Großer Andrang bei Diskussionsveranstaltung über Russland

Kurs Europa im Mai 2015
Ursprünglich sollte die Veranstaltung im nicht ganz so großen Kaisersaal des Hamburger Rathauses stattfinden. Doch der Andrang zur Diskussion über das Thema „Russland – Aggressor oder unverstandene Supermacht?“ am Freitag, dem 8. Mai 2015, war so groß, dass der Veranstalter, die SPD-Bürgerschaftsfraktion, sie kurzerhand in den Großen Festsaal verlegte. Und selbst dort waren angesichts von mehr als 300 Gästen alle Stühle besetzt.

Als anerkannte Kenner der Materie diskutierten die Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandradios Sabine Adler, der Stellvertretende Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament Knut Fleckenstein, der zudem Mitglied der EU-Russland-Delegation ist, sowie die Leiterin der Vertretung St. Petersburg der Handelskammer Hamburg Dr. Gabriele Kötschau und der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Franz Thönnes. Moderiert wurde die Diskussion vom Harburger Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher, der seit Beginn der neuen Legislaturperiode Europapolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft ist.

So unterschiedlich die Einschätzungen und Bewertungen der russischen Politik unter Wladimir Putin im Einzelnen auch sein mochten, so einig waren die Diskutanten auf dem Podium sich darin, in welcher Weise mit Russland hinsichtlich der Konflikte und Differenzen umzugehen sei. „Einig waren sich alle“, resümiert Sören Schumacher, „dass der Dialog mit Russland auf keinen Fall abreißen darf und dass jeder noch so kleine Schritt ein guter Schritt ist.“ Und auch darüber, dass man sich von immer möglichen Rückschritten nicht entmutigen lassen dürfe, herrschte Konsens. „Dann“, so Schumacher, „muss man es halten, wie die Sportler: Aufstehen und weitermachen!“ Das Minsker Abkommen war für die Fachleute auf dem Podium nach wie vor von größter Bedeutung, auf das sich die Hoffnungen hinsichtlich der Zukunft der Ukraine konzentrieren. „Das ist ein schwieriger Prozess, aber um Frieden zu erreichen, darf man sich von keiner Schwierigkeit entmutigen lassen,“ so Schumacher. Eine wichtige Aussage – zumal am 70. Jahrestag des Endes der 2.Weltkrieges.

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