Kein Badeschiff für Harburg

Seit letztem Jahr geistern immer mal wieder angebliche Pläne durch die lokale Presse, im Harburger Binnenhafen ein Badeschiff, also ein schwimmende Badeanstalt in einem Kahn, einzurichten. Was viele schon vermuteten, bestätigt jetzt der Senat indirekt in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD): Es wird kein Badeschiff geben. „Zwar hat der Senat das nicht explizit so gesagt“, erläutert Schumacher, „aber zwischen den Zeilen wird es doch deutlich.“ Denn laut Antwort des Senats liegen derzeit keine konkreten Pläne vor und zur Finanzierung wurde auch 2009, als die Pläne erstmalig in der Bezirksversammlung vorgestellt wurden, keine Aussagen gemacht. Schumacher: „Es deutet alles darauf hin, dass da mal jemand ’so eine Idee‘ hatte – und das war es dann auch schon.“

Schriftliche Kleine Anfrage:
19-6644 Das Harburger Badeschiff

Noch ein Trockenbrunnen für Harburg? – Betriebskosten jetzt klären!

Der Kanalplatz im Harburger Binnenhafen wird derzeit umgestaltet. Der Entwurf, der nach einem konkurrierenden Gutachterverfahren von einer Jury ausgewählt wurde, sieht unter anderem einen Zierbrunnen in Form eines Wasserbeckens vor. Welche Betriebskosten durch diesen Brunnen entstehen, ist dem Senat jedoch nicht bekannt. Das ergibt eine Kleine Anfrage des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD). Schumacher: „Für die Umgestaltung des Platzes einschließlich der erforderlichen Kaimauersanierung geht der Senat von Kosten in Höhe von rund 1,34 Mio. Euro aus. Mit den Betriebskosten hat er sich leider nicht befasst. „Ich möchte ja kein Spielverderber sein“, so Schumacher, „auch mir gefällt ein Platz mit Brunnen sehr gut.“ „Aber“, so fügt er hinzu,“wir haben im Zentrum Harburgs schon etliche aus Kostengründen stillgelegte Brunnen. Ich finde es zwingend notwendig, sich mit den Kosten zu befassen, bevor ein weiterer Brunnen angelegt wird. Ein Becken ohne Wasser, in dem sich dann nur der Müll sammelt, brauchen wir nicht.“

Schriftliche Kleine Anfragen:

19-6302 Umgestaltung des Kanalplatzes im Harburger Binnenhafen

19-4824 Zierbrunnen in Harburg

Hafenentlassung der Schlossinsel: Senat nennt und kennt keinen Termin

Wann wird die Harburger Schlossinsel aus der Zuständigkeit der Hamburg Port Authority (HPA) entlassen? Während die IBA auf ihrer Website bereits ein Fest am 28. August 2010 ankündigt, auf dem im Beisein des Bürgermeisters unter anderem die Hafenentlassung der Schlossinsel gefeiert werden soll, weiß der Senat, dem dieser vorsitzt, offenbar nichts von dessen Termin Ende August.
Auch von der bereits im Sommer 2007 gegebenen Zusage seines Präses, die Schlossinsel im Sommer dieses Jahres in die Zuständigkeit der Bezirksverwaltung Harburg zu überführen, ist dem Senat nichts bekannt.
Das ergeben zwei Anfragen des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD) an den Senat. Im April und mit einer Nachfrage im Mai hatte er vom Senat Auskunft über die Terminierung und eventuell eingetretene Verzögerungen erbeten. „In beiden Fällen“, so Schumacher, „habe ich vom Senat nur die flapsige Antwort bekommen, er habe sich damit nicht befasst. Das finde ich mehr als ärgerlich. Mir scheint, dem Senat ist die Entwicklung hier in Harburg schnuppe. Für uns Harburger gilt das mit Sicherheit nicht.“
Im Haushalt wurden für die Jahre 2010 – 2012 insgesamt 15,9 Mio. Euro für die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen für die Hafenentlassung und Entwicklung der Schlossinsel eingestellt. Hiervon habe der Senat glücklicherweise Kenntnis, so Schumacher. Jedenfalls werde dieser Haushaltstitel in der Antwort des Senats auf seine Anfrage erwähnt. „Ich finde es nicht zu viel verlangt“, so der Harburger Abgeordnete, „dass der Senat sich auch um die Terminierung dieser Projekte und eventuelle Verzögerungen der Realisierung kümmern möge.“

