Mehr als 60 Gäste waren am Montag, dem 29. März 2010, der Einladung des Arbeitskreises Sport der SPD-Bürgerschaftsfraktion gefolgt, um unter dem Titel „Friedlich in die dritte Halbzeit – kein Platz für Gewalt im Fußball“ über Möglichkeiten der Gewaltprävention im Fußball und am Spielfeldrand zu diskutieren. „Es ist schade und immer wieder sehr ärgerlich“, so Sören Schumacher, „dass einige wenige sogenannte Fans den gesamten Fußball in Verruf bringen. Umso wichtiger ist, dass die friedlichen Fans, und alle, die den Fußball mögen und beim Fußball Verantwortung tragen, sich immer wieder zusammenfinden, um Lösungen zu finden, dieses Problems Herr zu werden.“
Eißendort tanzt im März 2010
Am Sonnabend, dem 27.März 2010, durfte getanzt werden: Die SPD Eißendorf lud ins Gartenvereinshaus Reiherhoop ein, um bei ausgelassener Stimmung den Frühling zu begrüßen. Für die Musik sorgte der Vorsitzende Matthiais Czech mit seiner Band sowie Sänger aus Nordirland, die die Gäste – darunter auch Sören Schumacher – bestens unterhielten.
Fraktionsklausur in Lüneburg
Am Sonnabend, dem 27.März 2010, traf sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion im Lüneburger Rathaus zu einer Klausurtagung. Themen waren zum einen die Bilanz der bisherigen Fraktionsarbeit, zum anderen die Arbeitsschwerpunkte für die letzten 22 Monate der Legislaturperiode. Auf Einladung des Oberbürgermeisters Uli Mägde konnten die Hamburger Abgeordneten im Huldigungssaal des Lüneburger Rathauses tagen.
Die Fraktion hatte für ihre Tagung eine moderne Form der Gremienarbeit gewählt. Es wurden einzelne Workshops eingerichtet und die Moderation wurde von einer externen Fachfrau übernommen. Beides wurde besonders von den neuen und von den jungen Abgeordneten sehr positiv beurteilt. So auch von Sören Schumacher: „Ich bin froh, dass die Fraktion hier mal neue Wege gegangen ist. Die Mitarbeit der Kollegen und die Ergebnisse der Klausur zeigen, dass es ein richtiger Weg ist.“
Unter anderem beschloss die Fraktion die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Kostenexplosion bei Bau der Hamburger Elbphilharmonie unter die Lupe nehmen soll. Vor allem will die SPD die Gründe für die extremen Kostensteigerungen bei der Realisierung des Konzerthauses aufdecken und sich mit der Vertragsgestaltung und dem Kostencontrolling beschäftigen
Darüber hinaus stellte die Fraktion einen detaillierten Plan für ihre Arbeit bis zu den nächsten Bürgerschaftswahlen im Frühjahr 2012 auf. „Das war eine ertragreiche Veranstaltung“, so Sören Schumachers Urteil. „Es ist immer wichtig, sich gemeinsam Ziele zu setzen. Das haben wir getan und ich bin zuversichtlich, dass wir sie erreichen werden.“
SPD beschließt Einsetzung eines PUA zur Elbphilharmonie
SPD-Bürgerschaftsfraktion beschließt Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Debakel beim Bau der Elbphilharmonie
Neumann: „Wir wollen Vertragsgestaltung, Kostenkontrolle sowie fachliche und politische Verantwortung aufklären“ – Gebührenerhöhung
für Kitas brachte für Sozialdemokraten „das Fass zum Ãœberlaufen“
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat bei einer Klausurtagung in Lüneburg die Einsetzung eines PUA zur Kostenexplosion beim Bau der Elbphilharmonie beschlossen. Der PUA solle die Gründe für die extremen Kostensteigerungen bei der Realisierung des Konzerthauses aufdecken und sich insbesondere mit der Vertragsgestaltung und dem Kostencontrolling beschäftigen, sagte SPD-Fraktionschef Michael Neumann am Sonntag. Die SPD-Fraktion erarbeite bereits einen entsprechenden Bürgerschaftsantrag, in dem das Untersuchungsziel des PUA festgeschrieben ist. Alles andere werde man „zügig, aber ohne Hektik“ klären und in die Wege leiten.
