Harburg ohne Geschichte?

Sören Schumacher: Zwei Jahre ohne Harburg-Museum sind nicht akzeptabel

Seit Anfang Mai stehen Besucher der Stadtgeschichtlichen Abteilung des Helms-Museums vor verschlossenen Türen. Die bisher in der Alten Feuerwache untergebrachte Dauerausstellung der Geschichte Harburgs wurde still und heimlich geschlossen: Die Öffentlichkeit wurde einzig auf der Internetseite des Helms-Museums über diesen Schritt informiert.

Für den Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher (SPD) war dies Anlass, vom Senat Aufklärung über dessen Pläne bezüglich des Museums zu fordern. In der Antwort auf seine Anfrage hat der Senat nun mitgeteilt, dass die Stadtgeschichtliche Abteilung voraussichtlich 2011 wieder eröffnet werde. „Eine zweijährige Schließung ist für Harburg nicht akzeptabel“, meint Sören Schumacher, und fügt skeptisch hinzu: „Wer weiß zudem, ob es bei dabei tatsächlich bleibt…“

Schumacher hatte den Senat bereits im letzten Jahr zu dessen Plänen für die Stadtgeschichtliche Abteilung befragt. „Schon damals sprach der Senat davon, dass ein Ausstellungskonzept erarbeitet würde. Aus meiner erneuten Anfrage geht nun hervor, dass dies immer noch nicht abgeschlossen ist. Mir scheint zudem, dass der Senat selbst nicht so recht weiß, wie er vorgehen will. Im vergangenen Jahr hieß es, der Umzug werde erfolgen, sobald ein Nachmieter für die Alte Feuerwache gefunden ist. Jetzt heißt es, die Verhandlungen mit einem Nachmieter seien noch nicht abgeschlossen – und dennoch wurde das Museum Anfang Mai geschlossen, und ein Umzug ist auch nicht in Sicht.“

Wie aus der Antwort des Senats auf die Anfrage Schumachers außerdem hervorgeht, wird erst jetzt eine übergangsweise Unterbringung an einen anderen Standort geprüft. „Dass man das nicht vor der Schließung getan hat, zeigt in meinen Augen, wie wenig wichtig dem Senat am Harburg-Museum gelegen ist“, meint der Harburger Wahlkreisabgeordnete.
Bis heute gebe es auch kein Finanzierungsmodell für die Neukonzeption des Ausstellung. „Gute Ausstellungskonzepte kosten jedoch um die 1000 Euro pro m². Diese Mittel und die für den Umbau des Haupthauses müssen für uns Harburger aufgebracht werden. Auch das gehört zum viel beschworenen „Sprung über die Elbe““, sagt Sören Schumacher. „Ich fordere die Kultursenatorin deshalb auf, die nach dem Auszug aus der Alten Feuerwache eingesparten Mietkosten, der Stadtgeschichte in voller Höhe zur Verfügung zu stellen.“

Download:
SKA eröffnet die Stadtgeschichtliche Abteilung des Helms-Museums wieder 19/3134