Michael Naumann in Harburg

Voller Saal und gute Stimmung beim ersten Auftritt des SPD-Bürgermeisterkandidaten in Marmstorf

HARBURG – Rappelvoller Saal, freundlicher Beifall: Michael Naumann kam bei den Harburgern gut an. Gut 200 Bürgerinnen und Bürger füllten am Donnerstag den Schützenhof in Marmstorf, um sich über den Mann zu informieren, der Hamburgs neuer Bürgermeister werden soll.

Unter der Leitung des Marmstorfer Distriktsvorsitzenden Rafael Pilsczek stellten sich auch die SPD-Kandidaten des Wahlkreises 16 für die Bürgerschaft Sören Schumacher und Frank Wiesner und die Spitzenkandidatin des Wahlkreises für die Bezirksversammlung Melanie Leonhard sowie die Spitzenkandidaten der Harburger SPD auf der Landesliste für die Bürgerschaft Stefan Schmitt und auf der Bezirksliste für die Bezirksversammlung Jürgen Heimath vor.


Das Hauptaugenmerk der gut 200 Bürgerinnen und Bürger aber gehörte Michael Naumann. Geduldig hörte sich Naumann ihre Sorgen an und beantwortete zahlreiche Fragen: „Ich will Hamburgs Bürgermeister werden, weil mich die soziale Schieflage dieser Stadt erschüttert, der marode Zustand unserer Bildungseinrichtungen und das Wegwerfen von Volksentscheiden durch den Senat.“

Am 24. Februar 2008 gehe es darum, ob die Stadt sich weiter spalte in Arm und Reich und „ob alle Kinder echte Lebenschancen bekommen, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern“, so der SPD-Spitzenkandidat. Der Senat verschließe davor die Augen. Gegen den Willen der Bürger habe die CDU den LBK, auch das AK Harburg, an den Asklepios-Konzern verschenkt – dafür müsse die Union bei der Wahl die Quittung erhalten:
„Der Senat folgt einem Privatisierungswahn. Was Generationen von Hamburgern aufgebaut haben, will er versilbern.“

Jedes fünfte Hamburger Kind unter sechs Jahren lebe in Armut, so Naumann. Die Familien müssten vom Einkommen der Arbeitnehmer leben können: „Deshalb bin ich für einen Mindestlohn von 7,50 Euro.“

Es sei zudem zynisch, wenn ein CDU-Staatsrat verkünde, Hartz-IV-Empfänger könnten von 2,56 Euro täglich ihr Kind gesund ernähren: „Für uns Sozialdemokraten gilt der Grundsatz: Starke Schultern können mehr tragen als schwache.“

Vor allem die Bildung müsse verbessert werden, so der ehemalige Kulturstaatsminister: Hamburgs Schulen seien viel zu oft das Schlusslicht.
Schulsenatorin Dinges-Dierig habe genügend experimentiert, gekürzt und gestrichen: „Sie schafft es ja nicht einmal, seriöse Vergleichstests in Hamburgs Schulen durchzuführen.“

An vielen Orten laufe es so wie im Harburger Traditionsunternehmen Phönix. 2004 wurde es von Conti übernommen. 2800 Beschäftigte hatte das Unternehmen noch im Jahr 2005. Heute sind es nur noch 1100. Und die aktuelle Umsatzrendite betrage 12,5 Prozent. Bei Blohm + Voss gebe es bereits mehr Leiharbeiter als Festangestellte auf der Werft. Die SPD wolle sichere Arbeitsplätze: „Es waren Sozialdemokraten, die Hamburg mit Weitblick zu dem gemacht haben, was es ist – um nur drei zu nennen: Max Brauer, Herbert Weichmann und Henning Voscherau.“

Mit großem Applaus wurde Naumann nach fast zwei Stunden verabschiedet. Moderator Rafael Pilsczek: „Eine tolle Veranstaltung. Ich bedanke mich bei Michael Naumann, dass er das Thema Soziale Gerechtigkeit in dieser Stadt an die erste Stelle stellt.“

Auch der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter zeigte sich zufrieden: „Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Michael Naumann der richtige Bürgermeister für Hamburg ist. Einen derart vollen Saal bei einer Parteiveranstaltung dürften wir in Harburg zuletzt zu Zeiten Herbert Wehners gehabt haben.“

Naumann freute sich über so viel Unterstützung: „Gemeinsam werden wir es schaffen.“