Schriftliche Kleine Anfragen:

19-6301 Schlossinsel Harburg – Stand der Dinge

19-05917 Harburger Binnenhafen mit Schlossinsel

Harburger Brücken – Entwicklung im Binnenhafen schreitet voran

Auf Einladung des Vermarkters nahm Sören Schumacher am Mittwoch, dem 9. Juni 2010, an der Veranstaltung teil, die den offiziellen „Startschuss“ für die Vermarktung der größten Harburger Brachfläche rund um das Parkhaus am Veritaskai/Ecke Schellerdamm gab. Bei dieser Gelegenheit erhielt das 89.000 Quadratmeter große Areal auch einen neuen Nahmen. Statt „HafenCampus“ heißt es nun „Harburger Brücken“. Vorgesehen sind dort nicht nur Büros und Gewerbe, sondern auch mindestens 200 Wohneinheiten.

Denkmalschutz nimmt Windtower Wind aus den Segeln

Gummikamm 100x100Sören Schumacher (SPD): Für die „Eco City“ müssen andere Pläne auf den Tisch

Auf dem Gelände der New-York-Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (NYH) soll nach dem Willen des Investors ein Architekturprojekt realisiert werden, das hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit weltweit führend ist. In etlichen Bauabschnitten sollen zahlreiche Neubauten entstehen. Herzstück des Projektes soll, als einer von zwei geplanten Türmen, der futuristische „Eco City Windtower“ mit Hotel- und Büronutzung sowie einer Energiezentrale werden, die über ein Windrad die notwendige Energie für das gesamte Areal erzeugen soll. Hierfür war ein massiver Eingriff in das zwischen 1866 und 1912 entstandene denkmalgeschützte Gebäude – Ensemble vorgesehen, bei dem nur eine freistehende Fassade an der Neuländer Straße in Teilen erhalten bleibt. Dieser Turm kann allerdings dort wohl nicht wie geplant realisiert werden.

Das Denkmalschutzamt hat gegenüber dem Bezirksamt Harburg den Vorbescheidsantrag für diesen Bau auf dem Gelände der ersten deutschen Hartgummifabrik negativ beurteilt. Wie aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD) hervorgeht, ist die zuständige Behörde der Auffassung, dass ein solcher Turm nicht mit dem Denkmalschutz zu vereinbaren ist. „Das ein so ambitioniertes Projekt mit dem angedachten Hotelturm und einem Maßstäbe setzenden Energiekonzept in Harburg verwirklicht werden soll, ist zu begrüßen“, so Schumacher. „Wenn dabei allerdings von einem der bedeutendsten Denkmäler der Harburger Industrie- und Arbeitsgeschichte nur ein paar Mauerreste stehen bleiben, nenne ich das kurzfristiges Denken statt der auf die Fahnen geschriebenen Nachhaltigkeit. Ich hoffe, seitens der Planer wird eine andere Lösung gefunden, die weder das Aus für das Projekt, noch die Gebäude bedeuten.“

Hinzu käme, so der Bürgerschaftsabgeordnete, dass auch hinsichtlich der Sanierung der daneben liegenden Kammfabrik, noch wichtige Fragen offen sind. Schumacher: „Meine früheren Anfragen an den Senat haben bestätigt, dass die Gebäude der NYH durch Nitrosamine belastet sind. Wie hoch diese Belastungen sind und welche Folgen sich daraus für die Sanierung und Nutzung ergeben, ist immer noch unklar. Denn jetzt wird gesagt, dass weitere Messungen notwendig sind.“ Auch mit der Einbindung des Amtes für Arbeitsschutz ist Schumacher unzufrieden. Diesem wurde das Gesamtkonzept der „Eco City“ lediglich im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt. „Mir scheint bei dem Projekt sind noch viele Fragen offen. Ich werde deshalb zusammen mit meinen Kollegen auf Bezirksebene die weitere Entwicklung im Auge behalten.“

