Von der Elbe an die Moldau: SPD-Bürgerschaftsfraktion zu Gast in Prag

Harburger Bürgerschaftsabgeordnete in Prag: Sören Schumacher, Matthias Czech und Doris Müller
Harburger Bürgerschaftsabgeordnete in Prag: Sören Schumacher, Matthias Czech und Doris Müller

Business Attire oder Casual? Die Wahl der angemessenen Kleidung für die vorgesehenen Gespräche und Veranstaltungen gehörte für die Mitglieder der SPD-Bürgerschaftsfraktion zur Vorbereitung auf ihre dreitägige Reise in Hamburgs Partnerstadt Prag. Ob Anzug und Krawatte beziehungsweise Kostüm erwartet werden oder gehobene Freizeitkleidung ausreicht, ist zwar nicht die wichtigste Frage, muss aber dennoch geklärt werden, wenn man einen guten Eindruck hinterlassen und die Gastgeber nicht brüskieren will. „Für die Abgeordneten stellt das dank eigener Kenntnisse und präzise Vorbereitung durch das Fraktionsbüro kein Problem dar“, so Sören Schumacher, der gemeinsam mit Doris Müller und Matthias Czech die ‚Harburger Delegation‘ in der tschechischen Hauptstadt bildete.

Auf dem Programm der Reise, die vom 1. bis zum 3. Juni stattfand, standen zahlreiche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die bereits kurz nach dem Eintreffen in Prag begannen. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Abendessen in der Deutschen Botschaft mit einer Rede des ehemaligen tschechischen Ministerpräsidenten und EU-Kommissar Vladimir Spidla.

Am Donnerstag, dem 2. Juni, trafen sich die Hamburger Abgeordneten mit dem Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Jan Hamacek. Ganz im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit stand der Gedankenaustausch mit dem ehemaligen tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg und Mitgliedern des Auslandsausschusses im Abgeordnetenhaus. Zentrales Thema waren die durch die EU für ihre Mitgliedsstaaten festgelegten Quoten an aufzunehmenden Flüchtlingen. Tschechien habe die Vorgabe aus Brüssel zwar akzeptiert und umgesetzt, lehne aber dennoch dieses als Bevormundung empfundene Verfahren ab. Die tschechische Seite warb eindringlich um Verständnis dafür, dass das Land vor dem Hintergrund seiner Geschichte – sechs Jahre Besatzung durch Nazi-Deutschland, anschließend vierundvierzig Jahre Unterjochung durch die UDSSR – keine Bevormundung mehr akzeptieren wolle.

Am dritten und letzten Tag besuchten die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten unter anderem das Goethe-Institut in Prag und trafen sich zu einem Gespräch mit Bohumil Prusa, dem Leiter der Repräsentanz Prag des Hafen Hamburg Marketing e.V.

Und wie sah es mit dem touristischen Programm aus? Dazu Sören Schumacher: „Obwohl das Programm sehr voll und eng getaktet war, hatten wir einige, kürzere Gelegenheiten, etwas von Prag und seinen architektonischen und kulturellen Schätzen zu sehen. Hamburg kann wirklich stolz sein, eine so schöne Stadt zur Partnerstadt zu haben!“