Die Integration von Flüchtlingen und Migrantinnen und Migranten ist eine große Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen und angegangen wird. Als solche bedarf sie angemessener finanzieller Förderung. Die Hamburgische Bürgerschaft hat daher im Sommer letzten Jahres auf Initiative der Sozialdemokraten und der Grünen den Senat gebeten, einen Hamburger Integrationsfonds einzurichten, der der Förderung von Projekten in den Quartieren und Stadtteilen dienen soll. Der inzwischen eingerichtete Fonds stellt derzeit 10 Millionen Euro zur Verfügung.
Auf der Bürgerschaftssitzung am 1. Februar 2017 werden die Fraktionen der SPD und der Grünen einen Antrag zur Abstimmung stellen, der die Verteilung von 3 Millionen Euro für die Jahre 2017 und 2018 an Projekte in den Bezirken betrifft. Der Antrag sieht vor, dass fünf Projekte im Bezirk Harburg mit insgesamt rund 430.000 Euro gefördert werden. Dazu sagt der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher:
„Ich glaube, damit können wir hier in Harburg gut leben. Alle fünf Harburger Bürgerschaftsabgeordneten – Matthias Czech , Birte Gutzki-Heitmann, Doris Müller, Brigitta Schulz und ich – waren bei der Erarbeitung des Antrags beteiligt und wir sind insgesamt zufrieden mit dem erzielten Ergebnis.“
Folgende Projekte und Einrichtungen, die sich Harburg um die Integration kümmern, werden gefördert. Das Kiezläuferprojekt des Trägers „In Via e.V.“ wird 82.040 Euro erhalten, um das Projekt in Neugraben fortsetzen und ein gleiches Projekt in Neuwiedenthal aufbauen zu können. Im Rahmen dieses Projektes, dessen Ziel Gewalt- und Suchtprävention ist, suchen junge Erwachsene mit Migrationshintergrund Gleichaltrige auf, um mit ihnen beispielsweise Probleme zu besprechen, Perspektiven der eigenen Lebensgestaltung aufzuzeigen oder auch in Streitfällen zu schlichten.
„Diese jungen Menschen übernehmen eine wichtige Lotsenfunktion in weiterführende Angebote und sind aufgrund ihrer Sprachkenntnisse gut geeignet, auch Flüchtlinge anzusprechen“,
so der Neugrabener Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech.
Der Harburger Integrationsrat erhält zur Stärkung und Weiterentwicklung seiner Arbeit in diesem und im kommenden Jahr jeweils bis zu 55.000 Euro. Bis insgesamt 160.000 Euro erhält das Deutsche Rote Kreuz Harburg in den Jahren 2017 und 2018 für den Aufbau eines Elternlotsenprojektes für geflüchtete Familien mit Kindern bis zum Alter von 10 Jahren. Dieses Projekt wird in Neugraben-Fischbek die Standorte der Flüchtlingsunterkünfte Am Aschenland I und II, Cuxhavener Straße sowie die Siedlung Sandbeck abdecken.
Und schließlich erhält der Verein Nestwerk e.V., der sich um die Förderung sportlicher Aktivitäten von Flüchtlingen in Harburg kümmert, bis zu 56.750 Euro und der Träger „Alles wird schön e.V.“, der altersgruppenübergreifende Kreativangebote für Flüchtlinge bereithält, wird mit bis zu 17.700 Euro gefördert.
„Die durch den Integrationsfonds mögliche Förderung hat unter anderem zum Ziel, tragfähige Strukturen in den Nachbarschaften zu unterstützen, gegenseitiges Verständnis und Kennenlernen zu ermöglichen und herausragendes ehrenamtliches Engagement zu unterstützen“, so die Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Doris Müller. „Ich denke, dass sich das in der Auswahl der zu fördernden Harburger Projekte niederschlägt.“