Bewegende Lesung auf dem roten Sessel

Der rote Sessel im November 2014
Der November steht in vielen Traditionen im Zeichen des Gedenkens und der Selbsteinkehr. So gibt es in diesem Monat christliche Feiertage, die dem Gedenken an die Verstorbenen und dem Ãœberdenken des eigenen Lebens im allmählich zu Ende gehenden Jahr gewidmet sind, und staatlicherseits wird mit dem Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.

In Harburg gibt es seit 1998 darüber hinaus die Harburger Gedenktage, die um den 9. November, den Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938, stattfinden und deren Initiatoren sich zum Ziel gesetzt haben, die Geschichte des Nationalsozialismus in Harburg zu beleuchten und vor dem Vergessen zu bewahren. Die SPD Harburg richtet das Programm ihrer Veranstaltungsreihe „Der rote Sessel“ alljährlich auf die Harburger Gedenktage aus.

Am Mittwoch, dem 12. November 2014, war Heiner Schultz von der Initiative Gedenken in Harburg und langjähriger Vorsitzender des Freundeskreises der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, zu Gast im Herbert-Wehner-Haus. Er las aus den Lebenserinnerungen eines jungen Mädchens, das die grauenvollen 900 Tage der Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht durchlitten hat. Selten hat eine Lesung auf dem roten Sessel die Zuhörerinnen und Zuhörer derart in ihren Bann gezogen und so bewegt wie diese Schilderung aus unmittelbarem eigenem Erleben.

Heiner Schultz hat in diesem Jahr den Harburger Ehrenpreis für besonderes bürgerschaftliches Engagement erhalten. Zu dieser hochverdienten Auszeichnung auch von dieser Stelle aus Herzlichen Glückwunsch!

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