Neumann stellte die Entscheidung seiner Fraktion in direkten Zusammenhang zur angekündigten Beitragserhöhung für die Kinderbetreuung in den Hamburger Kitas. „Es reicht jetzt. Wir haben einen Senat, der sich zur Konsolidierung seines aus dem Ruder gelaufenen Haushalts an den Eltern vergreift. Gleichzeitig nimmt er Schulter zuckend hin, dass immer mehr Steuergeld in einen offensichtlich schlecht geplantes und schlecht kontrolliertes Projekt fließt. Wir wollen heraus bekommen, weshalb es zu diesem Kostenfeuerwerk kommen konnte, und wer politische wie auch fachlich die Verantwortung trägt.“ Die angekündigte Gebührenerhöhung sei der „sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Ãœberlaufen gebracht hat“, sagte Neumann.
Das aus Sicht der SPD stadtentwicklungs- und kulturpolitisch richtige Projekt Elbphilharmonie sollte nach Aussagen von Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) anfangs 77 Millionen Euro kosten. Inzwischen liegen die offiziellen Kosten bei bei 323,5 Millionen. Weitere 40 Millionen stehen in Rede. „Ich glaube nicht, dass wir bei den Kostensteigerungen das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Ich fürchte, dass wir das Ende der Fahnenstange noch gar nicht sehen“, sagte Neumann.
„Es besteht nach der Akteneinsicht zudem der dringende Verdacht, dass Parlament und Öffentlichkeit vom Senat nicht korrekt informiert wurden“, ergänzte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Peter Tschentscher. Planungsstand und Vertragsgestaltung zwischen der Stadt, den Architekten und dem Baukonzern seien unzureichend gewesen. Immer wieder hätten unterschiedliche Behörden und der Bürgermeister selbst das Projektmanagement und den eskalierenden Baukonflikt beeinflusst und dadurch zusätzliche Kosten verursacht, so Tschentscher. „Viele Bürgerinnen und Bürger waren fasziniert von der Idee eines neuen Konzerthauses in der Hafencity und haben dafür privates Geld gespendet.“ Die Enttäuschung und Empörung über das schlechte Projektmanagement mit jahrelangen Verzögerungen und explodierenden Kosten seien daher groß. Die Öffentlichkeit habe das Recht zu erfahren, welche Ursachen diese Fehlentwicklung hat und wer dafür im Einzelnen verantwortlich ist.
Gute Arbeit wird fortgesetzt – Ronja Schmager als Kreisvorsitzende der Jusos Harburg einstimmig bestätigt
Am vergangenem Freitag haben die Harburger Jusos ihren neuen Kreisvorstand gewählt. Neben Ronja Schmager als Vorsitzende und Jan Loeding und Oliver Vornfeld als Stellvertreter wird der Vorstand von insgesamt 11 Beisitzern unterstützt.
„Mit dieser super Truppe kann die erfolgreiche Arbeit des Kreisvorstandes fortgeführt werden“, erklärte die alte und neue Vorsitzende. Das größte Projekt für das Jahr 2010 wird das Marmsfestiva werden. „Am 18. September wird im Rieckhof wieder gerockt. Gute Musiker und Bands sind herzlich eingeladen sich unter bewerbung@marmsfestiva.de zu bewerben.“, so Schmager weiter.
Die Jusos wollen außerdem die inhaltliche Arbeit noch stärker ausbauen, zum Beispiel in Form von neuen Arbeitskreisen und öffentlichen Veranstaltungen. „Wir wollen weiterhin Politik aus der Sicht junger Leute diskutieren und so Harburg nach vorne bringen “, so Oliver Vornfeld.
Der Juso-Kreisvorstand trifft sich jeden zweiten Freitag im Kreisbüro der SPD Harburg, Julius-Ludowieg-Straße 9. Alle jungen Harburger sind herzlich dazu eingeladen vorbei zu schauen und mit zu machen. Mehr Infos gibt es unter www.jusos-kreisharburg.de.
