200. Stolperstein in Harburg enthüllt

Gedenkveranstaltung zum 200. Stolperstein in HarburgIm Beisein von Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, Klaus Möller von der Initiative Gedenken in Harburg sowie Schülerinnen und Schülern der Goethe-Schule wurde am Mittwoch, dem 16. Juni, der 200. Stolperstein in Harburg enthüllt. Der bronzene, in den Bürgersteig eingelassene Quader an der Harburger Rathausstraße 45 erinnert an das Schicksal von Johanna Horwitz, die im Alter von 74 Jahren in Theresienstadt ums Leben kam. In seiner kurzen Ansprache wies der Bezirksamtsleiter auf die unentbehrliche Bedeutung des Erinnerns für die Gestaltung der Zukunft hin: „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“, zitierte er den amerikanischen Philosophen und Schriftsteller George Santayana.

Die Gedenkfeier war maßgeblich von der Harburger Goethe-Schule gestaltet worden, die sich in einem multimedialen und interkulturellen Projekt mit den „Spuren jüdischen Lebens“ beschäftigt hat. Im Rahmen der Feier präsentierten die Schüler der Klasse 8 im Harburger Rathaus ihre per Video in Interviews und Fotos dokumentierte Suche. „Die Lehrer und Schüler der Goethe-Schule leisten hier Vorbildliches“, sagt Sören Schumacher, der bei der Enthüllung des Stolpersteines und der Gedenkfeier ebenfalls zugegen war.

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Einweihung neuer Stolpersteine in Harburg

Gedenk- und Informationsveranstaltung zur Einweihung von Stolpersteinen
Am 6. Juni 2013 wurden in der Lüneburger Straße 2 und in der Wilstorfer Straße 51 neue Stolpersteine eingeweiht. Auf ihnen stehen die Namen der Menschen, die dort ihren letzten freiwilligen Wohnort hatten und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.

Vorab wurde im Rahmen einer Gedenk- und Informationsveranstaltung im Kulturzentrum Rieckhof am 6. Juni 2013 an die Opfer erinnert. Organisiert und gestaltet wurde die Veranstaltung von der der Initiative Gedenken Hamburg und der Klasse 8c der Katholischen Schule Hamburg. Sören Schumacher, der bei der Veranstaltung zugegen war, beeindruckte die Ernsthaftigkeit und das Engagement der Schüler für dieses Vorhaben: „Es ist gut zu sehen, dass so junge Menschen sich intensiv mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte befassen und auch heute noch vom Schicksal der Opfer berührt sind. Hier kann man im besten Sinne vom ‚Lernen gegen das Vergessen‘ sprechen.“ „Einweihung neuer Stolpersteine in Harburg“ weiterlesen

Stolpersteine in Harburg und Wilhelmsburg – Lesung auf dem roten Sessel

Stolpersteine in Harburg und Wilhelmsburg - Lesung auf dem roten Sessel
Eine berührende und beeindruckende Lesung erlebten die Gäste der Veranstaltung „Der rote Sessel“ der SPD-Harburg am Mittwoch, dem 17. April 2013. Klaus Möller, einer der Mitautoren des von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Buches „Stolpersteine in Hamburg-Harburg und Hamburg-Wilhelmsburg“ las aus den Biographien der 180 Personen, deren Schicksale in die akribischer Kleinarbeit, mit mühsamem Aktenstudium und durch viele Gespräche und Korrespondenzen mit emigrierten Angehörigen rekonstruiert werden konnte. Einige dieser Forschungsarbeiten waren von Schülern durchgeführt worden, die dafür mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet worden waren. „Diese Recherchen sind wirklich verdienstvoll“, so Sören Schumacher, „denn die biographischen Skizzen bringen uns die Opfer des nationalsozialistischen Terrors näher und verdeutlichen eindrücklich, dass jeder der Tausende von Stolpersteinen für das grausame, gewaltsame Ende eines menschlichen Lebens steht.“ „Stolpersteine in Harburg und Wilhelmsburg – Lesung auf dem roten Sessel“ weiterlesen

Zwei neue Stolpersteine enthüllt

Im Rahmen einer Gedenkfeier in der Stadtteilschule Falkenberg wurden am Donnerstag, dem 8. September 2011, in Fischbek unweit des Ortes, an dem sich das Außenlager Neugraben des KZ Neugengamme befand, zwei neue Stolpersteine enthüllt. Sie wurden in Gedenken an Nina Müller und Ruth Frischmannova eingesetzt. Die Stolpersteine – kleine Betonwürfel mit einer Messingplatte, auf der die Lebensdaten von Opfern des Nationalsozialismus verzeichnet sind – werden seit 1997 dort verlegt, wo diese Menschen einst wohnten. Sie sind mittlerweile überall in Deutschland zu finden und beeindruckende kleine, aber nicht zu übersehende Mahnmale gegen das Vergessen.

Die Enthüllung nahm der Sprecher der Initiative Gedenken in Harburg, Klaus Möller, gemeinsam mit Angehörigen der beiden Opfer vor, die eigens aus Tschechien beziehungsweise den USA angereist waren. „Am Tag vor der Enthüllung der Steine“, so Sören Schumacher, der der Gedenkfeier beiwohnte, „waren Ãœberlebende des KZ mit Schülerm der Stadtteilschule zusammengetroffen, um über ihre Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus zu berichten und mit den jungen Menschen zu diskutieren. Keine Unterrichtsstunde wird jemals solche Begegnungen ersetzen können. Deshalb ist es so wichtig, dass sie stattfinden, solange es noch Zeitzeugen gibt.“