Zusammen zu essen und zu trinken ist gemeinschaftsstiftend, festigt Freundschaften und ist auch dem Aufbau oder Stabilisierung politischer und wirtschaftlicher Beziehungen zuträglich. Das wissen Menschen in allen Kulturen seit jeher und daher gehören gemeinsame Mahlzeiten zu den ältesten Ritualen der Menschheit.
Das wussten im Jahre 1356 auch der Hamburger Bürgermeister und die Senatoren. Und so luden sie am Matthias-Tag, dem 24. Februar, vierzig Gäste zu einem gemeinsamen Schmaus ein. Dieser Tag wurde gewählt, weil der 24. Februar im Mittelalter als Frühlingsbeginn galt und das Geschäftsjahr an diesem Tag begann. Außerdem erhielten die Senatoren am Matthias-Tag ihre neuen Aufgaben und sie wählten den Ersten Bürgermeister. Aus diesen Anfängen entwickelte sich der Brauch, „Vertreter der Hamburg freundlich gesonnenen Mächte“ am Matthias-Tag zu einem Festmahl einzuladen. Dass diese zunächst als Convivium Eines Ehrbaren Rates, später als Matthiae-Mahl bekannte Tradition auch 650 Jahre später noch gepflegt werden würde, hätte sich sicherlich keiner der Ratsherren im 14. Jahrhundert träumen lassen. Mittlerweile ist das Matthiae-Mahl das weltweit älteste heute noch begangene Festmahl. „Convivium Eines Ehrbaren Rates“ weiterlesen