Und das ist der komplette Vorstand:Ronja Schmager (Vorsitzende)Jan Loeding (Stellv. Vorsitzender)Oliver Vornfeld (Stellv. Vorsitzender)
Florian Ihlenfeld (Beisitzer), André Behrens (Beisitzer), Joscha Tetzlaff (Beisitzer), Nils Büchner (Beisitzer), Nicolai Rehbein (Beisitzer), Alexander Voigt (Beisitzer), Jan-Philipp Schucher (Beisitzer), Canan Baskin (Beisitzerin), Sabrina Müller (Beisitzerin), Kristina Müller (Beisitzerin)
SPD wirbt für Schulreform
Der SPD-Landesvorsitzende Olaf Scholz hat die Eckpunkte der neuen Primarschulreform als „gro�en Erfolg f�r Sch�lerinnen und Sch�ler, Eltern und das gesamte Schulsystem in Hamburg“ bezeichnet. Einen Tag vor dem Termin zur Anmeldung des Volksentscheids durch die Initiative „Wir wollen lernen“ sagte der SPD-Chef, es sei den Sozialdemokraten gelungen, erhebliche Verbesserungen an der urspr�nglichen Schulreform vorzunehmen. Er betonte mit Blick auf die Garantie eines zehnj�hrigen Schulfriedens gleichzeitig, die SPD werde den Ausgang des erwarteten Volksentscheids respektieren. Es sei illusorisch zu glauben, man k�nne das Ergebnis des Volksentscheids nach einer Schamfrist einfach wieder einkassieren. Das m�sse f�r alle Beteiligten gelten.
Es sei jetzt die Aufgabe, den B�rgerinnen und B�rgern die Verbesserungen innerhalb der neuen Primarschulreform zu vermitteln. Die SPD wolle daher �ffentlich f�r die Reform werben. Dies werde mit der gebotenen Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit geschehen. Als zentrale Punkte nannte Scholz:
Mehr Zeit – f�r gr�ndliche Planung und Vorbereitung:
Die Primarschule wird in Hamburg bis zum Schuljahr 2012/13 verbindlich eingef�hrt. Die Gremien der Schulen k�nnen bis dann entscheiden, wann ihre Schule eine Primarschule wird. Die Eltern entscheiden bis dahin, ob ihre Kinder nach dem Ende der vierten Klasse in die f�nfte Klasse einer weiterf�hrenden Schule wechseln. Damit wird die Planungszeit f�r die Einf�hrung der Primarschule um ein Jahr gestreckt. Damit bekommen die Verantwortlichen mehr Zeit – Zeit, die n�tig ist, um die Reform sorgf�ltig und erfolgversprechend vorzubereiten.
Sp�rbar kleinere Klassen – f�r besseren Unterricht:
Die Klassen eins bis sechs d�rfen h�chstens 23 Sch�lerinnen und Sch�ler haben. In sozial benachteiligten Gebieten soll die Klassenst�rke noch geringer sein. Dort sollen sogar nur 19 Sch�lerinnen und Sch�ler in einer Klasse unterrichtet werden. Die Eltern erhalten einen Rechtsanspruch, dass die jeweils geltende Klassen-Obergrenze auch eingehalten wird.
Entlastungen f�r Familien – das B�chergeld wird abgeschafft:
F�r die Schulb�cher mussten Eltern bislang bis zu 100 Euro pro Jahr und Schulkind zahlen. Dieses B�chergeld wird zum Sommer 2010 abgeschafft.
Eltern entscheiden – das Elternwahlrecht bleibt erhalten:
Eltern haben auch k�nftig das Recht, �ber die Schulform zu entscheiden, die ihre Kinder nach dem Ende der Primarschule besuchen sollen.
Mehr Qualit�t – die Primarschule wird eine gute Schule:
F�r die Primarschule wird gesichert, dass es gen�gend R�ume sowie Fachlehrerinnen und -lehrer gibt, wenn alle Lehrkr�fte fortgebildet wurden und wenn die Schulinspektion die Schule gepr�ft hat. In den Klassen f�nf und sechs muss sichergestellt sein, dass die H�lfte des Unterrichts in den F�chern, Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften von Lehrern mit der Lehrbef�higung f�r die Sekundarstufe II erteilt wird. Bei Schulen mit zwei Standorten sollen Sch�ler von der ersten bis zur sechsten Klasse an einem Standort bleiben, wenn bisher keine einvernehmliche L�sung gefunden wurde.
