Universiade-Bewerbung: SPD kritisiert Widersprüche im Senat
Ein „Projektmanagement auf Kreisliga-Niveau“ hat die SPD-Sportpolitikerin Juliane Timmermann dem Senat mit Blick auf eine mögliche Ausrichtung der Universiade in Hamburg vorgeworfen. „Hamburg hätte als Ausrichter-Stadt der Universiade die Chance, sich der künftigen Wissenschafts- und Forschungselite zu präsentieren. Der Senat ist dabei, diese Chance zu verspielen“, sagte Timmermann am Montag.
Der Senat habe keine klare Linie. Angesichts des Abstimmungschaos und der widersprüchlichen Aussagen von Sportsenatorin und Bürgermeister seien mittlerweile Zweifel berechtigt, ob der Senat die Universiade wirklich an Alster und Elbe holen will. Der Senat brüskiere nicht zuletzt die vielen Menschen, die sich – ob haupt- oder ehrenamtlich – in den letzten Monaten für die Ausrichtung der Universiade engagiert hätten.
Die widersprüchlichen Äußerungen des Senats – von Euphorie über Ablehnung bis zu mittlerweile demonstrativem Desinteresse – nährten darüber hinaus den Verdacht, der Senat habe sich vom Ziel „Sportstadt Hamburg“ längst verabschiedet. „Der Senat lässt nicht erkennen, dass er an der Ausrichtung der Spiele überhaupt ein Interesse hat. Vor diesem Hintergrund erscheint logisch, dass sich der Bund bei der Frage der Finanzierung nicht bewegt“, sagte Timmermann. Investitionen in die Universiade würden sich über längen Zeitraum gesehen für die Stadt rechnen, betonte die SPD-Sportpolitikerin. Der Senat setze sich nicht offensiv für die Studenten-Olympiade ein, werde nach einem Aus aber alle Schuld nach Berlin schieben, prognostizierte Timmermann.
Der Sportausschuss der Bürgerschaft wird sich am kommenden Mittwoch (16. Juli) um 18.00 Uhr im Rathaus (Raum 186) auch mit der öffentlichen Diskussion um die Universiade beschäftigen.