Fit für Fairness Pokal 2008

Gewaltprävention wird im Harburger Süden groß geschrieben. Das Stadtteilgespräch Gewaltprävention im Harburger Süden lädt, wie im vergangenen Jahr, Jugendliche zum Fußballturnier in den Harburger Stadtpark ein. Anpfiff ist am Freitag, dem 12. September um15 Uhr auf der Hockeywiese. Die Mannschaften setzten sich aus Schülerinnen und Schülern aus den beteiligten Schulen, Jugendeinrichtungen, Sportvereinen und Kirchengemeinden zusammen. Mädchen und Jungen spielen in gemischten Teams zusammen. „Meine Schule will den im letzten Jahr gewonnenen „Fit für Fairnesspokal“ verteidigen“, sagt Schuleiter Klaus Damian von der Schule Sinstorf. Im Mittelpunkt steht neben dem Fußballturnier die Gewaltprävention. Das Stadtteilgespräch beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit diesem Thema. So finden regelmäßige Projektwochen der weiterführenden Schulen und der Grundschulen, Eltern Kurse und Stadtteilgespräche statt. „Ein toller Erfolg, dass sich die südliche Harburger Region zusammengefunden hat, um präventiv etwas zu tun. Inzwischen kooperieren die Schulen besser untereinander, der Kontakt zu den Jugendeinrichtungen und Vereinen ist erheblich besser geworden“, meint Birgit Mojen stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Scheeßler Kehre. Ein buntes Rahmenprogramm wird ebenfalls auf die Beine gestellt. Angeboten werden Kistenklettern, Einradfahren und Spielestände. Für das leibliche Wohl sorgt die Jugendfeuerwehr Sinstorf mit einem Grillstand. Informiert werden die Besucher auch über das Stadtteilgespräch und deren Anliegen und Aktionen. Willkommen sind die Anwohner der Stadtteile und Interessierte Bürgerinnen und Bürger Harburgs.

Wegegesetz: SPD will Bürger beteiligen

Antrag zielt auf transparente Straßenbauplanungen ab

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will beim Bau von Straßen oder Gehwegen eine moderne Bürgerbeteiligung. „Unser Ziel sind Straßenbauplanungen, die bei Anwohnern auf größtmögliche Akzeptanz stoßen. Hierzu sollen sie früh in den Planungsprozess mit einbezogen werden. Sie müssen über die auf sie zukommenden Kosten informiert werden“, sagt Ole Thorben Buschhüter, Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses, am Montag. In der morgigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wird die SPD einen Antrag vorlegen, in dem Eckpunkte für eine Novellierung des Gesetzes formuliert sind. „Der Antrag der Koalitionsfraktionen, das Gesetz lediglich einer Prüfung unter Umwelt- und Verkehrsgesichtspunkten zu unterziehen, reicht nicht“, sagt Andy Grote, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Hintergrund: Die in vielen Wohnstraßen noch nicht erfolgte, aber vom Rechnungshof angemahnte so genannte endgültige Herstellung öffentlicher Wege führt oft zu Konflikten mit Anliegern – nicht zuletzt, weil sie bis zu 90 Prozent der Kosten zu tragen haben. „Wir wollen das ändern. Außerdem wollen wir bei Wohnstraßen den Ausbaustandard Kosten dämpfend auf das absolut notwendige Maß reduzieren.“

Konkret schlagen die Sozialdemokraten folgende Eckpunkte vor:

* Anlieger sollen bereits bei der Straßenbauplanung beteiligt werden. Die Wegeaufsichtsbehörde soll eine Planungsvariante vorstellen und hierzu möglichst auch günstige Alternativen benennen. Die Anwohner sollen – so will es die SPD – im Falle einer wesentlichen Änderung der Ausbauplanung die Planungsunterlagen einsehen können. „Wir wollen, dass diese Menschen Stellung zu dem nehmen können, was vor ihrer Tür geschieht“, sagte Grote. „Die Menschen sollen Einwände äußern und Vorschläge machen können. Die Resultate dieser Bürgerbeteiligung sollen in die Entscheidung über die Baumaßnahmen einfließen.“

* Wenn die Anlieger für die Kosten einer Straßenbaumaßnahme zahlen müssen, sollen sie rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten über die Details und über die Höhe der zu erwartenden Kosten informiert werden.