Abitur an jeder Stadtteilschule:
Alle Stadtteilschulen f�hren �ber eigene elfte Klassen in eigene Oberstufen. Bei wenigstens 25 Oberstufensch�lern kann diese Oberstufe sogar am eigenen Standort eingerichtet werden.
Der Politische Abend: Skysails aus Harburg
Mit Thomas Völsch und Sören Schumacher
Ihre SPD Bürgerschaftsabgeordneten aus Süderelbe & Harburg
Ob Wikinger, Christoph Kolumbus, Vasco da Gama oder Millionen von Auswanderern nach Amerika im 19. Jahrhundert – sie alle hatten nur den Wind in den Segeln als Antriebskraft. Diese Zeiten schienen mit dem Aufkommen des Dampfschiffes endgültig vorbei zu sein. Mit Segeln die Meere zu befahren war nur noch etwas für Sportler und Freizeitskipper. Bis jetzt. Denn vor einiger Zeit machten findige Köpfe an der Technischen Universität Harburg sich darüber Gedanken, ob es nicht doch sinnvoll wäre, den Wind wieder für die kommerzielle Schifffahrt zu nutzen. Denn die Windkraft ist auf hoher See die kostengünstigste und umweltfreundlichste Energiequelle. Das Ergebnis dieser Überlegungen heißt „Skysails“ – ein innovatives Windantriebssystem, für die moderne Schifffahrt.
Mittwoch, 28. April 2010, 19 Uhr
Herbert-Wehner-Haus
Julius-Ludowieg-Straße 9
21073 Hamburg
Programm:
Vortrag und Gespräch mit einem Referenten von Skysails.
Anmeldung in den Büros der Hamburger Abgeordneten:
Thomas Völsch Süderelbe Tel.: 040/51 90 89 31
Sören Schumacher Tel.: 040/33 98 44 33
Zweite offene und soziale Tennismeisterschaft Hamburgs
Wann?
Sonntag, den 25. April 2010
Treffen um 12.00 Uhr
Turnierspielzeit 14.00 bis 18.00
anschließend geselliges Beisammensein
Wer?
Eingeladen sind alle, die Lust haben, mit uns
Tennis zu spielen, Frauen wie Männer. Auch das
Alter spielt keine Rolle.
Zwei Jahre Schwarz-Grün: Aufbruch sieht anders aus
HSH Nordbank, Elbphilharmonie, Haushaltskrise, Gewaltkriminalität – ein zurücktretender Finanzsenator und ein Bürgermeister auf Abruf: SPD-Fraktion stellt Schwarz-Grün ein bescheidenes Zeugnis aus
SPD-Fraktionschef Michael Neumann hat dem schwarz-grünen Senat nach zwei Jahren im Amt ein bescheidenes Zeugnis ausgestellt. „Der erzwungene Rücktritt von Finanzsenator Freytag, die Personaldebatte innerhalb der CDU und die jüngsten politischen Erfolge der SPD sind bezeichnend für die Halbzeitbilanz von Schwarz-Grün“, sagte Neumann am Freitag. Wer von der neuen Farbkonstellation im Hamburger Rathaus einen Aufbruch erwartet hat, müsse sich getäuscht sehen. „Hamburg steht weitgehend still. Die zurückhaltende Bilanz von Senat und Koalitionsfraktionen unterstreicht das“, sagte Neumann.
Wenn Bürgermeister Ole von Beust (CDU) als „zentrale politische Erfolge von zwei Jahren Schwarz-Grün“ das Fahrradleihsystem und neue Naturschutzgebiete aufführt, bestätige das die Kritik der SPD-Opposition an der Arbeit des Senats, sagte Neumann. Die jüngsten Umfrageergebnisse zur politischen Stimmung in Hamburg, bei denen die CDU auf 31 Prozent abgesackt ist, wollte Neumann nicht überbewerten. Für ihn stehe aber fest: „Anders als in den vergangenen Jahren geht der Unmut über die Politik des Senats nicht mehr an der CDU und Herrn von Beust vorbei.“
Ob Rekordschulden, HSH Nordbank oder Kraftwerk Moorburg, ob Elbphilharmonie, Kostenexplosionen bei Großprojekten oder Streit um die Zukunft des Hafens: „Es knirscht im Senat, wenn es um politische Sachfragen geht. Darüber kann das demonstrativ-freundliche Klima zwischen CDU und GAL nicht hinwegtäuschen“, sagte Neumann. Es sei bemerkenswert, dass das wohl wichtigste Thema der Zeit, die Schulreform, erst Erfolgsaussichten bekommen habe, nachdem der Senat die Gesprächsangebote der SPD-Opposition nicht länger ausschlagen konnte.
