Harburg integriert – Hafenfrühstück der Kulturwerkstatt

Hafenfrühstück im Harburger BinnenhafenSeit Herbst 2014 liegt das Flüchtlingsschiff Transit im Harburger Binnenhafen. Damals war die Diskussion in Harburg von vielerlei Ängsten geprägt. Aber nicht nur das. Zugleich kam auch der Wunsch auf, die Situation gemeinsam zu meistern und zu helfen. So wurde die „Flüchtlingshilfe Binnenhafen“ gegründet.

Welche Bilanz lässt sich jetzt, nach vier Jahren, ziehen? Dieser Frage gingen die Teilnehmer des Hafenfrühstücks nach, das am Sonntag, dem 25. März, in der Harburger Fischhalle stattfand. Moderiert von Gastgeber Gorch von Blomberg von der KulturWerkstatt Harburg diskutierten unter anderem Birte Kling, Freiwilligennetzwerk Harburg, Beate Schmid-Janssen, fördern & wohnen, Harburgs Baudezernent Jörg Penner der sozialdemokratische Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher.

Hafenfrühstück im Harburger BinnenhafenDie Flüchtlingswelle habe den Bezirk damals ziemlich unvorbereitet getroffen, so Gorch von Blomberg. Hier seien die Harburger in die Bresche gesprungen und hätten dabei Großartiges geleistet. Ähnlich äußerte sich Sören Schumacher: „Harburg hat die beste Integrationskompetenz aller sieben Hamburger Bezirke.“ Als einen möglichen Grund dafür nannte er die Tatsache, dass Hamburgs Süden schon lange durch Migranten geprägt sei. „Durch seine Erfahrung mit Zuwanderung hat sich hier eine spezielle Identität entwickelt. Die Harburger sind neugierig und weltoffen. Das zeichnet sie aus“, so Schumacher.

Mittlerweile gehen die Flüchtlingszahlen stark zurück und viele Erstaufnahmen werden nach und nach abgebaut. Auf der Transit leben derzeit nicht nur Flüchtlinge, sondern auch wohnungslose Menschen. Der Pachtvertrag läuft Ende 2019 aus und wird nicht verlängert.

Ist also jetzt alles gut und nichts mehr zu tun? Keinesfalls. Denn jetzt, so Birte Kling vom Freiwilligennetzwerk Harburg gelte es für die anerkannten Asylbewerber den Alltag zu organisieren. Dazu gehörten Arbeit, Ausbildung und Qualifikation, vor allem aber der Umzug in eine eigene Wohnung. Nur so könne eine nachhaltige Integration gelingen.

„Es ist klar“, so Sören Schumacher, „dass noch vieles zu tun ist. Das kann bei einer Aufgabe dieses Ausmaßes auch gar nicht anders sein. Wenn ich mir jedoch in Erinnerung rufe, wie groß die Ängste 2014 waren, so haben wir eine Menge erreicht. Darauf können wir stolz sein und von hier aus können wir weitermachen.“

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