Entgleisung auf der HSV-Nordtribüne: „Die Verächtlichmachung von Einsatzkräften ist völlig inakzeptabel“ *update*

Im Rahmen der Fußballbundesliga-Partie des HSV gegen den SV Elversberg am vergangenen Sonntag zeigte die Nordtribüne im Volksparkstadion in ihrer Fanchoreographie ein Transparent mit der Aufschrift „Niemals Freund, Niemals Helfer – ganz Hamburg hasst die Polizei“. Die SPD-Fraktion Hamburg sieht in der Äußerung eine klare Grenzüberschreitung und fordert vom Hamburger Sportverein, sich klar zu distanzieren. Der fragwürdigen Fanchoreographie vorausgegangen war eine Großkontrolle der Bundespolizei, bei der am 17. Februar von einem Auswärtsspiel zurückkehrende HSV-Fans auf der Suche nach Gewalttäter:innen mehrere Stunden lang kontrolliert worden waren.

Dazu Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Sicherheit rund um die Spiele des Hamburger Sportvereins zu gewährleisten, ist ein riesiger Aktivposten für die Polizei Hamburg und die Bundespolizei. Dass die Nordtribüne sich jetzt derart abfällig gegenüber den Einsatzkräften äußert, ist völlig inakzeptabel. Fußball ist ein Gemeinschaftserlebnis und Familiensport. Polizei, Verein und Fans müssen gemeinsam anpacken und sich dafür einsetzen, dass Gewalt auf und neben dem Platz nichts zu suchen hat. Es ist richtig, Gewalttäter:innen konsequent zu verfolgen und in diesem Licht muss auch der Einsatz der Bundespolizei vom 17. Februar betrachtet werden. Sachliche Kritik an der Einsatzführung ist wichtig, aber die Verächtlichmachung von Einsatzkräften, die jedes Wochenende raus müssen, um in Fußballstadien für geordnete und friedliche Verhältnisse zu sorgen, weil der Fußball die Gewalt in den Stadien seit Jahren nicht in den Griff bekommt, verbietet sich.“

Weitere Informationen:
Gewalt im Fußball ist seit Jahren ein massives Problem. Die SPD-Fraktion Hamburg lädt daher am 4. März zur Veranstaltung „Eine runde Sache: Fußball ohne Gewalt“ in den Kaisersaal des Hamburger Rathauses ein. Dort debattieren Juliane Timmermann, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, und Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, mit Hamburgs Innensenator Andy Grote, der Aufsichtsratsvorsitzenden des FC St. Pauli Sandra Schwedler, DFB-Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich, dem Direktor des HSV für Fans, Kultur und Identität, Cornelius Göbel, sowie Dr. Thaya Vester von der Universität Tübingen, Mitglied in der DFB-AG Gewaltprävention. Dabei stehen die Themen Fankultur und Sicherheit im Fußball im Fokus. Um Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung

Inzwischen hat der HSV Stellung genommen:
https://www.hsv.de/news/stellungnahme-zur-choreo-auf-der-nordtribuene