Die Diskussion über die Kostensteigerung bei großen Bauprojekten sei Folge einer Politik, die zu lange auf schnell sichtbare Erfolge statt auf seriöse Planung gesetzt hat. Die Kosten der Elbphilharmonie würden derzeit auf 320 Millionen Euro geschätzt – statt der ursprünglich veranschlagten 77 Millionen Euro. Die U-Bahn in die HafenCity werde fast 330 Millionen Euro kosten statt 250 Millionen, die Ortsumgehung Finkenwerder nicht 36 Millionen sondern fast 100 Millionen. Der ZOB in Bergedorf – ein für den Stadtteil extrem wichtiges Projekt – werde mit 45 Millionen Euro doppelt so teuer, wie geplant. „Millionenschwere Mehrkosten, eine dramatische Überschuldung des Hamburger Haushalts und die Krise der HSH Nordbank: Wenn man in Hamburg sagt, dass die Konservativen nicht mit Geld umgehen können, wird man nicht mehr belächelt“, sagte Neumann.
Er kündigte eine Fortsetzung harter aber konstruktiver Oppositionsarbeit an. Die SPD werde – wie in der Vergangenheit etwa bei der Stabilisierung von HSH Nordbank und Hapag-Lloyd oder in Zusammenhang mit der Schulreform – dem Senat Unterstützung anbieten, wenn es dem Wohl Hamburgs dient. „Und wir werden auch in Zukunft den Finger in die Wunde legen, wenn es nötig ist“, sagte Neumann.
Er bezeichnete den laufenden Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Krise um die HSH Nordbank sowie die Ressorts Schulpolitik, Stadtentwicklung, Finanzen und Soziales als Schwerpunkte für den zweiten Teil der Legislaturperiode. „Wir bieten gleichzeitig weiter unsere Hilfe an. Denn auf Hamburg kommen – nicht zuletzt durch Finanz- und Wirtschaftskrise – große Herausforderungen zu. Und wir haben einen Senat, der schon überfordert ist, wenn der Winter mal anders ausfällt als sonst…“
Der SPD-Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss HSH Nordbank, Thomas Völsch, sieht den Rücktritt von Finanzsenator Freytag auch als Folge der Aufklärungsarbeit des PUA. Freytag habe sich mit seinen Handeln und seiner Kommunikation in Sachen HSH Nordbank in eine Sackgasse manöviert. So hatte der Senator die HSH Nordbank in einem Interview mit der WELT noch im Oktober 2008 als „im Kern gesund“ bezeichnet. Der PUA habe aber mittlerweile ermittelt, dass die Anteilseigner der HSH Nordbank bereits Ende 2007 über eine außerplanmäßige Kapitalerhöhung zur Stützung des in Schieflage geratenen Hauses beraten haben. Derartige Vorgänge hatten die Senatsvertreter später gegenüber der Bürgerschaft geleugnet. „Auch das ist ein Punkt, zu dem sich Herr Freytag als Zeuge vor dem PUA wird äußern müssen“, sagte Völsch. Der Rücktritt des Senators berge Chancen für eine weitere Aufklärung. „Denn möglicherweise muss der Bürger Freytag in seiner Vernehmung nicht die Rücksicht nehmen, die Bürgermeister und Senat vom Senator Freytag erwarten würden.“
Bemerkenswert sei auch, dass die Bank am Tag nach der Bürgerschaftswahl im Februar 2008 Probleme bestätigt habe und nur 11 Tage nach der Wahl die erwähnte Kapitalerhöhung beschlossen worden sei. „Diese Kapitalerhöhung hat die Stadt über 300 Millionen Euro gekostet“, sagte Völsch. „Herr Freytag war schon im letzten Bürgerschaftswahlkampf Finanzsenator und CDU-Landesvorsitzender. Ich habe den Verdacht, dass der CDU-Landesvorsitzende bestimmt hat, welche Information zu welchem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gekommen ist. Weiter sei zu klären, ob auch der Erste Bürgermeister bereits Ende 2007 oder Anfang 2008 über die Frage einer Kapitalerhöhung durch die Anteilseigner informiert war. „Vermerke der Beteiligungsverwaltung legen das sehr nahe“, so Völsch.
