf den Tisch“

Tschentscher wirft Freytag systematische Verschleierung vor

In der aktuellen Stunde der Bürgerschaft hat SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher dem Senat vorgeworfen, die Auswirkungen der Finanzkrise auf Hamburg monatelang schöngeredet und verschleiert zu haben. „Doch trotz der Schön-Wetter-Reden des Finanzsenators stellen wir mehr und mehr fest: Die Finanzmarktkrise trifft auch Hamburg, und sie trifft Hamburg hart.“ Finanzsenator Freytag sei durch eigene Fehler in eine tiefe Glaubwürdigkeitskrise geraten.

So habe er dem Haushaltsausschuss noch im Juni erklärt, das Geschäft der HSH Nordbank sei stabil und erfolgreich. Zu diesem Zeitpunkt habe der Senat aber bereits 300 Millionen Euro zur Eigenkapitalstärkung in die Bank eingezahlt. Freytag habe erklärt, die HSH Nordbank sei ohne eigene Fehler in die Finanzmarktkrise geraten. „Und dann – 300 Millionen Euro später – kommen sie am 11. November in den Ausschuss und erklären, der Vorstandsvorsitzende müsse wegen schwerer Fehler beim Risikomanagement entlassen werden. Sie hätten davon nichts gewusst und auch nichts wissen müssen. Ihre Aufgabe bestünde darin, den Vorstand zu entlassen, wenn der Schaden bereits eingetreten ist.“ Diese Auffassung des Finanzsenators von den Aufgaben eines Aufsichtsratmitgliedes sei „gelinde gesagt abwegig und mit Ihrer Verantwortung als Finanzsenator, Ihrer Verantwortung für die Interessen Hamburgs nicht vereinbar“, sagte Tschentscher.

Freytag habe kritische Fragen weggebügelt und behauptet, die Geschäfte der Bank seien solide und erfolgreich. „Sie hätten eigentlich sagen müssen: Ich weiß das alles gar nicht. Sie hätten sagen müssen: Ich sitze nur im Aufsichtrat und höre mir an, was der Vorstand erzählt.“

Der Hamburger Finanzsenator und CDU-Vorsitzende versuche jetzt, über die Runden zu kommen, ohne die Fakten auf den Tisch zu legen. „Das ist schlecht, und sie können sich das nicht leisten: Als Finanzsenator nicht, weil sie schon ohne Finanzmarktkrise ein Defizit von 1,4 Milliarden Euro zu verantworten haben. Und als Aufsichtsratmitglied erst recht nicht, denn da haben sie die Pflicht, die Geschäfte der Bank kritisch zu begleiten und einzugreifen, wenn die Interessen Hamburgs als Miteigentümerin der Bank in Gefahr sind.“

Ich vermute auch, dass es gar nicht um faule Kredite der Vergangenheit geht, die sie immer nur andeuten. Ich befürchte, dass es um aktive riskante Geschäfte geht und sage: Legen sie die Fakten auf den Tisch, sagen Sie uns, welche Fehler zu welchem Zeitpunkt gemacht wurden, und was sie im Aufsichtsrat unternommen haben, um die Interessen Hamburgs zu wahren.“

Tschentscher nannte die Finanzmarktkrise eine „systematische Folge einer mangelhaften Steuerung finanzwirtschaftlicher Kräfte, eines Ungleichgewichts zwischen Finanzmarkt und Staat und einer fehlenden Nachhaltigkeit bei der Umsetzung der eigentlichen Aufgaben der Finanzinstitute“.

Der SPD-Finanzexperte sagte weiter: „Was wir erleben ist die systematische Folge eines neoliberalen Marktradikalismus oder eines bösartigen Neoliberalismus, der sich erstmals nicht gegen die Menschen in fernen Ländern richtet, sondern der auch so genannte führende Industrienationen betrifft.

Nun sagt man in jeder Krise liegt auch eine Chance. Das ist wohl richtig, aber man muss sie dann auch nutzen. Man hat den Verdacht, dass einige Finanzmarkt-Strategen versuchen, die Sache auszusitzen. Nach dem Motto: Wenn die akute Krise sich beruhigt, dann macht man weiter wie bisher. Das ist falsch, es muss jetzt gehandelt und entschieden werden, auf nationaler und internationaler Ebene die Finanzmärkte klar und streng zu regulieren, öffentliche Eingriffsmöglichkeiten zu schaffen.

