Die Sportpolitik des Senats dümpelt weiter

Die SPD-Sportpolitikerin Juliane Timmermann hat die Fortsetzung der CDU-geprägten Sportpolitik in Hamburg bedauert. Der CDU-Senat setze auch mit grüner Beteiligung seine Sportpolitik mit Schlagseite fort. „Die Sportpolitik des Senats dümpelt weiter. Sie konzentriert sich einseitig auf Sport-Events. Und sie lässt weitere wichtige Bereiche des Sports brach liegen.“ Das gelte insbesondere für den Hamburger Breitensport, sagte Timmermann am Mittwoch in der Bürgerschaftsdebatte über den CDU-GAL-Antrag „Entwicklungsschwerpunkte der Sportstadt Hamburg“. Der Breitensport habe „zur Zeit der CDU-Alleinregierung vergeblich auf ein klares Bekenntnis gewartet. Er wartet bisher auch unter einer CDU-GAL-Koalition vergeblich“, bedauerte die Abgeordnete.

So vergesse die schwarz-grüne Koalition etwa die soziale Sportförderung und wichtige Punkte wie Integration von Menschen mit Behinderung. Ökologische Aspekte wie die energetische Sanierung von Sportstätten suche man in den bisherigen sportpolitischen Überlegungen von Schwarz-Grün vergeblich. Gleiches gelte für Aspekte der Gewaltprävention. Insbesondere Impulse der GAL müsse man in dem schwarz-grünen Antrag mit der Lupe suchen. „Wer hier viel erwartet hat, muss enttäuscht sein“, sagte Timmermann.

Der Sport sei in der Hamburger Politik in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt worden. Was das Sportamt in den vergangenen acht Jahre gemacht habe, sei unklar. Die weitgehend konzeptlosen Aktivitäten bezüglich der Olympia-Bewerbung, der Universiade-Ausrichtung und das Agieren beim Tennis am Rothenbaum sprächen für sich. „Niemand wird uns vor diesem Hintergrund vorwerfen, dass wir mit Blick auf eine mögliche Bewerbung Hamburgs um die Schwimm-WM sehr skeptisch sind.“

Timmermann bedauerte, zur weiter diskutierten Option einer erneuten Olympia-Bewerbung Hamburgs gebe es in dem CDU-GAL-Antrag keinerlei Aussagen. „Eins ist jetzt klar: Sie haben sich von Olympia verabschiedet“, sagte Timmermann. Es müsse der Sportpolitik auch darum gehen, zu prüfen, welche Anforderungen an einen Austragungsort gestellt werden. „Wir halten jedenfalls an der Vision Hamburg als Austragungsort für Olympische Sommerspiel fest“, sagte die SPD-Sportexpertin.

Sie regte darüber hinaus eine Diskussion um die Bedeutung des Sports in Hamburg an. Das gelte etwa für die Bedeutung von Sportevents bezogen auf die Wirtschaftskraft und die Identifikation der Hamburger und Hamburgerinnen. Sie forderte ein klares Bekenntnis zum Breitensport und die Ausarbeitung neuer und innovativer Ideen für Sportveranstaltungen und Sportprojekte. Dabei gelte es, die klassischen Sportanlagen – Sport- und Spielplätze, Rad- und Wanderwege, Streetballplätzen oder Skateboardanlagen – mit einzubinden.