Schule auf dem langen Weg in die Corona-Normalität

Nach den Mai-Ferien werden alle Schülerinnen und Schüler ab dem 25. Mai für wenigstens einen Tag wieder am Präsenzunterricht in der Schule teilnehmen. Dabei wird die Stundentafel mit allen Fächern berücksichtigt. Da sich auch das Lernen durch den Corona-Virus langfristig verändern wird, stehen verschiedenen unterstützende Maßnahmen für die Familien von Schulkindern zur Verfügung und Konzepte zum Umgang mit dem Corona-Virus an den Schule wurden entwickelt.

„Corona-Elterngeld“ wird verlängert
Die Entschädigung für Kinderbetreuung in Höhe von 67 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens (maximal 2.016,00 Euro pro Monat) können Eltern, die aufgrund der Schließungen von Schule oder Kita ihrer Kinder unter 12 Jahren betreuen und deswegen nicht arbeiten gehen können, nun auch bis zu 20 Wochen erhalten. Jedes Elternteil kann bis zu 10 Wochen erhalten, Alleinerziehende auch die gesamten 20 Wochen. Die Beantragung und Auszahlung übernimmt der Arbeitgeber. Das Antragsformular steht unter https://www.hamburg.de/infektionsschutzgesetz/ zur Verfügung.

Testungen auf den Corona-Virus
In Hamburg wurde ein Konzept für Testungen auf den Corona-Virus auch an Schulen entwickelt: Alle Schülerinnen und Schüler mit Symptomen einer Atemwegserkrankung sollen auf den Corona-Virus getestet werden. Fällt der Test positiv aus, werden alle Schülerinnen und Schüler der festen Lerngruppe und das häusliche Umfeld ebenfalls getestet. So kann frühzeitig erkannt werden, ob es zu Infektionen in der Schule komme und ob Infektionen dort verbreitet werden oder eher im häuslichen Umfeld.

Abstandsgebot auch an der Schule
Um auch das Abstandsgebot einzuhalten, werden die Schulklassen in strikt getrennte Lerngruppen aufgeteilt. Die Hälfte des Unterrichts soll als Präsenz-, die andere Hälfte weiterhin als Fernunterricht durchgeführt werden. Es gibt versetzte Pausen- und Essenszeiten. Die Schulen haben zusammen mit der Behörde einen umfangreichen Hygieneplan erstellt.
Bis zum 19. Oktober 2020 werden keine Klassenfahrten durchgeführt, weder innerhalb Deutschlands, noch ins Ausland. Auch alle schulischen Veranstaltungen wie Feiern, Sportfeste, Konzerte oder Theaterstücke finden bis auf Weiteres nicht statt.

Notbetreuung wird fortgesetzt
Seit dem 15. März 2020 ruhte der reguläre Schulbetrieb, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Alle Eltern, die darauf angewiesen sind, konnten und können für Kinder bis 14 Jahre sowie für die kleine Gruppe älterer Jugendlicher mit speziellem sonderpädagogischem Förderbedarf von 8 bis 16 Uhr eine Notbetreuung an jeder Schule in Anspruch nehmen.

Mehr Prüfungstermine
Die Abschlussprüfungen finden auch jetzt statt, jedoch werden anstelle der üblichen fünf Nachschreibetermine insgesamt elf Nachschreibetermine im Mai angeboten, im Juni werden erstmals noch einmal fünf weitere Nachschreibetermine angesetzt, falls einzelne Schülerinnen und Schüler aus Krankheitsgründen die früheren Termine nicht wahrnehmen konnten.

Corona-Sorgentelefon
Das Corona-Sorgentelefon der Schulbehörde für Eltern und Schülerinnen und Schüler ist von montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr kostenlos und auf Wunsch auch anonym unter den Nummern 040 / 428 12 – 82 09, 040 / 428 12 – 82 19 und 040 / 428 12 – 80 50 erreichbar.

Keine Gebühren für die Ganztagsbetreuung
Solange kein Regelbetrieb in den Kitas und Schulen durchgeführt wird, werden die Eltern von den Gebühren der Ganztagsbetreuung entlastet.
Derzeit ist noch nicht absehbar, wann die Schulen wieder das gewohnte Betreuungsangebot anbieten können. Daher kann bisher auch noch nicht eingeschätzt werden, für welchen Zeitraum Gebühren zu erstatten sind. Es ist vorgesehen, die Erstattung der Gebühren mit der Schlussrate für das Schuljahr 2019/20 im August 2020 zu verrechnen. Alle Eltern erhalten Ende Juni 2020 einen entsprechenden Gebührenbescheid.

Schulen leihen Tablets und Laptops an Schüler aus
Für den Fernunterricht ist es wichtig, einen Tablet oder Laptop nutzen zu können, aber in vielen Familien ist nicht immer ein solches Gerät vorhanden. Daher wurde schon frühzeitig den Hamburger Schulen erlaubt, ihre vorhandenen digitalen Geräte den Schülerinnen und Schülern kostenlos zur Verfügung stellen. Finanziert durch den Digitalpakt II des Bundes wird die Stadt Hamburg nun weitere ca. 25.000 Tablets und Laptops bestellen und sie über die Schulen an die Schüler ohne IT-Ausstattung ausleihen. Bereits zu Beginn des nächsten Schuljahres soll ein Großteil bereits zur Verfügung stehen. Die Wartung übernehmen die Schulen. Über den Internetzugang verhandeln Politik und Anbieter noch.