Freytag war von Februar 2007 bis Juli 2009 Mitglied im Aufsichtsrat der HSH Nordbank und ab März 2008 auch Mitglied des Präsidialausschusses, der an der Vertragsgestaltung mit dem neuen Vorstandchef Nonnenmacher im November 2008 maßgeblich beteiligt war. Neben Freytag sollen auch Mitarbeiter der Beteiligungsverwaltung der Finanzbehörde vernommen werden. Die vom Senat zur Verfügung gestellten Akten zeigen, dass diese Arbeitsebene die Lage der HSH Nordbank kontinuierlich begleitet und beobachtet hat und die Behördenspitze etwa über die Frage einer Kapitalerhöhung frühzeitig unterricht hat. Die genannten Personen waren offenbar auch in die Vorbereitung der Sitzungen des Aufsichtsrats eingebunden.
Neumann sagte, der schwarz-grüne Senat müsse sich auch in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode an seinen Versprechen und Ankündigungen messen lassen. Konkreter als der – naturgemäß – vergleichsweise offen formulierte Koalitionsvertrag zwischen CDU und GAL sei die Regierungserklärung des Ersten Bürgermeisters vom 17. April 2008. Zentralen Aussagen aus dieser Regierungserklärung stellte der SPD-Fraktionschef die Bewertung der SPD-Opposition gegenüber:
Aussage aus der Regierungserklärung (28. Mai 2008) zur Schulpolitik (I):
Von Beust: „Ich sage Ihnen: Diese Pläne, auf die wir uns geeinigt haben, sollen und werden endlich Schulfrieden schaffen.“
Tatsache:
Die ursprünglichen Pläne des schwarz-grünen Senats zur Einführung der Primarschule haben Hamburg keinen Schulfrieden gebracht. Sie haben Hamburg noch weiter weg vom Schulfrieden geführt. Der schwarz-grüne Schul-Unfrieden hat schließlich – mit dem Erfolg des Volksbegehrens „Wir wollen lernen“ – zu einem „Paukenschlag“ geführt. Nach diesem Paukenschlag ist Schwarz-Grün auf das SPD-Angebot eines überparteilichen Konsenses aus dem Jahr 2009 eingegangen. Jetzt gibt es einen vernünftigen Konsens in der Schulpolitik und damit die Chance auf einen lang anhaltenden Schulfrieden.
Aussage zur Schulpolitik (II):
Von Beust: „Deswegen werden wir auch in den Primarschulen die Klassenfrequenz auf 25 senken. Deswegen werden etwa 50 weitere Schulen zu gebundenen Ganztagsschulen ausgebaut; mit Schwerpunkt auf den Grundschulen in KESS 1 bis 3 Gebieten.“
Tatsache:
Die SPD hat in den Bildungsgesprächen mit CDU und GAL eine Klassenobergrenze von 23 in Primarschulen durchgesetzt, in Schulen mit sozialen Problemen von 19. Von den 50 versprochenen Ganztagschulen sind gerade mal 12 auf den Weg gebracht worden. Es ist fraglich, ob die restlichen 38 Ganztagsschulen in zwei Jahren eingerichtet werden können.
Aussage zur Hochschulpolitik:
Von Beust: „Es wurde lange, zum Teil Jahrzehnte, über Strukturen diskutiert. Im Mittelpunkt muss zukünftig auch hier die Qualität stehen. Hier haben wir in Hamburg Nachholbedarf.“
Tatsache:
Die vergangenen zwei Jahre waren in der Hamburger Hochschulpolitik verlorene zwei Jahre. Sie waren geprägt von Streit um Personal. Das betrifft die schließlich gescheiterte Uni-Präsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz wie ihren Nachfolger Prof. Dieter Lenzen. Dessen erste öffentliche Äußerungen – seine Ablehnung von Studiengebühren und seine kritische Haltung zum geplanten Umzug der Universität in den Hafen – erwecken nicht den Eindruck, es werde künftig ein entspanntes Verhältnis zwischen Leitung der Wissenschaftsbehörde und Leitung der Universität geben.
