Bis in die 90er Jahren kamen etwa 4,5 Millionen Deutsche aus Russland als Aussiedler oder Spätaussiedler in die Bundesrepublik, davon allein rund 2 Millionen nach 1990, also nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Lange Zeit hatten sie mit Vorurteilen zu tun und galt ihre Integration als schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Mittlerweile – so eine Studie des Bundesamtes für Migration aus dem Frühjahr dieses Jahres – ist ihre Integration zu einer Erfolgsgeschichte geworden.
Und so sehen es auch die Mitglieder des Hamburger Vereins der Deutschen aus Russland (HVDaR). Sie luden am 24. Oktober zu einer Veranstaltung ein, die die selbstbewusste und optische Überschrift ‚Erfolgsgeschichten der Integration von Spätaussiedlern‘ trug. Sören Schumacher, der der Einladung gern gefolgt war, konnte diese Selbsteinschätzung nur bestätigen: „Dies ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht“, so Schumacher. „Interessant fand ich bei der Diskussion unter anderem, wie wichtig nach der Überzeugung der Teilnehmer das Erlernen der deutschen Sprache für ihre Integration war. Das ist auch für die jetzt uns kommenden Flüchtlinge unabdingbar.“
Dass auch Sport eine hohe Integrationskraft hat, wissen alle, die sich auch nur etwas mit Sport auskennen. Daher war die Gründung des Athletenvereins Harburg durch in Harburg lebende Deutsche aus Russland ein wichtiger Schritt. Der Verein, der seit Anfang Oktober dem Hamburger Sportbund angehört, widmet sich auf hohem Niveau dem Gewichtheben. Ihm gehören viele, aber nicht nur Deutsche mit russischem Migrationshintergrund an. „Diese jungen Leute sind genau in dem Alter, dass sie 2024 olympiareif sein könnten“, erläutert Sören Schumacher. „Kein Wunder also, dass sie Feuer und Flamme für Olympia 2024 in Hamburg sind.“