Die Harburger SPD hat am 24. Oktober 2020 für die kommenden zwei Jahre einen neuen Kreisvorstand gewählt. Die 80 Delegierten aus dem Bezirk Harburg trafen sich mit einer Verspätung von mehreren Monaten, die durch den Lockdown im Frühjahr notwendig geworden war.
Für den Kreisvorsitz kandidierten Ronja Schmager und Sören Schumacher als Doppelspitze. Nachdem Frank Richter nach der Bezirkswahl im Mai 2019 zum Vorsitzenden der SPD-Bezirksfraktion gewählt worden war, war Richter nicht wieder als SPD-Kreisvorsitzender angetreten. Er hatte dieses Amt seit 2004 inne.
Ronja Schmager (31) war bereits viele Jahre stellvertretende Kreisvorsitzende und ist im Vorstand der SPD Hamburg. Die Doktorandin arbeitete zuvor als Krankenschwester und befasst sich als Gesundheitswissenschaftlerin mit der Zukunft der Pflege. Sören Schumacher (44) ist Bürgerschaftsabgeordneter für den Wahlkreis Harburg, Vorsitzender der SPD in Marmstorf und bereits seit 2004 Mitglied des Kreisvorstands.
Die beiden stellten sich der Kreisdelegiertenversammlung als Doppelspitze vor. Sie wollen die Genossinnen und Genossen im SPD-Kreisverband mit „Optimismus, Mut und neuen Ideen für ein sozialdemokratisches Harburg“, so der Titel ihrer Bewerbung, führen. Die beiden haben verabredet, diese verantwortungsvolle Aufgabe gemeinsam wahrzunehmen. Als Schwerpunkte ihrer Zusammenarbeit wollen sie Politikwerkstätten für die inhaltliche Arbeit der Partei veranstalten und politische Bildung der SPD in Harburg stärken.
Der Wahl als Doppelspitze steht bisher aber noch das Statut der Landespartei entgegen, das eine Doppelspitze auf Ebene der Kreisvorsitzenden nicht vorsieht. Die SPD Harburg hat deshalb auch einen Antrag für den Landesparteitag verabschiedet, in dem gefordert wird, auch für die Kreisvorsitzenden eine Doppelspitze zu ermöglichen. Aus diesen Gründen kandidierte Schmager als Kreisvorsitzende und Schumacher als stellvertretender Kreisvorsitzender.
Diesem Vorschlag folgten die Delegierten mit großer Mehrheit. Ronja Schmager wurde mit 77,55 Prozent der Stimmen gewählt, Schumacher erhielt 74 Prozent.
Die beiden freuen sich: „Wir sind begeistert von der großen Unterstützung der Parteibasis für unsere Pläne. Jetzt können wir Harburgs SPD weiter in die Zukunft begleiten und unseren Beitrag gemeinsam mit den engagierten SPD-Mitgliedern leisten. Wir setzen uns für ein solidarisches Miteinander und einen lebenswerten Bezirk ein.
„Als stellvertretende Kreisvorsitzende wurde Oksan Karakus, bereits Mitglied im Kreisvorstand mit 82 Prozent gewählt. Als Kassierer wurde Sören Schinkel-Schlutt bestätigt, weitere 12 Beisitzerinnen und Beisitzer vervollständigen den Kreisvorstand.
Wegen der aktuellen Infektionslage haben die Organisatoren darauf geachtet, die Wahlen u. a. durch digitale Abstimmungen möglichst kurz zu halten. Auch auf Grußworte und eine ausführliche Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten wurde verzichtet.