Am 17. und 18. Juni 2013 war Sören Schumacher in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Hamburger Härtefallkommission in Nürnberg, um an einem Treffen von Mitgliedern anderer Härtefallkommission teilzunehmen. An der Veranstaltung, die im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stattfand, nahmen Vertreter von Härtefallkommissionen aus 12 Bundesländern teil. Zu Beginn der Konferenz referierte ein Vertreter der BAMF die Teilnehmer über die neuesten Entwicklungen der Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland.
Härtefallkommissionen sind Gremien, die bei den Innenministerien und Innensenatoren der Bundesländer eingerichtet werden und die Ausländern zu einem Bleiberecht verhelfen können, auch wenn diesen nach geltendem Recht kein Aufenthaltsrecht zusteht und sie – wie es juristisch formuliert heißt – „vollziehbar ausreisepflichtig“ sind, das heißt dass die zuständige Behörde das Recht hat, sie abzuschieben. Die Kommissionen sind je nach Bundesland unterschiedlich besetzt, wobei Hamburg insofern eine Sonderstellung einnimmt, als sie hier ausschließlich politisch besetzt ist. In den anderen Ländern sind beispielsweise auch Vertreter von Flüchtlingshilfsorganisationen und Kirchen vertreten.
Voraussetzung für die Gewährung eines Bleiberecht unter den besonderen Umständen ist, dass die Vollziehung der Ausreisepflicht menschlich oder moralisch unerträglich wäre. Was aber ist „menschlich oder moralisch unerträglich“? Genau mit dieser Frage müssen sich die Mitglieder der Härtefallkommissionen in ihrer laufenden Arbeit befassen und damit befassten sie sich auch ausführlich bei ihrem Treffen in Nürnberg. Einen großen Raum nahmen daher Fallbesprechungen ein. Dabei zeigte sich unter anderem, dass die Probleme, mit denen die Gremien konfrontiert sind, in allen Bundesländern durchaus ähnlich sind. Unterschiede etwa zwischen Stadt- und Flächenstaaten gibt es nicht.
„Diese Treffen“, so Sören Schumacher, „finden einmal jährlich statt. Der intensive Erfahrungsaustausch ist für uns alle sehr hilfreich – nicht zuletzt weil er dazu zwingt, über den eigenen Tellerrand zu blicken und einen neuen Blick auf die eigene Praxis zu bekommen.“