* Art und Umfang der ersten Anlage sowie des Ausbaues eines öffentlichen Weges sollen den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Der Aufwand für die technische Ausführung soll dabei so gering wie möglich gehalten werden. Es soll ein möglichst geringer Versiegelungsgrad angestrebt werden.

* Die zuständige Bezirksversammlung soll vor der Entscheidung über die Ausbauvariante beteiligt werden.

„Die Schnelle“ sauste über den Neuländer See

Um genau 13 Uhr taufte die Jüngstensprecherin der Segelvereinigung Sinstorf (SVGS), Federricke Schrödter, die neue Jolle des Vereins mit den Worten: „Ich taufe Dich auf den Namen Veena. Wünsche Dir allzeit gute Fahrt und eine Hand breit Wasser unter deinem Kiel“. Auf die Frage welche Bedeutung der Name Veena habe erklärte Daniel Baasch, Jugendobmann der SVGS, dass Veena ein finnischer Mädchenname sei und übersetzt „die Schnelle“ heißt.
Das freudige Ereignis konnte nur dank großzügiger Unterstützung durch die Haspa erfolgen. Stefan Hofe, Filialleiter der Filiale am Hanhoopsfeld, war schnell überzeugt der SVGS zu helfen. „Gerne habe ich mich für die Sinstorfer Segler eingesetzt. Gerade hier im Süden von Hamburg ist es außerordentlich wichtig Jugendarbeit zu fördern. Für mich gehören Wassersport und Hamburg zusammen“.
Für den Vorsitzenden der Segelvereinigung Carsten Seeger ging ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: „Endlich haben wir ein richtig neues Boot. Es ist super schnell und dennoch gut geeignet den Jugendlichen Segeln beizubringen. Ich bin heute nur glücklich und stolz auf unseren jungen Vorstand.“
Nicht nur die neue Jolle stand im Mittelpunkt der Segler. Auch ihr ältestes Boot haben die Jugendlichen Mitglieder ganz besonders in ihre Herzen geschlossen. In den letzten sieben Wochen schufteten sie um das alte Boot wieder flott zu machen. Der gesamte Rumpf wurde ausgebessert und neu lackiert. Die Arbeit hat sich gelohnt. Überall war Anerkennung zu hören. So sagte ein Vereinsmitglied: „Wie neu! Hätte ich nicht erkannt, dass es das alte Schiff ist“.
Gegen 16 Uhr bauten die Segler ihre Boote ab und brachten die Jollen wieder an ihre Liegeplätze. Die Segelsaison geht noch bis zu den Herbstferien.

Jusos freuen sich über großen Andrang beim dritten Festival

Das Marmsfestiva 2008, das am Samstag, den 06. September im Harburger Rieckhof stattfand, war mit 350 Gästen ein voller Erfolg. Das von den Jusos aus Marmstorf und Harburg organisierte Musikfestival für junge Bands und Musikbegeisterte aus der Region wurde mittlerweile schon zum dritten Mal durchgeführt.
Eigentlich war von den Veranstaltern erwartet worden, dass es wegen der gleichzeitigen Konkurrenzveranstaltungen dieses Jahr weniger Zulauf geben würde. Doch weit gefehlt: Die Freikarten für die ersten 100 Besucher waren nach weniger als zehn Minuten vergriffen! Dabei blieben die Preise auch sonst sozialdemokratisch: Für nur einen Euro erlebten die erfreulich jungen Besucher musikalische Abwechslung von gleich fünf Bands. Besonders überraschen konnte die Band Abstract Mind, die zum ersten Mal dabei war und mit ihrem Schlussauftritt das Publikum richtig in Stimmung versetzte. Wie gewohnt gab das Festival auch wieder Newcomern die Chance, vor einem breitem Publikum aufzutreten. Die Jungs von Empage konnten so beweisen, dass sie trotz ihres noch jungen Daseins bereits eine große Fangemeinde besitzen.
„Wir sind zwar völlig erschöpft, aber glücklich“, konstatiert Ronja Schmager am Ende der Veranstaltung, „dass wir an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen konnten“. Zeit zum Feiern nach dem Aufräumen bleibt den Jusos dennoch nicht, denn „jetzt beginnt die Arbeit für das nächste Jahr“, so die Vorsitzende der Jusos Marmstorf weiter. Nicht nur an der Freude der Jusos, auch an der Stimmung unter den Zuschauern konnte man eines deutlich erkennen: Hier freuen sich bereits alle auf das Marmsfestiva 2009.

