Voraussichtlich ab Jahresende werden im Harburger Binnenhafen schwimmende Unterkünfte – kurz Flüchtlingsschiffe‘ genannt – mit bis 400 Wohnplätzen eingerichtet. Was haben die Bewohner und die Gewerbetreibenden zu erwarten? Welche Ängste treiben sie womöglich um? Welche Möglichkeiten gibt es andererseits, den Flüchtlinge zu helfen? Diese und viele andere Fragen wollte die Kulturwerkstatt Harburg im Rahmen ihres Hafensfrühstückes am Sonntag, dem 28. September 2014, nachgehen. Gäste auf dem Podium waren Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, der Harburger Bundestagsabgeordneter Manuel Sarrazin von den Grünen, Dirk Poschmann, Chef der Harburger Wasserschutzpolizei sowie Sören Schumacher in seiner Eigenschaft als Harburger Bürgerschaftsabgeordneter und Vorsitzender der Härtefallkommission. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gorch von Blomberg von der Kulturwerkstatt.
Das gute Wetter und mehr wohl noch das Thema lockte über 100 Interessierte zur Veranstaltung auf dem neu gestalteten Kanalplatz. „Mich hat besonders gefreut“, so Sören Schumacher, „mit welcher Sachlichkeit das Thema von allen Seiten diskutiert wurde. Das ist leider nicht in jeder Stadt so.“ Den Teilnehmern war sehr daran gelegen, möglichst umfassend zu informieren und Fragen zu beantworten. Sören Schumacher: „Umfassende Information ist sehr wichtig. Denn es zeigt sich immer wieder, dass viele Menschen sehr wenig über die rechtlichen Bestimmungen und sonstigen Bedingungen wissen, die für die Unterbringung der Flüchtlinge von Bedeutung sind. So wissen viele beispielsweise nicht, dass die Kinder der hier Aufgenommenen selbstverständlich der bei uns geltenden Schulpflicht unterliegen, oder welche Möglichkeiten es gibt, diesen Menschen, die ihre Heimat nicht freiwillig verlassen haben, Hilfe und Unterstützung zu leisten.“ Unter den Teilnehmern des Hafenfrühstücks war die Bereitschaft, Hilfe zu leisten, klar zu erkennen. Sören Schumacher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Zuschüsse für die Förderung und die Unterstützung der ehrenamtliche Begleitung von Flüchtlingen auf Antrag der SPD-Bürgerschaftsfraktion auf 400.000 Euro verdoppelt wurden. „Das ehrenamtliche Engagement in Hamburg ist groß und das gereicht unserer Stadt zur Ehre – besonders wenn es um Flüchtlinge geht. Eben weil dieses Engagement und der Bedarf danach so groß sind, werde ich mich dafür einsetzen, die Mittel dafür weiter zu erhöhen.“