Wer die deutsche Sprache erlernen oder sich näher mit der Kultur, Geschichte und Politik Deutschlands befassen möchte, dem steht in aller Welt das Goethe-Institut zur Verfügung. Es ist auf fünf Kontinenten, in 98 Ländern mit insgesamt 159 Instituten vertreten.
Sein breit gefächertes Angebot nutzen nicht etwa nur Schüler und Studenten. Auch Menschen, die bereits voll im Berufsleben stehen, finden hier anspruchsvolle Angebote, um ihre Kenntnisse auszubauen. So organisiert beispielsweise das Goethe-Institut gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt in Deutschland im Rahmen des Programms Europanetzwerk Deutsch spezielle Sprachkursen für ausgewählte Personenkreise. Bei diesen Kursen geht es nicht nur um die Verbesserung und Spezialisierung der Sprachkompetenz. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer vertiefte Einblicke in die Politik und Verwaltung in Deutschland erhalten.
Am Dienstag, dem 18. Juli, war eine Gruppe von sechzehn leitenden Bediensteten von EU-Institutionen und leitenden Ministerialbeamten aus den EU-Mitgliedsstaaten und Beitrittskandidatenländern, die an einem solchen Kurs teilnehmen, zu Gast im Hamburger Rathaus. Dieser Besuch war Teil eines fast zwei Wochen dauernden Kurses, der vor allem in Hamburg stattfand, aber auch einen Tag in Berlin und einen wahlweise in Lübeck oder Kiel umfasste.
Im Hamburger Rathaus wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Europapolitischen Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Sören Schumacher und seinem Kollegen aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Murat Gözay begrüßt. Nach einer kurzen Besichtigung des Plenarsaales fand man sich zu einer Gesprächsrunde zusammen. Einigkeit herrschte bei den Gästen darüber, dass Europa eine große Chance habe, gestärkt aus seiner zuletzt schwierigen Phase hervorgehen könne. Dabei setzten sie besondere Hoffnung darauf, dass Emmanuel Macron diesen Prozess voranbringen kann. Deutschland kommt nach Überzeugung der Diskutanten insofern eine Führungsrolle innerhalb Europas zu als es Themen auf die Agenda setzen und keine abwartende Haltung einnehmen sollte. Allerdings, so die einhellige Meinung, dürfe Deutschland sich nicht als alleinige Führungsnation verstehen.
Wie nicht anders zu erwarten, wurde auch der G20-Gipfel und die mit ihm im Zusammenhang stehenden Ausschreitungen diskutiert. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr gut über die Vorkommnisse informiert“, so Sören Schumachers Einschätzung. „Sie waren der Überzeugung, dass Treffen dieser Art durch nichts zu ersetzen seien und dass es nicht angehe, sich von Gewalttätern vorschreiben zu lassen, ob und wo welche Veranstaltungen möglich sind.“