Das Verhältnis vieler Menschen zu dem, was nicht selten als ‚die Politik‘ bezeichnet wird, ist von Vorbehalten, Vorurteilen und Berührungsängsten geprägt. Diese Einstellungen und Haltungen lassen sich am besten durch persönliche Kontakte und Gespräche auflösen. Und dies umso wirkungsvoller je früher es geschieht.
Aus diesem Grunde hat die Hamburgische Bürgerschaft unter der Schirmherrschaft ihrer Präsidentin erstmals in diesem Jahr Schulen aller Schulformen der Sekundarstufe I und II die Möglichkeit eröffnet, Schülerinnen und Schülern in Veranstaltungen mit Bürgerschaftsabgeordneten ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren. Die unter dem Titel dialogP laufenden Veranstaltungen sind so konzipiert, dass sie zu Gesprächen anregen und Berührungsängste abbauen.
Den Schülern kommen bei dem Veranstaltungsformat wichtige Rollen zu. Sie suchen die Themen aus, um die es gehen soll. Sie diskutieren die Themen an unterschiedlichen Tischen für eine genau begrenzte Zeit mit jeweils einem Bürgerschaftsabgeordneten und referieren in der Schlussrunde die Ergebnisse der Gespräche. Abschließend stimmt die gesamte Gruppe über die kontroversen Themen ab. Auch die Moderation der Veranstaltungen wird jeweils von zwei Schülern übernommen.
Sören Schumacher hat das Konzept überzeugt. “Das Veranstaltungsformat schafft Gesprächsanlässe, baut Berührungsängste ab, hat ein gewisses Tempo und macht den Schülerinnen und Schülern offensichtlich Spaß. Außerdem stellt es die Schüler und nicht etwa die Politiker oder die Lehrer ins Zentrum aller Aktivitäten“, so der Harburger Wahlkreisabgeordnete, der an einer dialogP-Veranstaltung in der Sophie-Barat-Schule teilgenommen hat. Ihn habe beeindruckt, wie gründlich die Schüler ihre Themen vorbereitet und wie differenziert und abwägend sie diskutiert haben. Schumacher: „Ich war schon bei vielen Veranstaltungen in Schulen. Mein Eindruck ist, dass die jungen Leute viel mehr können als die Älteren häufig meinen. Sie machen sich kluge Gedanken und sind mit großer Ernsthaftigkeit bei der Sache. Ich würde mich freuen, wenn die dialogP-Veranstaltungen zu einer ständigen Einrichtung der Hamburgischen Bürgerschaft würden. Zum einen dienen sie meiner Meinung nach in hervorragender Weise der politischen Bildung, zum anderen könnte auf diese Weise der kontinuierliche Kontakt der Landespolitiker zu den jungen Leuten in unserer Stadt etabliert werden.“