Denn es geht nicht nur um ökonomisch richtig oder falsch, es geht auch um Interessen und um Einfluss. Es geht darum, nicht die Interessen der Bankenvorstände und Börsenspekulanten zu sichern, sondern es geht um die Interessen von Unternehmen der Realwirtschaft, es geht um Arbeitsplätze, es geht um die Interessen von Steuerzahlern, Sparern und Beschäftigten.“

Freytags Erzählungen: Bilanzierung ohne Konsequenz

Tschentscher: In der aktuellen Haushaltskrise reicht allein der Blick in die Vergangenheit nicht aus

„Wenn Haushaltskonsolidierung das Gebot der Stunde ist, reicht es nicht, sich auf die Bilanzierung der Vergangenheit zu konzentrieren.“ – Mit diesen Worten hat SPD-Finanzexperte Dr. Peter Tschentscher auf die Vorstellung der Konzernbilanz für das Jahr 2007durch den Finanzsenator reagiert.

„Für die Verbesserung des ausgewiesenen Eigenkapitals sind überwiegend die öffentlichen Unternehmen und nicht die von Herrn Freytag zu verantwortende Finanzpolitik verantwortlich“, sagte Tschentscher. „Die Belastung der städtischen Unternehmen durch das Verschieben von Aufgaben aus dem Haushalt im großen Stil wird sich erst in der im Jahre 2010 vorgelegten Bilanz für 2009 niederschlagen.“

Senator Freytag habe erklärt, die Konzernbilanz solle „die politischen Entscheidungsträger in die Lage versetzen, die finanziellen Auswirkungen ihres Tuns abschätzen zu können“. Das genau scheine beim Finanzsenator selbst aber nicht zu klappen. „Trotz Steuereinnahmen auf Rekordniveau lässt er die Ausgaben derart galoppieren zulassen, dass das Haushaltsdefizit 2009 auf über eine Milliarde Euro steigt“, sagte der SPD-Finanzexperte.

Die Bilanz mache die Vergangenheit lediglich ein wenig transparenter. Die Planungen des Senats und der wahre Zustands der Hamburger Staatsfinanzen werde weiterhin vernebelt und verschleiert. Tschentscher verwies ferner darauf, dass bei der Vorstellung der letzten Bilanz noch eine Ergebnisvorschau auf das laufende Jahr vorgenommen wurde. „Es ist interessant, warum der Finanzsenator sich die Vorschau auf die Jahre 2008 und 2009 erspart“, erklärte Tschentscher. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das deutlich steigende Defizit im Haushalt von 244 Millionen Euro auf voraussichtlich über eine Milliarde Euro.

Bei aller Freude über die erste Konzernbilanz sei es schon erstaunlich, sagte Tschentscher, „dass auf 156 Seiten nun volle Klarheit geschaffen sein soll, was auf rund 4.000 Seiten des Haushalts nicht gelungen ist.

Tschentscher kündigte an, die Zahlen der Konzernbilanz näher zu hinterfragen. So stiegen 2007 die Verbindlichkeiten der Kernverwaltung (Haushalt) um knapp 600 Millionen Euro, obwohl Finanzsenator Freytag Anfang 2007 die Nullverschuldung verkündete. Auch seien bei den sonstigen Einnahmen Steigerungen von 532 Prozent zu hinterfragen.

Kein Aufpasser für die rumänischen Arbeitnehmer in Marmstorf

Für die rumänischen Arbeitnehmer, die seit April dieses Jahres am Beutnerring in Marmstorf untergebracht sind, gibt es entgegen anders lautender Behauptungen keine Vertrauensperson mit disziplinarischen Befugnissen. Das ist die klare Aussage des Senats auf eine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD). „Das ist mal eine Aussage der Senats, über die ich erleichtert bin“, meint der Harburger Wahlkreisabgeordnete, „Denn diejenigen, die von einer solchen Vertrauensperson reden, meinen doch wohl eher einen Aufpasser. Damit wird unterstellt, dass es nötig sei, diese Arbeitnehmer notfalls mit Druck zu disziplinieren. Auf ein solches Niveau sollten wir uns hier in Harburg nicht begeben. Vorurteile haben noch niemals etwas Gutes bewirkt.“ Wie sich aus einer Anfrage zweier anderer Bürgerschaftsabgeordnete zum gleichen Thema ergebe, wohnten zudem nicht hundert, sondern lediglich vierzig Personen in den Räumen des ehemaligen Dentallabors. „Mir scheint, hier wurde ein Problem regelrecht herbei geredet. Wirklich ärgerlich so etwas“, so Sören Schumacher.

Schriftliche Kleine Anfragen:
Wohnunterkunft für rumänische Arbeitnehmer in Marmstorf 19-1493
Bauarbeiter fuer Moorburg 19-1417

Veranstaltungen zum Volkstrauertag

Sonntag, 16. November 2008 stand für Sören Schumacher ganz im Zeichen des Volkstrauertages. Um 12 Uhr nahm der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete an der Kranzniederlegung für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft an der Ernst-Barlach-Stehle am Rathausmarkt teil.