Die fast ständig umstrittene Wissenschaftssenatorin hat sich hauptsächlich mit ihrem persönlichen Prestigeprojekt – dem Plan zum Umzug der Universität in den Hafen – beschäftigt. Die notwendigen Schritte im Sinne einer Qualitätssteigerung in Forschung und insbesondere Lehre hat es nicht gegeben. Bezeichnend für den Zustand der Hamburger Hochschulpolitik ist die negative Bewertung der Hochschulsenatorin durch die Fachwelt. Bei einer Umfrage zur Bewertung der deutschen Hochschulressortleitungen, an der über 2200 Universitätsprofessoren teilgenommen hatten, war Gundelach auf dem letzten Platz gelandet.
Aussage zur Problematik Vernachlässigung von Kindern:
Von Beust: „Staat und Gesellschaft müssen eingreifen, wenn Kinder vor Vernachlässigung und Gewalt in der Familie geschützt werden müssen.“
Tatsache:
Schwarz-Grün hat Hamburg zum bundesweiten Schlusslicht bei den Vorsorgeuntersuchungen für Kinder gemacht (so genannte U-Untersuchungen). Nach jahrelanger Verweigerung der CDU, verbindliche Vorsorgeuntersuchungen einzuführen, soll es jetzt lediglich einen Modellversuch geben – beschränkt auf die Untersuchungen U 6 und U 7. Keines der anderen Bundesländer hat eine solche Beschränkung. In knapp einem Drittel der Hamburger Stadtteile geht jedes vierte oder sogar jedes dritte Kind nicht zur U-Untersuchung. Die Teilnahme bei Kindern mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit ist sogar noch gesunken. Eine spezielle Untersuchung nach dem Hamburger Kita-Gesetz hat Schwarz-Grün abgeschafft.
Aussage zur Kindertagesbetreuung:
Von Beust: „Die Kita ist ein zentraler Anknüpfungspunkt im Stadtteil für die Integration von Zuwanderern, Elternförderung, Kinderschutz, gesundes Aufwachsen und gesunde Ernährung bis hin zu Frühintervention bei Verhaltens- und Gewaltauffälligkeit. Daher haben wir zum Beispiel den Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung auf das zweite Lebensjahr herabgesetzt.“
Tatsache:
Den allgemeinen Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung bereits ab zwei Jahren hat der Senat bis heute nicht eingeführt. Vielmehr hat Schwarz-Grün diesen Rechtsanspruch im Rahmen der Sparmaßnahmen „bis 2013 zurückgestellt“. – 2013 liegt aber nicht mehr in Verantwortung dieses Senats.
Aussage zur Finanz- und Haushaltspolitik (I):
Von Beust: „Wir brauchen eine große Haushaltsdisziplin. Denn die Dinge, die wir als neue Prioritäten benannt haben, sollen ohne neue Schulden finanziert werden. Diese Koalition steht für eine nachhaltige Haushaltspolitik.“
Tatsache:
Die Neuverschuldung liegt auf Rekordniveau. Der Finanzsenator stolpert über seine Aussage, Hamburg habe einen „aus eigener Kraft ausgeglichenen Haushalt“. Die Kosten für große Bau- und Infrastrukturprojekte laufen aus dem Ruder. – „Der Senat wird jetzt Opfer seiner Politik: Er hat in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen nicht Schulden abgebaut oder Rücklagen gebildet. Er hat das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Der Finanzsenator Freytag war zuletzt nur noch sein eigener politischer Konkursverwalter. Der Bürgermeister von Beust ist der König der Schuldenmacher.“
Aussage zur Finanz- und Haushaltspolitik (II):
Von Beust: „Der zu erarbeitende Haushaltsplan 2009 und 2010 wird zur Finanzierung neuer Prioritäten selbstverständlich Umschichtungen beinhalten. Und Umschichtungen bedeuten selbstverständlich auch Änderungen von Planungen und Verzicht auf Liebgewonnenes.“
Im Haushaltsplan-Entwurf 2009/2010 gibt es keinen „Verzicht auf Liebgewonnenes“ – Es gibt stattdessen Mehrausgaben – mit denen in CDU und GAL die Zustimmung zur Koalition erkauft werden soll.
