Gesamtkriminalität geht zurück: Polizeiliche Kriminalstatistik belegt gute Wirkung von Schwerpunktkontrollen

Die polizeilich registrierte Gesamtkriminalität ist 2024 in Hamburg um vier Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um rund 9.300 Straftaten auf insgesamt fast 225.000 Fälle. Das hat die Behörde für Inneres heute mitgeteilt. Insbesondere Diebstahldelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeichneten in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) aufgrund von gezielten Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention und gesetzlichen Anpassungen wie etwa dem Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis einen deutlichen Abstieg. Gleichzeitig bleibt die Aufklärungsquote mit 47,9 Prozent auf einem hohen Niveau stabil.

Dazu Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Der Rückgang der Gesamtkriminalität zeigt, dass Hamburg trotz vielfältiger Herausforderungen weiter auf dem richtigen Weg ist. Die intensive Arbeit der Sicherheitsbehörden sowie kluge gesetzliche Anpassungen tragen Früchte. Der Anstieg der Gewaltkriminalität ist vor allem auf die Stadtteile St. Pauli und St. Georg beschränkt. Hier geht es in vielen Fällen um milieuinterne Delikte. Eine verstärkte Polizeipräsenz sowie gezielte Schwerpunktkontrollen sorgen vor Ort für eine höhere Erfassung von Straftaten. Straftaten verschwinden nicht einfach, wenn man sie ignoriert – im Gegenteil: Oft ist es erst ihre konsequente Verfolgung, die die Taten ans Licht und in die Statistik bringt. Besonders an Brennpunkten wie dem Hauptbahnhof zeigen die verstärkten Kontrollen durch die ‚Quattro-Allianz‘ Wirkung, das spiegelt sich auch in einer gestiegenen Zahl der Kontrolldelikte wider. Gleichzeitig geht die Kriminalitätsbelastung in der Stadt insgesamt weiter zurück. Die sinkende Häufigkeitszahl zeigt deutlich: Hamburg wird immer sicherer. Gleichzeitig ist uns klar, dass wir insbesondere in den Bereichen St. Pauli und St. Georg nach wie vor Handlungserfordernisse haben.“

Hintergrund

Der Anstieg der Gewaltkriminalität konzentriert sich laut PKS auf die Stadtteile St. Pauli und St. Georg, wo die Polizei ihre Präsenz massiv verstärkt hat. Durch mehr Kontrollen und eine erleichterte Anzeigenerstattung werden dort mehr Fälle erfasst – ein Zeichen dafür, dass Straftaten nicht geduldet, sondern konsequent verfolgt werden. Auch bei den sogenannten Kontrolldelikten, darunter Hausfriedensbruch und Beförderungserschleichung, sind die Fallzahlen aufgrund intensiver Maßnahmen – vor allem rund um den Hauptbahnhof – gestiegen. Die Zahl der Messer-Delikte bleibt nahezu unverändert zum Vorjahr und ist im Verhältnis zur Gesamtkriminalität sogar leicht rückläufig. Maßnahmen wie das Waffenverbot am Hauptbahnhof sowie die zum 15. Dezember 2024 eingeführte „Verordnung über das Verbot des Führens von Waffen und Messern in Verkehrsmitteln und weiteren Gebieten“ zeigen Wirkung. Die Regelungen sowie verstärkte Kontrollen festigen die Sicherheit im öffentlichen Raum und sorgen für eine Entwaffnung potenzieller Gewalttäter.