Das Hamburger Rathaus ist das ganze Jahr über zu besichtigen, die Sitzungen der Bürgerschaft und der meisten Ausschüsse sind öffentlich, alle Abgeordneten haben Büros und sind dadurch gut zu erreichen – insofern haben Rathaus und Bürgerschaft eigentlich fast immer „Tag der offenen Tür“. Dennoch zieht die gleichnamige Veranstaltung, zu der die Bürgerschaft seit einigen Jahren einmal jährlich einlädt, immer wieder Tausende von Hamburgern an. „Aber natürlich“, so Sören Schumacher, „gibt es beim Tag der offenen Tür mehr zu sehen als bei normalen Rathausbesichtigungen. Daher hat sich der Besuch für die rund 12.000 Gäste sicherlich gelohnt.“
Ab 10 Uhr waren die Türen offen und die Gäste konnten nicht nur den Plenarsaal und die zahlreichen Festsäle erkunden oder den hinter Panzerglas gesicherten Silberschatz bewundern, sondern auch mit Politikern diskutieren oder diesen auf den Zahn fühlen. Zudem debattierten Vertreter aller Fraktionen im Plenum von 12 Uhr an jeweils zur vollen Stunde über aktuelle Themen wie die den Volksentscheid zur Rekommunalisierung der Netze, die Elbphilharmonie, die Wohnungs-, Schul- und Verkehrspolitik.
Mit den Abgeordneten konnten die Besucherinnen und Besucher an den Infoständen der Fraktionen und Ausschüsse ins Gespräch kommen. Sören Schumacher traf man am Stand der Eingabenausschusses. Er informierte die Besucher über die Arbeit dieses Ausschusses und über das Recht aller Bürgerinnen und Bürger, die sich durch staatliche Stellen der Freien und Hansestadt Hamburg ungerecht behandelt fühlen, eine Eingabe an die Bürgerschaft zu machen und um Abhilfe zu bitten. „Heutzutage kann sich jeder diese Informationen problemlos auch über das Internet verschaffen, aber ich bemerke immer wieder, dass ein persönliches Gespräch durch derartige reine Informationsbeschaffung nicht zu ersetzen ist. Daher ist diese Veranstaltung so wichtig und für alle Seiten ein Gewinn.“