Ab den Sommerferien: SPD und Grüne schaffen zusätzliche Hallenzeiten für Sportvereine

Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Fraktionen von SPD und Grünen dafür ein, dass die Nutzungszeiten von Hamburger Schulsporthallen erweitert werden. Die rot-grünen Fraktionen hatten in der vergangenen Legislaturperiode ein Pilotprojekt angeregt, um eine Erweiterung der Mitbenutzungsregeln von Schulsporthallen für Sportvereine zu prüfen (Drs. 21/16215). Aufgrund der positiven Ergebnisse dieses Testlaufs setzen sich die Fraktionen in der Bürgerschaft für eine Verstetigung des Projekts ein. So sollen die Sporthallen an den Pilot-Standorten künftig wochentags bis 23 Uhr geöffnet bleiben und auch in den Ferien sowie am Wochenende genutzt werden können. Im Rahmen des Programms soll auch die Hallenverwaltung optimiert werden – etwa durch ein Meldeportal und per App steuerbare Schließmechanismen.

Dazu Juliane Timmermann, Sportexpertin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Ich habe großes Vertrauen in alle, die im Sport Verantwortung tragen, und bin sicher, dass es uns mit Einfallsreichtum und fachlicher Expertise gelingen wird, schon bald unter den gegebenen Abstands- und Hygieneregeln wieder Hallentraining zu ermöglichen. Mit unserem Antrag schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass Hamburgs Sportlerinnen und Sportler dann auch in den Ferien nicht vor verschlossenen Türen stehen. Das Pilotprojekt zur erweiterten Öffnung der Schulsporthallen für den Vereinssport war 2019 ein echtes Erfolgsmodell und hat dem Sport viele zusätzliche Räume geöffnet. Das erweiterte Trainingsangebot ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung und in Zeiten von Corona auch immens wichtig, um soziale Kontakte zu ermöglichen. Gerade durch die wochentags zusätzliche Trainingsstunde zwischen 22 und 23 Uhr können am Nachmittag mehr Zeiten für Kinder und Jugendliche bereitgehalten werden, weil die Erwachsenen abends länger trainieren können. Das ist eine sinnvolle Erweiterung des Bewegungsangebots für Groß und Klein und eine echte Hilfe für Vereine sowie Sportlerinnen und Sportler. Wichtig ist auch, dass wir die technischen Lösungen zur Hallenverwaltung optimieren, damit der Zugang und die Nutzung der Hallen für alle Beteiligten – Schulverwaltung und Sportvereine – künftig noch reibungsloser funktionieren, etwa durch ein Portal über das Schäden und Verschmutzungen unkompliziert gemeldet werden können.“

Dazu Alske Freter, Abgeordnete der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Abschlussbericht zum Pilotprojekt im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass die Sportvereine das Angebot zur Nutzung der Schulsporthallen zahlreich und begeistert angenommen haben. Vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung muss der Bedarf der Sportvereine bei der Sportstättenplanung stärker berücksichtigt werden. Sportvereine leisten einen enormen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Uns ist deshalb die Fortsetzung und Ausweitung des Projekts sehr wichtig. In der außerordentlichen Situation, in der wir uns befinden, geschieht dies natürlich unter Berücksichtigung von Hygienekonzepten, die der Infektionsschutz erfordert. Ein besonders hervorzuhebender Punkt ist für uns, dass angesichts der Corona-Krise dieses Jahr auch Jugendhilfe-Trägern, die in der Ganztagsbetreuung der Schulen tätig sind, der Zugang zu diesem Projekt ermöglicht wird. Aufgrund der Pandemie werden nur wenige Familien die Sommerferien außerhalb von Hamburg oder Deutschland verbringen können – auch weil viele Eltern ihren Urlaub bereits für die Kinderbetreuung aufgebraucht haben. Familien und besonders Kinder sind durch die Corona-Krise stark belastet; sie leiden unter dem Wegfall sozialer Kontakte sowie den Einschränkungen im öffentlichen Raum. Deshalb ist es nun wichtiger denn je, Ferienangebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen.“

Hintergrund

Mit dem Projekt zur Öffnung der Schulsporthallen in den Ferien und der Verlängerung der regelhaften Nutzungszeiten in den Abendstunden wurden alleine im Sommer 2019 über 1.600 zusätzliche Stunden für Sport und Bewegung ermöglicht. Folgende Schulen öffneten ihre Hallen: Louise-Schröder-Grundschule, STS Bahrenfeld, STS Bergedorf, Gymnasium Lohbrügge, Gymnasium Hoheluft, STS Süderelbe, Schule an der Alten Forst, ReBBZ Mitte Hamburg, Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg, Heinrich-Hertz-Schule, Gyula Trebitsch Schule, Gymnasium Ohlstedt. In den Sommerferien 2020 sollen weitere Standorte in Absprache zwischen Schulbau, den Schulen, den Bezirken und dem Sport hinzukommen.