Erfolg: Mehr Busse auf der Linie 340

340er auf der Bremer Straße.

Der Fahrplanwechsel des HVV hat nicht alle Nutzer des ÖPNV glücklich gemacht, wenngleich mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember der Bus- und Bahnverkehr in Hamburg deutlich verstärkt wurde. Zu denen, die besonders unzufrieden waren, gehörten diejenigen, die die Buslinie 340 nutzen – vor allem also Anwohner der Bremer Straße. Fuhren vormals die Linien dort rund 90 mal täglich, waren es beim 340er und der beiden Buchholz-Linien zusammen nur noch knapp 60 Fahrten. Als ‚Angebotsoffensive‘ war das für die Betroffenen wenig überzeugend.

Dank eines Vorstoßes des Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD) fahren die Busse auf der Linie 340 seit dem 16. Januar nun wesentlich häufiger. „Ich habe den auch für den Verkehr zuständigen Staatsrat der Innenbehörde Andreas Rieckhof auf diesen Mangel hingewiesen und darum gebeten, wenn möglich auf den HVV einzuwirken. Dass es so schnell gehen würde, hatte ich kaum erwartet. Es zeigt aber, dass die Einwände der Nutzer des 340er absolut überzeugend waren.“

Das Ergebnis: In der Berufszeit wurde der Takt nachgebessert, sodass es nun auf der Bremer Straße zwischen 7 und 9 Uhr, sowie zwischen 16 und 18 Uhr wieder einen nahezu glatten 10 Minuten-Takt der 340er gibt.

„Damit sind wir schon ein gutes Stück weiter“, so Schumacher. „Dennoch bleibt noch Nachbesserungsbedarf. Der betrifft beispielsweise den Busverkehr am Sonntag.“ Um weitere Fahrplanänderungen bemühen sich bereits die Sozialdemokraten in der Harburger Bezirksversammlung. Schumacher: „Wie ich von den Kollegen gehört habe, liegen bereits entsprechende Anträge vor.“

Verstärkung des Busverkehrs auf Bremer Straße

Seit dem 15. Dezember gilt ein neuer HVV-Fahrplan. Damit ist die größte Leistungsausweitung des Verkehrsverbundes seit dessen Gründung im Jahr 1967 in Kraft getreten. Dennoch gab es auch Kritik. In Harburg hat vor allem der deutlich reduzierte Busverkehr auf der Bremer Straße zu Unmut geführt.

Dazu der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher: “Die Kritik war vollkommen gerechtfertigt. Ich habe an der Haltestelle Gottschalkring einmal alle Abfahrten aller Linien Richtung Bahnhof Harburg des alten Fahrplans mit dem neuen verglichen. Von gut 90 Abfahrten an Wochentagen waren noch gut 60 übrig geblieben. Die dadurch mitten am Tag entstehenden Taktlücken sind nicht akzeptabel.“

Offensichtlich sieht auch der HVV das jetzt so. Daher soll der Takt der Linie 340 im Bereich der Bremer Straße passend zu den Regionalbuslinien zum gleichmäßigen 20-Minuten-Takt, in den Hauptverkehrszeiten sogar zum 10-Minuten-Takt verschoben werden. Für den Schülerverkehr wird es morgens gegen 7:30 Uhr und Mittags gegen 13 Uhr zwei zusätzliche Fahrten geben. Ebenfalls zwei zusätzliche Fahrten werden nachmittags ab Bahnhof Harburg eingeschoben, sodass zwischen 16 und 18 Uhr ein zuverlässiger 10-Minuten-Takt gewährleistet ist. Zum Schließen weiterer Taktlücken wird es drei zusätzliche Fahrtenpaare am Abend geben.

„Ich freue mich wirklich sehr,“ so Schumacher, „dass der HVV auf meine Einwendungen und die zu Recht in Harburg geäußerte Kritik gegen den neuen Fahrplan für die Bremer Straße eingegangen ist. Mit den jetzt vorgeschlagenen Änderungen haben wir eine gute Lösung erreicht.“
Nach Aussagen des HVV ist die Umsetzung der Änderungen aus betrieblichen Gründen frühestens Mitte Januar möglich. „Ich verlasse mich darauf, dass die neuen Takte dann realisiert werden“, so Schumacher. „Bis dahin halten wir das aus.“

Mehr Bus für Harburg

Mehr Busse auf Harburgs Straßen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird es einige Verbesserungen geben:

