Die Bundeswehr hat in Hamburg einen festen Platz – mitten in der Gesellschaft

Rede in der Hamburgischen Bürgerschaft am 30. Januar 2018

Rede von Sören Schumacher zum Thema Beförderungsappelle auf dem Hamburger Rathausmarkt in der Hamburgischen Bürgerschaft am 30. Januar 2019.

Hier der Redetext – es gilt das gesprochene Wort:

Frau Präsidentin – Meine Damen und Herren,
die Bundeswehr hat in Hamburg einen festen Platz – mitten in der Gesellschaft, für alle sichtbar und wahrnehmbar. Wer von einem ‚Schattendasein‘ der Streitkräfte in unserer Stadt spricht, muss sich fragen lassen, unter welchem Stein er lebt.

Mit der Helmut-Schmidt-Universität, der Führungsakademie der Bundeswehr und dem Bundeswehrkrankenhaus haben wir in unserer Stadt drei bedeutende, international renommierte Ausbildungsstätten für Angehörige der Streitkräfte. Die Einrichtungen gehören zu Hamburg und genießen hier hohes Ansehen.

Mit der Fregatte ‚Hamburg‘ hat unsere Stadt seit 2002 wieder ein Patenschiff. Die Besuche der Fregatte in Hamburg stoßen regelmäßig auf großes Interesse vieler Bürgerinnen und Bürger. Die Gelegenheit, beim sogenannten „Open Ship“ das Schiff zu besichtigen und mit den Marinesoldaten an Bord ins Gespräch zu kommen, nehmen jedes Mal viele Hamburgerinnen und Hamburger wahr.

Auch vom Hafengeburtstag ist die Bundeswehr nicht wegzudenken. Sie ist dort ein von Hunderttausenden gern gesehener und mit viel Sympathien empfangener Gast. Die Angebote dort, werden ebenso viel und gerne angenommen wie die unter dem Titel „Bundeswehr im Dialog“ stehenden Veranstaltungen.

Der Würdigung der Leistungen der Soldatinnen und Soldaten dient auch die in Hamburg seit 2014 jährlich verliehene Auslandsverwendungsmedaille.
Zu den Ausgezeichneten gehören regelmäßig Angehörige der Bundeswehr.

Gestatten Sie mir hier eine Randbemerkung:
Zur Respektbezeugung für die Ausgezeichneten gehört, dass Abgeordnete dieses Hauses bei der Feierstunde anwesend sind. Dennoch kann ich mich nicht erinnern, außer Herrn Warnholz dort einen weiteren Abgeordneten auf der Veranstaltung dieses Jahr erblickt zu haben. Soviel zur Frage des Respekts.

Die Beförderungsappelle der Bundeswehr in Hamburg finden in der Tat an der Bundeswehruniversität statt. Allerdings nicht, wie es die AfD behauptet „schamhaft hinter verschlossenen Türen außerhalb der Öffentlichkeit“ .
Eine einfache Recherche entlarvt diese Aussage als – wie man in Hamburg sagt – ‚Dumm ‚Tüch‘.

Ich zitiere von der Website der Helmut-Schmidt-Universität:
„Wir würden uns sehr freuen, Sie am 30. Juni 2018 zu unserem diesjährigen Open Campus begrüßen zu dürfen. Anlass ist der große Appell zur Leutnantsbeförderung…
Dazu präsentiert sich die Universität den Eltern der Studierenden, ihren Gästen und ihren Nachbarn mit einem umfangreichen Begleitprogramm:
Wir öffnen einige unserer Laboratorien, präsentieren Ihnen zahlreiche Informationsstände und Ausstellungen und zeigen Ihnen moderne Ausrüstung der Bundeswehr. Außerdem gibt es Vorträge und für Kinder neben einem altersgerechten Programm auch Spiele, eine Hüpfburg und anderes mehr.“
Sieht so ein ‚Schattendasein‘ aus??


Weder die den Senat tragenden Parteien noch die große Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger stehen der Bundeswehr abneigend gegenüber oder betrachten sie gar als ‚Schmuddelkind der Gesellschaft“ .

Wer von Ihnen beim Neujahrsempfang der Bundeswehr zugegen war, wird – wie ich – mit Freude gehört haben, dass es nach ihrer eigenen Einschätzung kaum eine Stadt oder Region gibt, in der die Bundeswehr sich so freundlich angenommen fühlt wie hier bei uns.

Die Bundeswehr ist in Hamburg gut und fest verankert.

Ob das auch für die AfD gilt, mag man bezweifeln.

Wie anders ist zu erklären, dass der Name des Platzes, um den es in ihrem Antrag geht, ihr offensichtlich nicht geläufig ist? Wird er doch durchgehend als ‚Rathausplatz‘ bezeichnet. Zu Ihrer Information, meine Damen und Herren: Das da draußen ist der ‚Rathausmarkt‘.

Ich hoffe, meine Ausführungen haben verdeutlicht, dass die Bundeswehr keinesfalls der Unterstützung durch die AfD bedurfte und bedarf, um ihren Platz in der Mitte Gesellschaft zu finden und zu behaupten.

Ganz im Gegenteil. Das wäre ein Bärendienst. Vor dem werden wir unsere Soldatinnen und Soldaten bewahren.