Wohnen muss bezahlbar sein

Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Dr. Dorothee Stapelfeldt

Etwa 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland müssen mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Bruttokaltmiete zu bezahlen. Das hat eine im September veröffentlichte Studie der Humboldt-Universität Berlin ergeben. Mietbelastungen von über 30 Prozent des Haushaltseinkommens gelten als problematisch, da in diesem Fall besonders bei kleineren Einkommen nur noch recht wenig Geld für die sonstige Lebensführung bleibt. Vor allem in Großstädten nimmt die Zahl der Haushalte zu, die in die Kategorie fallen oder zu fallen drohen.

„Für uns Sozialdemokraten ist das nicht hinnehmbar“, so der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher. „Hamburg stellt sich dieser unheilvollen Entwicklung daher seit Jahren mit einem ambitionierten Wohnungsbauprogramm entgegen.“ Zwischen 2011 und 2015 seien mehr als 29.000 neuen Wohnungen fertiggestellt worden, womit die Hansestadt bundesweit an der Spitze liege. Das Wohnungsbauprogramm wird jedoch bisweilen auch mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Um die verschiedenen Aspekte des Programms mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort diskutieren zu können, hatten die Bürgerschaftsabgeordneten Matthias Czech und Sören Schumacher am 13. November in Neugraben zu einer Diskussionsrunde mit der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee Stapelfeldt, eingeladen.

Der Zuzug nach Hamburg hält unvermindert an. Das sei, so Senatorin Stapelfeldt, eine Abstimmung mit den Füßen. Hamburg wird daher in den nächsten 10 Jahren rund 100.000 neue Wohnungen benötigen. „2000 bis 3000 davon werden öffentlich gefördert sein“, erläutert Sören Schumacher. Um die Mieten bezahlbar zu halten, müsse man dafür sorgen, dass die Baukosten nicht ständig weiter steigen, womöglich gar sänken. Sorgen um Grünflächen, so wurde bei der Veranstaltung deutlich, sind unbegründet. „Hamburg ist eine grüne Stadt: Das macht einen großen Teil der Attraktivität aus. Und es wird auch so bleiben“, versichert Sören Schumacher.

Angesichts der steigenden Bevölkerungszahlen wird auch die Infrastruktur Hamburgs angepasst werden müssen. Davon werden, so wurde auf der Veranstaltung deutlich, alle Hamburgerinnen und Hamburg profitieren.

„Ich glaube, die Veranstaltung hat einige Unklarheiten und hoffentlich auch Befürchtungen beseitigt“, so Sören Schumacher. „Herzlichen Dank an das Team von Matthias Czech für die tolle Organisation und an den Vorsitzenden der SPD-Harburg, Frank Richter, für die Beantwortung von Fragen aus spezifisch Harburger Sicht.“