Der Harburger Busbahnhof ist zentraler Verkehrsknotenpunkt südlich der Elbe. Bis zu 40.000 Fahrgäste steigen hier pro Tag ein, aus oder um. Die in den achtziger Jahren errichtete Anlage ist allerdings auch an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen. Deshalb wird die Gesamtanlage nun komplett saniert und erweitert, um für die künftigen Leistungsausweitungen des HVV im Zuge des Hamburg-Taktes gerüstet zu sein.
Der Architekturwettbewerb für den Um- und Neubau der Anlage ist abgeschlossen. Der Entwurf von Blunck+Morgen Architekten BDA soll realisiert werden, denn er trägt den verschiedenen Anforderungen am besten Rechnung: Wesentliche Eckpunkte für die Gestaltung der Gesamtanlage waren ein ansprechendes Erscheinungsbild im Stadtraum, großzügige und wettergeschützte Wartebereiche, ausreichende Verkehrsflächen, die eine Entzerrung der Verkehrsströme und damit zügige und pünktlichere Ankünfte und Abfahrten der Busse sowie die barrierefreie Nutzung ermöglichen, aber auch ergänzende Einkaufsmöglichkeiten und optimierte Informationssysteme für die Fahrgäste.
Der Siegerentwurf „Ein Dach für die Stadt“ ist freundlich, einladend, hell, hochfunktional und der Stadt zugewandt. Er besticht durch ein großes Dach – gerade, viereckig und in alle Himmelrichtungen gleich ausgeformt schafft es eine Balance zwischen Leichtigkeit und Präsenz. Der Entwurf sieht vor, dass die Dachfläche begrünt wird – eines von vielen nachhaltigen Gestaltungsmerkmalen der neuen Anlage. Unter dem Dach, das von einer Holz-Stahl-Konstruktion getragen wird, sollen hochwertiges Material, eine gute Akustik und hoher Benutzungskomfort dem Fahrgast vermitteln, dass er im Mittelpunkt steht.
Ein wesentliches Merkmal der Gesamtanlage ist der neu entstehende Bussteig in der Hannoverschen Straße, der auf beiden Seiten von den Bussen angefahren werden kann. Er ist ebenfalls überdacht und ermöglicht den Fahrgästen ein bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen. An diesem Bussteig werden die Buslinien 14, 141, 241, 143, 443, 543 und 146 halten, die bislang über die Busanlage geführt werden mussten. Mit dem neuen Verkehrskonzept entfällt dieser Umweg. Auf der Anlage selbst halten künftig nur die Linien, die hier starten oder enden.
Die Bauarbeiten für den neuen ZOB Harburg beginnen im kommenden Frühjahr mit Arbeiten im Umfeld und zur Verlegung der Leitungen im Untergrund. Der eigentliche Umbau mit der neuen Dachkonstruktion startet im Frühjahr 2023. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.