Disneyland in Harburg

Sozialdemokraten kritisieren den Umgang mit historischen Bauten in Harburg

Harburg – Eine kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher hat ergeben, dass die Sprinkenhof AG seit Mitte der 90er Jahre etwa 427.000,– Euro in die Instandhaltung der Pionierkaserne auf dem Schwarzenberg investiert hat.

Teile des Gebäudes sind 2006 als typische, repräsentative Gebäude des preußischen Staates in Harburg kurz nach der Reichsgründung aus geschichtlichen Gründen und zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Stadtbildes in das „Verzeichnis der erkannten Denkmäler“ aufgenommen worden.

Der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter und der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Jürgen Heimath sind bestürzt über den Umgang der Stadt mit historischer Bausubstanz. Die Tatsache, dass ein historischer Bau wie die Pionierkaserne offensichtlich nicht in ausreichendem Maß instand gehalten wurde, so dass sich Schwamm im Mauerwerk bilden konnte, lässt bei ihnen Zweifel an der Ernsthaftigkeit, mit der die Stadt Belange des Denkmalschutzes beachtet, aufkommen.

Verstärkt werden diese Zweifel durch den neuen Gedanken, man könnte – wie bei der Alten Post am Rathausplatz – die Fassade beim Neubau einfach nachbilden. Heimath:“ Man muss einen Fehler nicht wiederholen. Die Alte Post hat gezeigt, dass eine exakte und originalgetreue Rekonstruktion nicht möglich ist. Und sehr viele alte Baudenkmäler hat Harburg nicht mehr.“

Richter ergänzt:“ Das ist kein respektvoller Umgang mit Baudenkmälern und der eigenen Geschichte sondern Disneyland. Es bleibt lediglich die Illusion eines alten Baudenkmals übrig.“

Der Umgang der Stadt mit der Pionierkaserne ist Anlaß für Richter, Heimath und Schumacher sich grundsätzliche Gedanken über den Umgang der Stadt mit Baudenkmälern und die Auswirkung auf private Eigentümer und Investoren zu machen. Schumacher fragt:“Wenn schon die Stadt nicht bereit ist, Baudenkmäler ausreichend instand zu halten und überlegt, wegen der höheren Kosten die Gebäude lieber abzureißen und neu zu bauen, wie will sie dann von privaten Eigentümern und Investoren Respekt vor geschützten Baudenkmälern einfordern?“ Eine weitere kleine Anfrage Schumachers hat nämlich ergeben, dass auch der Investor, der die ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude der New York – Hamburger Gummiwaarencompagnie erworben hatte, ein Gutachten hat erstellen lassen. Aus diesem Gutachten soll sich eine erhöhte Belastung der Gebäude mit Nitrosaminen ergeben, die bei der Kautschukverarbeitung entstehen. Schumacher.“ Auch hier soll offenbar mittels derartiger Gutachten versucht werden, die Genehmigung zum Abriss der denkmalgeschützten Gebäude vorzubereiten.“ „Dies zeigt doch“ so Richter“, dass das schlechte Beispiel der Stadt im Umgang mit historischer Bausubstanz zur Aushöhlung des Denkmalschutzes führt. Aus Sicht der Investoren ist dies zwar nachvollziehbar, da ein Abriss und der anschließende Neubau in der Regel kostengünstiger sind als die Sanierung und der Erhalt der historischen Bausubstanz. Der Schutz von Baudenkmälern ist jedoch eine wichtige Aufgabe zur Erhaltung des Stadtbildes, damit Harburg nicht zur einer gesichts- und geschichtslosen Stadt wird.“ Außerdem würde dies nach Ansicht der Sozialdemokraten auch den Zielsetzungen bei der Entwicklung des Harburger Binnenhafens entgegenstehen, in dem sich Neues und Modernes mit alter Bausubstanz zu einem unverwechselbaren und attraktiven Gesicht verbinden. Das Silo und der Kaispeicher sind ein positives Beispiel für diese Verbindung von Tradition und Moderne. Hierzu braucht es aber auch die industriegeschichtlich bedeutsamen Gebäude der New York – Hamburg Gummiwaarencompagnie.