Die Europäische Union steht derzeit vor so schweren Herausforderungen wie selten zuvor in ihrer mehr als sechzigjährigen Geschichte. Symptomatisch dafür steht die britische Abstimmung über den Brexit und das Erstarken antieuropäischer Parteien und Ressentiments in den Ländern der EU und darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund bekommt der EU-Projekttag, der seit 2007 an deutschen Schulen stattfindet, eine besondere Bedeutung. Dazu Sören Schumacher, Europapolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Projekttag wurde anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ins Leben gerufen, wird also bereits zum 11. Mal durchgeführt. Sein Ziel ist, das Wissen der Schülerinnen und Schüler an diesem großartigen europäischen Projekt zu erweitern und ihr Interesse daran zu wecken beziehungsweise zu stärken. Wenn wir Europa stärken wollen, müssen wir die Köpfe und die Herzen der jungen Menschen erreichen.“
Anlässlich des EU-Projekttages, der in diesem Jahr in Hamburg bereits am 7.Mai stattfand, werden an und von den Schulen unterschiedliche Veranstaltungen konzipiert, organisiert und durchgeführt. Dabei spielt der Besuch von Politikerinnen und Politikern aus Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die sich den Fragen der Jugendlichen stellen, eine zentrale Rolle.
Auch Sören Schumacher war am 7. Mai für die europäische Idee im Einsatz. Am Vormittag war er zu Gast in der Staatliche Gewerbeschule Werft und Hafen G7. Bereits vorab hatten die Schülerinnen und Schüler ihr Interesse angemeldet, mit ihm über das Thema ‚Flucht und Migration in der EU‘ zu sprechen. „Das war eine lebendige und sehr engagierte Diskussion“, so Schumacher nach der Veranstaltung. „Besonders hat mich gefreut, dass das Gespräch auch auf Fragen kam, die die Schüler unmittelbar selbst betreffen, wie etwa Fragen der Staatsangehörigkeit oder der persönlichen Zukunft in einem geeinten Europa.“
Im Anschluss daran ging es für Sören Schumacher am Gymnasium Corveystraße weiter. Die Diskussion, zu der er eingeladen war, bildete den Abschluss eines ambitionierten, zweitägigen Projekts der 10 Klassen. In dessen Rahmen hatten die Schülerinnen und Schüler vier sogenannte ‚Szenarien‘ entwickelt, in denen mögliche ‚Zukünfte‘ der Europäischen Union bis zum Jahr 2035 vorgestellt wurden. „Das ist eine spannende Methode, sich kreativ und gemeinsam mit der Zukunft zu befassen“, so Schumacher. „Die Präsentationen der Arbeitsergebnisse und die Diskussionsrunden mit den Schülern hatten ein hohes Niveau, das mich wirklich beeindruckt hat.“