Aussage zu Schwarz-Grün (I):
Von Beust: „Sage und schreibe 70 Prozent sprechen sich für Schwarz-Grün aus.“ (Bezug: ECHOLOT-Umfrage unter Führungskräften vom 5. Mai 2008)
Tatsache:
Zwei Jahre nach dem Start von Schwarz-Grün in Hamburg sind 69 Prozent mit der Arbeit des Senats weniger oder gar nicht zufrieden. (Umfrage von Infratest dimap für den NDR, veröffentlicht am 22. Februar 2010)
Aussage zu Schwarz-Grün (II):
Von Beust: „Ich bin überzeugt, dass diese für Deutschland neue Konstellation – nach erster Verwunderung, dem Reiz des Ungewohnten – schnell zur fachlich kompetenten Routine werden wird.“
Tatsache:
Neumann: „Stimmt. Wobei man über die Bewertung „fachlich kompetent“ streiten kann.“
Aussage zu Schwarz-Grün (III):
Von Beust: „Es geht nicht um uns, nicht um den Senat, nicht um das Parlament, nicht um die Parteien. Es geht um eine gute Zukunft für unsere Freie und Hansestadt Hamburg.“
Tatsache:
Neumann: „Der Senat bemüht sich. In wesentlichen Punkten geht es ihm aber offensichtlich primär darum, einen erträglichen Kompromiss zwischen den Koalitionsparteien zusammen zu zimmern.“ Das betreffe die Konfliktpunkte Kraftwerk Moorburg oder Innenpolitik. Andere Probleme sitze die Koalition aus, etwa die Differenzen um die Praxis bei der Entnahme von Blutproben. Andere packt sie erst an, wenn es nicht anders geht – etwa das Thema Hafenprivileg. Wo politische Erfolge fehlen, sollen Polit-Placebos die Koalitionäre beruhigen. Das gilt zum Beispiel für die Einrichtung der „Arbeitsstelle Vielfalt“ oder der Umbenennung der Justizbehörde.
Bei anderen Projekten, die bei der SPD auf Zustimmung stoßen, ist unklar, ob sie über die Planungs- und Startphase hinauskommen. Das gilt insbesondere für die von der SPD befürworteten politischen Vorhaben „Gründung von Stadtwerken“ und „Wiedereinführung der Stadtbahn“.
Neumanns Fazit: „Wer mit dem Arbeitsantritt der ersten schwarz-grünen Senats einen Aufbruch erwartet hat, sieht sich getäuscht. Tatsächlich wirkt der Senat wie gefangen in dem Zwang, mögliche Konflikte zwischen Koalitionspartnern verhindern zu müssen.“ Die Koalitionäre versuchten mit „abenteuerlichen Verrenkungen“ – wie bei der Diskussion über die Absage der Harley-Days – ihre gegensätzlichen Positionen zu einer gemeinsamen Linie zu entwickeln. „Aber wenn unvereinbare Positionen auf Krampf unter einen Deckel gebracht werden sollen, dann ist das Ergebnis Murks“, sagte Neumann.
Organisationswahlen im Distrikt Marmstorf
Alle zwei Jahre finden in den Gliederungen der SPD Organisationswahlen statt, bei den die jeweiligen Vorstände neu gewählt werden. Im Distrikt Marmstorf, dem Ortsverein von Sören Schumacher, fanden diese Wahlen am Montag, dem 1.März 2010, statt.
Als Vorsitzender des Distrikts wurde Rafael Pilsczek wiedergewählt. Auch Sören Schumacher gehört dem Vorstand wieder an. Außerdem wurde er von den Marmstorfer Sozialdemokraten für den Kreisvorstand der SPD Harburg nominiert. Die Wahlen zum Kreisvorstand Harburg finden am 08. Mai 2010 statt.