Mit weit mehr als 500 Teilnehmer war die diesjährige Maikundgebung der Gewerkschaften in Harburg recht gut besucht. Wie alle Kundgebungen des DGB stand auch sie unter dem Motto: „Gute Arbeit, sichere Rente, soziales Europa“.
Zu den Teilnehmern gehörten auch Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch sowie der Vorsitzende der SPD Harburg Frank Richter, der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der in der Harburger Bezirksversammlung Jürgen Heimath sowie der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher. „Für uns Sozialdemokraten“, so Sören Schumacher, „steht klar die Einführung eines flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro ganz oben auf der politischen Agenda.“
Für die Gewerkschaften und die SPD war dieser 1. Mai zugleich ein mahnender Gedenktag. Denn nur einen Tag, nachdem die Nationalsozialisten im Jahre 1933 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag machten, begannen sie die Zerschlagung der freien Gewerkschaften. Gewerkschaftshäuser, Redaktionen und viele andere ihrer Einrichtungen wurden besetzt, ohne dass die Polizei eingriff. Das Vermögen der Gewerkschaften wurde beschlagnahmt und eine Reihe führender Gewerkschafter in Schutzhaft genommen. Auch kam es zu Misshandlungen und Todesfällen. Sören Schumacher: „In diesem Jahr gibt es etliche, bedrückende Gedenktage. Die Erinnerung an die Zerschlagung der freien Gewerkschaften vor 80 Jahren gehört für die Sozialdemokratie und die Arbeiterbewegung dazu.“