Die Folgen von Hass, Überlegenheitswahn und menschenverachtendem Gedankengut haben die Menschen in Deutschland und Europa zu Zeiten des Nationalsozialismus erfahren und erlitten. Millionen mussten dafür ihr Leben lassen. Die bittere Lehre aus dieser Menschheitskatastrophe scheint nach rund siebzig Jahren allmählich zu verblassen. Völkische und rassistische Gedanken, offener Hass auf Fremde oder vermeintlich Fremde, abstruse Vorstellungen einer Vorrangstellung der eigenen Nation – all das und vieles mehr wird wieder öffentlich geäußert. Und schlimmer: Es triff auf breite Zustimmung, nicht nur in Deutschland.
Vor diesem Hintergrund gewinnen die diesjährigen Harburger Gedenktage besondere Bedeutung. 1998 ins Leben gerufen von der Initiative Gedenken in Harburg finden die Gedenktage alljährlich rund um den 9. November statt, den Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938. Ziel der ehrenamtlich in der Initiative Tätigen ist es, die Geschichte des Nationalsozialismus in Harburg zu beleuchten. Dabei geht es nicht nur darum, das geschehene Unrecht aufzeigen, sondern auch der Harburger Opfer des NS-Regimes zu gedenken und aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.
Die SPD Harburg nimmt die Gedenktage auch in diesem Jahr zum Anlass, deren Thema in ihrer Veranstaltung „Der rote Sessel“ im Oktober aufzugreifen. Am Dienstag, dem 25. Oktober, wird Fritz Gärmer eine Auswahl von Beiträgen über den Missbrauch und die Indienstnahme des Sports für und durch die Nationalsozialisten vorlesen. Regelmäßige Besucher der Veranstaltungsreihe wissen den Harburger Sozialdemokraten Gärmer als jemanden zu schätzen, der hervorragend vorliest und dessen Lektüreauswahl stets für einen lohnenden Abend sorgt.
Die Veranstaltung findet im Herbert-Wehner-Haus der SPD Harburg in der Julius-Ludowieg-Straße 9 statt, Beginn ist um 19:00 Uhr; der Eintritt ist frei.