Die zentrale Gedenkstunde begann um 14 Uhr in der Hauptkirche St.Michaelis. Zu den 1100 Gästen sprachen unter anderem deren früherer Hauptpastor Helge Adolphsen, sowie der Vorsitzende des Landesverbandes Hamburg des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Reinhard Soltau. Das Totengedenken sprach Senatorin Karin von Welck:

Totengedenken
Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder wegen einer Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurden.

Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen die Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken
heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache, Opfer geworden sind.

Wir trauern
mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten

Starkes Spiel der Rathauskicker

Am Freitag, dem 14.November 2008 war es endlich soweit: der Kunstrasenplatz des SC Vorwärts/Wacker 04 am Öjendorfer Weg konnte eingeweiht werden. Unter den zahlreichen Gästen war auch Sören Schumacher, der zwar nicht selbst Fußball spielt, dafür aber ein umso begeisterter Fußballfan ist.

Erste Mannschaft auf dem neuen Platz waren Kindermannschaften des Vereins. Nach den kleinen Kickern und nach einer recht kurzen Sitzung des Sportausschusses der Bürgerschaft, der im Vereinshaus tagte, traten dann die Rathauskicker gegen eine Auswahl des SC Vorwärts/Wacker 04 an. Die klare Niederlage der Mannschaft aus dem Rathaus, die mit 1:4 vom Platz gehen musste, tat der guten Laune keinen Abbruch. Bei Wurst, Getränken und Musik erholten sich Spieler und Gäste von der Anspannung und freuten sich über eine fröhliche, rundum gelungene Veranstaltung.

18. November 2008 / 16:00Uhr: Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP)

Am Dienstag, den 18.11.2008 um 16.00  Uhr im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Sinstorf, nimmt Sören Schumacher am Stadtteilgespräch Gewaltprävention im Harburger Süden teil.
Themen:
1.Begrüßung

2.Bericht über die Projektwochen „Gewaltprävention“ an den weiterführenden Schulen

3.Kurzer Rückblick: „Der Süden lebt II“

4.Stellenwert des Stadtteilgespräches

5.Vorstellung des Projektes „Hamburger Weg“ – gegen Gewalt im Fußball

6.Termine und Verschiedenes

Das Stadtteilgespräch Gewaltprävention existiert seit drei Jahren. Zum Teilnehmerkreis gehören alle, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen, unter anderem auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, über deren Verlauf sich die Schulen miteinander austauschen. Außerdem hat das Stadtteilgespräch dafür gesorgt, dass die vom Deutschen Kinderschutzbund konzipierten Elternkurse „Starke Eltern – starke Kinder“ dezentral an Grundschulen in Harburg angeboten werden. Leitziele der Elternkurse sind die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern. Sie werden in Harburg vom IKM (Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation) durchgeführt.

Für Harburg in den Bundestag und in die Welt

Die SPD Delegierten wählten am Sonnabend, den 15. November 2008, Hans-Ulrich Klose zu ihren Kandidaten für die Bundestagswahl 2009. Klose wird wie in den vergangenen Legislaturperioden im Wahlkreis Bergedorf-Harburg als Direktkandidat antreten.
Mit großer Mehrheit, 115 von 135 Stimmen, wurde der ehemalige Bürgermeister wieder aufgestellt. In seiner Begründung für seine erneute Kandidatur unterstrich der allseits anerkannte Außenpolitiker wie wichtig ihm Kontinuität in der deutschen Außenpolitik ist. Eine Reihe von sozialdemokratischen Außenpolitikern wird nicht mehr für die Wahl 2009 antreten.
Wahrlich für Kontinuität entschieden sich die SPD Mitglieder auf der Versammlung. Im Wahlkreis Harburg gab es seit Gründung der Bundesrepublik nur zwei direkt gewählte Abgeordnete. Klose wurde Nachfolger von Herbert-Wehner. Er war eine der prägensten Figuren der deutschen und sozialdemokratischen Nachkriegsgeschichte.
„Hans-Ulrich Klose ist für mich ein politisches Vorbild. Seine Art die Dinge einzuschätzen, ruhig und überlegt zu handeln beeindruckt mich!“, sagte Sören Schumacher, Harburger Bürgerschaftsabgeordneter, nach der Nominierung. „Ich werde mit allen Kräften dafür werden, dass Hans-Ulrich Klose wieder unseren Wahlkreis direkt gewinnt!“