Mit Orden tun sich die Hamburger bekanntlich schwer: Einerseits ist es traditionell verpönt, als stolzer Hamburger Bürger einen Orden anzunehmen, andererseits wird es – verboten ist es schließlich nicht – immer doch mal wieder getan. Und viele mögen es mit Johannes Brahms halten, der einst meinte: „Ich bin entschieden gegen Orden – aber haben möchte ich sie.“
Ganz anders ist es mit der Ehrenbürgerwürde Hamburgs. Diese wird uneingeschränkt akzeptiert und mit Freude angenommen. Das ging nach dessen eigenen Worten auch dem Hamburger Unternehmer und Mäzen Michael Otto nicht anders, dem die Bürgerschaft am Mittwoch, dem 25. August 2013, mit großer Mehrheit diese höchste Auszeichnung verlieh, die die Hansestadt zu vergeben hat.
Bürgermeister Scholz bezeichnete den Siebzigjährigen, der 35. Ehrenbürger Hamburgs ist, als „Citoyen im klassischen Sinn, als ‚unternehmerischer Bürger'“, der in einer Reihe von Ehrenämtern, als Stifter und Mäzen etwa der Elbphilharmonie, insbesondere aber mit der Michael-Otto-Stiftung für Umweltschutz und Projekten im Bereich Jugend und Bildung den Gedanken des aktiven Bürgers weitertrage.
Im Anschluss an die Abstimmung in der Bürgerschaft wurde dieses besondere Ereignis mit zahlreichen Prominenten aus Politik, Kultur und Gesellschaft in einem Festakt im Rathaus gefeiert. Sören Schumacher, der als Bürgerschaftsabgeordneter zugegen war, betont: „Michael Otto gibt ein herausragendes Beispiel dafür, dass es möglich ist, geschäftlich überaus erfolgreich zu sein und dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ich denke, es gibt eine Reihe Unternehmer, die sich ihn zum Vorbild nehmen sollten.“