– Stadtbus-Linien 141 und 241: Verstärkerfahrten auf der Linie 141 nach der Frühhauptverkehrszeit und Linienwegsänderung der Linie 241 in Rönneburg und Verschiebung von Fahrten am Nachmittag.
– Stadtbus-Linien 142, 143 und 443: Verlängerung der Taktverdichtung sonnabends bis 19.30 Uhr im Abschnitt Heimfeld/Eißendorf – Bf. Harburg – Sinstorf.
– Stadtbus-Linien 143 und 443: Umstellung der Linien 143 und 443 auf einen Gelenkbusbetrieb im Abschnitt Eißendorf – Heimfeld – Bf. Harburg – Sinstorf – Meckelfeld.
– Stadtbus-Linien 145 und 245: Taktverdichtung nach der Frühhauptverkehrszeit von etwa 8.00 Uhr bis 9.30 Uhr im Abschnitt Marmstorf – Bf. Harburg.
– Stadtbus-Linie 543: Ãœbernahme von Verkehrsaufgaben der Linie 143 mit deren Umstellung auf einen Gelenkbusbetrieb. Einrichtung einer neuen Buslinie 543 auf den nachfrageschwachen Außenabschnitten der Linien zur Grundversorgung im Stundentakt zwischen dem Nachtgallenweg und dem Seevetaler Ortsteil Emmelndorf. Zusätzliche Verstärkerfahrten auf der Linie 143 im Abschnitt Langenbeker Feld – Gellersenweg.
– Stadtbus-Linie 257: Einrichtung einer Bedienung im durchgehenden Nachtverkehr in den Wochenendnächten im Abschnitt Bf. Neugraben – Neuenfelde, Alter Fährweg.

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Sicherheit im Nahverkehr: SPD will 250 Servicekräfte auf die Bahnsteige holen

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will mit einem umfassenden Konzept die Sicherheitslage im Hamburger Personennahverkehr verbessern. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, die Verantwortlichen in Senat und Unternehmen würden vor der grassierenden Gewalt im Umfeld des Nahverkehrs kapitulieren“, sagte SPD-Fraktionschef Michael Neumann. Wesentlicher Teil im SPD-Konzept „Bahnsteigkante“ ist eine ständige Präsenz von Servicekräften auf den Bahnsteigen. Sie sollen im Notfall Polizei, Bundespolizei oder den Sicherheitsdienst der Hochbahn alarmieren. Diese wiederum sollen über eine Einsatzreserve in der Lage sein und garantieren können, innerhalb von sechs Minuten nach Eingang einer Notfallmeldung auf dem entsprechenden Bahnsteig eingreifen zu können. Der SPD-Fraktionschef nannte als weitere Punkte des Konzepts das Verbot von Alkohol und Waffen in Bussen und Bahnen. „Wir haben Mut zu klaren Entscheidungen. Akademische Diskussionen über Sicherheitslage und Sicherheitsempfinden reichen nicht. Das müsste nach den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit allen klar sein“, sagte Neumann.

Die Servicekräfte sollen nach dem Konzept der Sozialdemokraten von der Hochbahn einstellt werden. Sie sollen nach den Tarifen der Sicherheitsbranche bezahlt werden – mindestens mit einem Stundenlohn von 8,50 Euro bei einer 40-Stunden-Woche. „Das muss eine Aufgabe sein, die sich lohnt – nicht nur die Fahrgäste, auch die Beschäftigten müssen etwas von dieser Tätigkeit haben: die einen mehr Sicherheit, die anderen eine ordentliche Bezahlung“, sagte Neumann. Die Fahrgäste sollen in das Konzept einbezogen werden. So sollen Polizei, Bundespolizei und Hochbahn eine Fahrgastbefragung durchführen und über die Ergebnisse dieser Befragung ein umfassendes Bild über Gefahrenlage, Sicherheitsgefühl und problematische Zeiträume an den verschiedenen Hochbahnstationen erhalten. Von diesem Lagebild ausgehend soll die Stärke des Servicepersonals auf den Bahnsteigen festgeschrieben werden. Neumann sagte, er rechne mit einem Personalbedarf von mindestens 250 Männern und Frauen.

Er betonte, die Beschäftigung dieser Menschen sei nicht nur für das Sicherheitsempfinden gut, sondern auch arbeitsmarktpolitisch sinnvoll. Sofern die Verantwortlichen Beschäftigte wieder in Arbeit bringen könnten, könnte es einen 75prozentigen Beschäftigungszuschuss geben. Die Beschäftigung könne darüber hinaus auch aus Hamburger Arbeitsmarkt-Mitteln co-finanziert werden. Gleichzeitig sei im Zweifelsfall auch vertretbar, für die notwendige Einstellung von Sicherheitspersonal die Fahrtkosten moderat anzupassen. „Ich bin sicher, dass die Fahrgäste nach den erschreckenden Gewalttaten im Bereich von Bussen und Bahnen in den letzten Monaten und Wochen bereit sind, für ihre Sicherheit einen vergleichsweise geringen Beitrag zu leisten“, sagte Neumann.

Er stellte gleichzeitig eine Musterrechnung vor: Die Beschäftigung von rund 250 Servicekräften koste rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr. Bei rund 189 Millionen beförderten Passagieren wäre pro Fahrt eine finanzielle Mehrbelastung von rund 2,3 Cent erforderlich, um diese Summe aufzubringen – ohne jede Form von Zuschuss an Arbeitsmarktmitteln, betonte der SPD-Fraktionschef.