Auslandsaufenhalte: Wohin und wenn ja, warum?

Am Montag, dem 9. Mai, war Sören Schumacher zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen in seiner Eigenschaft als Europapolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion zu Gast im Gymnasium Christianeum. Bei dieser Veranstaltung, die ebenfalls im Rahmen der EU-Projektwoche der Schule stand, ging es um öffentlich geförderte Programme, die jungen Menschen die Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten eröffnen. Besonders interessiert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses an den Möglichkeiten derartiger Aufenthalte nach Beendigung des Schulbesuches sowie an Erasmus Plus, einem von der EU aufgelegten Programm, in dessen Rahmen Auslandsaufenthalte im Rahmen von Berufs- oder sonstigen Ausbildungen gefördert werden.

„Zu Beginn der Veranstaltung hatte ich den Eindruck, dass die jungen Leute vor allem an Aufenthalten im außereuropäischen Ausland – vor allem in den USA, Kanada und Australien – interessiert waren. Im weiteren Verlauf schien einigen jedoch deutlich zu werden, dass es auch im europäischen Ausland hochinteressante Möglichkeiten gibt. Darüber habe ich mich gefreut.“

Was spricht eigentlich dafür, dass junge Menschen sich nach der Schule oder im Rahmen ihrer Ausbildung für längere Zeit im Ausland aufhalten? Und warum wird dies mit öffentlichen Geldern, sprich Steuern, gefördert? Dazu Sören Schumacher: „Viele Schülerinnen und Schüler meinen, dass dies aus wirtschaftlichen Erwägungen geschieht, dass Auslandsaufenthalte also unmittelbar die berufliche Qualifikation der Teilnehmer erhöhen und ihre Karrierechancen erhöhen.“ Das allerdings, so Schumacher, wäre ein bisschen kurz gesprungen. Denn längere Auslandsaufenthalte würden weit mehr bewirken. „Ein Auslandsaufenthalt ist etwas ganz anderes als ein Urlaub. Er kann und soll dazu beitragen, den eigenen Horizont zu erweitern. Darüber hinaus führt er dazu, eigene Stärken zu entdecken und auszubauen, selbständiger zu werden und durch den Blick von außen das eigene Land ganz neu zu sehen. Und nicht zuletzt dient er – so altmodisch das Wort klingen mag – der Völkerverständigung. Denn persönliche Kontakte zwischen Menschen sind die beste Möglichkeit, Vorurteile und Ressentiments nicht nur abzubauen, sondern am besten gar nicht erst entstehen zu lassen.“