Die Zukunft des Gummikamms – Senat gibt endlich Antwort

Gummikamm 250x100Der ‚Gummikamm‘ – die alte Kammfabrik der New York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie – gehört zu Harburg wie der Binnenhafen und die Harburger Berge. Sie prägt das Stadtbild Harburgs und gehört fast 150 Jahre lang zu einem der traditionsreichsten Industrieunternehmen Hamburgs. Aufgrund ihrer geschichtlichen, baugeschichtlichen und industriegeschichtlichen Bedeutung sowie zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Stadtbildes wurde der gesamte Gebäudekomplex 1999 unter Denkmalschutz gestellt. Der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher (SPD) hat den Senat deshalb seit Beginn der Legislaturperiode in etlichen Anfragen zur Zukunft der Gebäude befragt. „Mir war wichtig“, so Schumacher, „dass das für den Binnenhafen charakteristische und reizvolle Zusammenspiel von Elementen aus den Zeiten der Industrialisierung und der Moderne nicht durch ein Bauprojekt zerstört wird.“ Lange Zeit war jedoch nicht klar, was mit diesem Gebäudekomplex geschehen sollte. Jetzt endlich hat der Senat auf eine Anfrage Schumachers mitgeteilt, welche konkreten Pläne es derzeit gibt.
So hat das Denkmalschutzamt nach Auskunft des Senates dem Bauantrag des Investors für das „Städtebauliche Gesamtkonzept Eco City“ unter Auflagen zugestimmt. Sören Schumacher: „Das heißt jedoch noch nicht, dass dieses Konzept tatsächlich realisiert wird. Zu den Gebäuden an der Neuländer Straße gibt es überdies noch gar keine Entscheidung und auch der Zeitpunkt einer solchen ist daher nach Auskunft des Senates noch nicht absehbar.“
Wie der Antwort des Senates auf die Anfrage zu entnehmen ist, handelt es sich dabei im einzelnen um folgende Auflagen für die Kammfabrik an der Nartenstraße: Die Fassaden einschließlich der Gussfenster, die stellenweise ergänzt werden müssen, müssen erhalten bzw. saniert werden. Die Gestaltung der neuen Fenster in Hinsicht auf Farbe, Material und Profil hat in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt zu erfolgen. Ebenso ist die Prüfung der Ertüchtigung der Decken und Stützen mit dem Denkmalschutzamt und dem Brandschutz abzustimmen; Holzdecken müssen erhalten bleiben. Auch die Optimierung der Grundrisse in den Geschossen muss hinsichtlich der historischen Bodenbeläge und der Maschinenfundamente im weiteren Verfahren mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt werden. Die historischen Farbigkeiten müssen vom Investor auf Grundlage der Befunduntersuchungen im Treppenhaus sowie exemplarisch in den Geschossen wiederhergestellt werden. Die Abstimmung weiterer Maßnahmen und der Umgang mit der Substanz der Gebäude hat in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt zu erfolgen.
„Ich setze darauf“, sagt Sören Schumacher, “dass das Denkmalschutzamt seinem gesetzlichen Auftrag nachkommt und – für den Fall, dass der Investor von Eco City zum Zuge kommt – diesem gegenüber bei der Zusammenarbeit und den zahlreichen Abstimmungen die Belange des Denkmalschutzes offensiv vertritt. Der Investor für ein so innovatives und nachhaltiges Projekt wie Eco City sollte auch sensibel mit denkmalgeschützten Gebäuden umgehen.“
Der Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung Harburg soll nach Auskunft des Senates Mitte diesen Monats über das „Städtebauliche Gesamtkonzept Eco City“ informiert werden. Sören Schumacher: „Das Logo von Eco City wurde bereits vor Wochen an der Stirnseite der alten Kammfabrik angebracht. Da wird es nun wirklich allerhöchste Zeit, dass endlich die politischen Gremien ins Bild gesetzt werden.“

Schriftliche Kleine Anfragen:
1.  SKA 19-4932 Zukunft des Gummi-Kamm -(Gebaeude der New-York Hamburger Gummiwaaren Compagnie-) -(IV-)

2. SKA 19-4932 Zukunft des Gummi-Kamm -(Gebaeude der New-York Hamburger Gummiwaaren Compagnie-) -(IV-)